Rainer Bonhorst / 12.11.2016 / 11:04 / Foto: David Shankbone / 9 / Seite ausdrucken

Trump dankt Merkel für ihre Belehrungen

Ich habe aus dritter Hand einige Hinweise auf die künftige Politik des neuen amerikanischen Präsidenten erhalten. Sie sind ohne Gewähr, aber es sieht so aus, als wolle Donald Trump in Ermangelung einer eigenen Ethik eine hochkarätig besetzte Ethik-Kommission bilden, die er überwiegend mit deutschen Persönlichkeiten besetzen möchte. Den Vorsitz, so wird gemunkelt, soll Angela Merkel übernehmen.

In der Umgebung Trumps ist zu hören, man sei geradezu entzückt gewesen, dass die deutsche Kanzlerin den künftigen amerikanischen Präsidenten so dringend aufgefordert hat, die Menschenrechte unter besonderer Berücksichtigung der Schwulenrechte einzuhalten. Er wisse, dass Amerika in Fragen der Menschenrechte nun mal nicht so sattelfest sei und freue sich, wenn Deutschland, das seit jeher eine Oase der Menschenrechte sei, den transatlantischen Partner in der notwendigen Strenge an dieses wichtige Thema erinnert. Die deutsche Regierung habe in diesem Bereich nun mal eine Vorbildfunktion. So zeige ganz aktuell die deutsche Türkei-Politik eindrucksvoll, welch hohen Stellenwert man in Berlin der Ethik und den Menschenrechten einräumt.

Ob Angela Merkel Politiker aus den Reihen des Koalitionspartners in Trumps Ethik-Kommission einladen darf, ist noch offen. Wie zu erfahren ist, soll Donald Trump Tränen der Enttäuschung vergossen haben, als er hörte, dass ein gewisser Frank-Walter Steinbrenner, ihm nicht zum Wahlsieg gratulieren wollte. Außerdem soll Herr Steinsteiger den künftigen Präsidenten als Hassprediger bezeichnet haben. Man wisse zwar nicht genau, wer Mister Steinhuber sei, fand aber dessen Hasspredigt nicht sehr nett.

Ideal wären natürlich Führungskräfte deutscher Vorbild-Unternehmen wie Volkswagen

Auch dieser Gabriel soll gegenüber Trump kein Engel gewesen sein. Seine Einschätzung, der künftige amerikanische Präsident sei Vorreiter einer autoritären und chauvinistischen Internationale, zeuge zwar von einer vornehmen und ethisch anspruchsvollen Gesinnung, sei aber in Washington als eine Spur zu unbeugsam angekommen. Da in so einer Kommission auch die Chemie stimmen müsse, zögere man noch, die Herren Steinbeißer und Gabelmann endgültig zu berufen.

Muss also Angela Merkel in der Trumpschen Administration ganz allein die schöne, aber schwierige Aufgabe einer deutschen Ethik- und Menschenrechtslehrerin übernehmen? Es könnte darauf hinauslaufen. Denn auch Überlegungen, Spitzenpersönlichkeiten aus der deutschen Wirtschaft in die Ethik-Kommission des Präsidenten zu berufen, haben sich zerschlagen. Ideal wären natürlich Führungskräfte deutscher Vorbild-Unternehmen wie Volkswagen und Deutsche Bank. Leider hätten die in Amerika gerade ihre Pole Position im Ethikwesen aufgegeben. Und man wolle nun mal wirkliche Spitzen-Ethiker haben.

Immerhin: Man sei außerordentlich dankbar, von deutschen Führungspersönlichkeiten in Fragen der Ethik und der Menschenrechte beraten zu werden. Denn wenn es um das Belehren anderer gehe, seien die Deutschen nun mal unschlagbar.

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Leserpost

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Magdalen Kreuzritter / 12.11.2016

Ha ha ha - ist das gei….gut geschrieben! Hinzufügen würde ich, neben der ethischen Vorbildfunktion unserer baldigen transatlantischen Ethikommission auch deren humanistisch einwandfreienTugenden - so auch die große Bescheidenheit, die wir so an Ihnen schätzen. Keine Spur von Überheblichkeit und Arroganz -man steht mit beiden Beinen fest auf dem Boden und überprüft seine Aussagen regelmäßig auf ihren Realitätsgehalt. Und wenn dann doch mal ein guter Ratschlag getätigt wird -dann doch aus Nächstenliebe, Wohlwollen und einer Ehrlichkeit, die ihresgleichen sucht. Hach, ich bin Deutschland -DU bist Deutschland…........

Olaf Busch / 12.11.2016

Merkel & CO goodbye

Uta-Marie Assmann / 12.11.2016

Grandios, Herr Bonhorst, zeigen Sie doch deutlich, auf welch hohem Ethik-Ross die deutsche Kanzlerin sitzt. Ein lahmendes Ross allerdings, wenn man bedenkt, wie sie sich seit Jahren über deutsches und europäisches Recht hinweg setzt. Und dies ‘ungestraft’ - weder das Parlament, noch die Judikative, noch der Wähler fallen Merkel in den Arm. Offensichtlich ist den Deutschen nicht bewusst, welche Schäden dies anrichtet. Wie Gertrud Höhler in einem Vortrag kürzlich richtig sagte: Man kann mit vielen kleinen Wunden eine ganze Weile leben, aber irgendwann kommt dann sie Sepsis.

Frank Holdergrün / 12.11.2016

Großartig. Besser lässt sich die verfahrene Situation nicht ausdrücken. Deutschland ist schließlich Weltmarktführer in Sachen Fairtrade und dem Marktsegment “schonend vorbeischießende Waffen”.

Stefan Zorn / 12.11.2016

Es ist zu vermuten, dass Herr Trump als eine seiner ersten Amtshandlungen die Formulierung eines umfassenden Entschuldigungsschreibens an die geistige Elite in Deutschland vornehmen wird. - Es wird hierbei bereits spekuliert, ob Herr Trump, sobald ihm die ganze Verwerflichkeit seines Handelns bewusst wird, überhaupt noch in der Lage sein wird sein Amt auszuführen. ..

Rudolf Zitzmann / 12.11.2016

Danke für die treffende Situationsbeschreibung. “Durchtränkt” vom Guten wird Frau Merkel die vorgesehene Rolle vortrefflich füllen. Ein Problem stellt sich. Mit ihrer langsamen, nachtragenden Mentalität ist sie unfähig angelsächsische Mentalität und Denkweise zu begreifen. Andererseits hätte sie Gelegenheit etwas von KOMMUNIKATION und REDEGEWANDHEIT mitzubekommen, damit man auch in Deutschland endlich ihre Aussagen versteht.

Bertram Wieland / 12.11.2016

Herr Bonhorst, Ihre Beiträge sind immer gut - aber dieser hier ist einfach Spitze. Danke.

Karla Kuhn / 12.11.2016

Herr Bonhorst, Ihr Artikel ist einfach wunderbar, heute scheint ein Lachtag für mich zu sein. Auch andere Artikel der Achse haben bei mir schon Lachattacken ausgelöst, danke. Die Vorstellung alleine, Angie berät Donald ist so grotesk, daß ich mich biege vor lachen, mir tun schon die Rippen weh. Aber sogar das schafft sie noch, nämlich alternativlos und mit der Glaskugel. Sie nimmt natürlich nur unter der Bedingung an,  ihre beiden Untergebenen, Kauder und Altmeier, müssen unbedingt dabei sein.  Auf diese Spitzenkräfte kann sie nicht verzichten.  Na dann Mr. President,  gutes Gelingen.

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