Danke, Frau Mertens, Sie beweisen Mut und Scharfsinn! Immerhin, Sie durften offenbar Ihre Rede zu Ende führen und sie wurde von der Versammlungsleitung nicht mit formalen Spitzfindigkeiten abgewürgt. Mich würde die Reaktion des Vorstands darauf interessieren oder gab es Missfallensbekundungen aus dem Kreis der Aktionäre?
hi, wer gendert, dem ist körperliche Selbstbefriedigung noch nicht genug, bzw. selbige schwappt über in den geistigen Bereich..
Mich würde ein wenig der Hintergrund interessieren. Wie Frau Mertens es geschafft hat, in der Hauptversammlung dieses Thema anzubringen. Ich finde es natürlich gut. Gendersprache…braucht kein Mensch.
Es gab bei SAP eine Zeit (ist schon lange her), da verstanden sich die meisten Mitarbeiter als Softwareentwickler. Und das schloss damals selbstverständlich auch die Frauen, die in den Entwicklungsbereichen angestellt waren, mit ein. Das war aber auch eine Zeit, in der das Unternehmen noch eigentümergeführt war, mit flachen Strukturen und vor allem mit dem Kerngeschäft, der Entwicklung, dem Vertrieb und der Wartung von Unternehmenssoftware beschäftigt war. Es war auch eine Zeit, in der die Kommunikation untereinander ohne den heute notwendigen Blick auf das Organigramm stattfand. Wenn es wichtig ist, eine Diversity-Abteilung mit Richtlinienfunktion zu haben, wird wohl eines über kurz oder lang auf der Strecke bleiben: Innovation im Kerngeschäft.
@ Karsten Dörrre: Der Begriff “Trinker” kam und kommt durchaus in der Alltagssprache vor. Es gab sogar mal einen Film mit Namen “Der Trinker” (mit Harald Junke). Semantisch gesehen haben Sie natürlich Recht, es handelt sich um ein substantiviertes Verb und ist erst einmal neutral zu werten; wie etwa der Rufer (in der Wüste), der Sucher (an einer Kamera) oder der Hörer (an einem Telefon). In der Alltagssprache ist der Begriff “Trinker” aber ausschließlich negativ konnotiert, weder Sie noch ich möchten sich gerne als “Trinker” bezeichnen lassen, Semantik hin oder her. Würde mich dagegen jemand mit dem Kompositum “Weintrinker” vorstellen, so hätte ich kein Problem damit, ist es doch die notwendige Voraussetzung dafür, irgendwann vielleicht einmal zum Weinkenner zu reüssieren. Grundsätzlich beschreibt ein substantiviertes Verb auch nicht zwangsläufig etwas, das man gerade im Moment tut, wie Sie weiterhin anführen. Mein Nachbar z. B. hat ein Boot und ist Segler, im Augenblick mäht er aber gerade seinen Rasen. Von daher finde ich den Einstieg von Frau Mertens durchaus in Ordnung, zumal es sehr schwer ist, sich mit einem absolut schwachsinnigen Thema wie dem Gendern rational auseinander zu setzen.
Die Genderei ist mir schlicht zu blöde. Sie ist der Ausbund, falsch - ein - Ausbund einer beknackten Zeiterscheinung. Unter anderem symptomatisch gehört zu diesem Ausbund die Forderung nach Work-Life-Balance schon morgens früh vor dem Aufstehen oder auch die Forderung danach allenernstes die funktionierenden Strukturen einer Gesellschaft auf dreihundert-xy verschiedene Geschlechter auszurichten. In diesem Zusammenhang unfassbar ist es, dass sich unser Bundestag in dieser Richtung vereinnahmen lässt und sich ernsthaft mit solch einem dekadenten Schiss beschäftigt.—Lieb Vaterland, unglaublich! So viele indoktrinierte Gehirne, so viele verklebte Synapsen.
Mir fällt noch ein weites Feld zur Verhunzung des Deutschen ein - worauf die neuen Sprachpersonen noch gar nicht gekommen sind. Mitbürgende; Nobelpreistragende; Privatanlegende; wenn die Machthabenden Nachfolgende suchen. Was ist die weibliche Form von Hans-Wurst? (Hänsin? Gretel-Wurst?) Noch immer gibt es Filme, bei denen die Untertitel nicht gegendert sind. Allerdings gibt es auch schon gegenderte UT in Filmen aus früheren Jahrzehnten; oder was wird ein englischer „writer“? Schreibende/r? Schreibende sind aber doch alle, die mit einem geeigneten Gerät Buchstaben auf eine passende Unterlage bringen (z.B. auch Analphabeten im Alphabetisierungskurs). Oder haben wir nun Schriftstellende? Ein weiteres Problem: im DLF werden Attacken auf Schiedsrichter und Schiedsrichterinnen gemeldet. Wir wissen nicht, was genau man beim DLF weiß. Die Nachricht besagt: es wurden Männer UND Frauen attackiert. Stimmt das. Im Kontext handelt es sich vermutliche ausschließlich um Männer. Es fehlt hier die Präzision des Ungewissen. Hier noch ein paar Vorschläge, damit es auf Deutsch etwas lustiger zugeht. Ein Achtender steht auf der Waldeslichtung. Stoßzahn-Inhaber*innen Pädagogikhündinnenführerinnen. Hanswurst und Hanswürstin? Gretewurst? Hänsinwürstin? Benz und Benzin; Coca und Cocain; Döner und Dönerin; alle und allein; Raube und Raubein; Zeppel und Zeppelin…
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