Und wie fleißig sie in ihren Herkunftsländern arbeiten können, wenn Arbeit da ist. Im Akkord sieht man sie ernten,flink wie die Wiesel. Ob Obst Ernte, Gemüse Abbau oder Krabbenpulen, es sind meist die Frauen die flink wie die Wiesel arbeiten. Nur leider kommen zu uns halt nur die Männer. Jeder ist ein kleiner Pascha und in Gruppen fühlen sie sich stark und legen sich lieber mit Christen an. Nein solche Erntehelfer Allahs wollten wir nie haben.
Es gab weniger Erdbeeren und die Qualität war schlechter, das stimmt. Aber wegen fehlender Erntehelfer? Ich tippe mal, dass der Klimawandel einen Aussetzer hatte, wegen Spätfrost und so. Normalerweise kriegen wir ja auch jede Menge aus anderen erdbeerfreundlichen Gefilden. Im Fernsehen waren auch jede Menge Selbstpflücker zu sehen. Bei mir waren leider nur 3 Stück dran, und die haben die Schnecken gefressen. Aber von den Beeren den Bogen zum Bürgergeld zu schlagen, halte ich doch für gewagt. Ob ein “nicht gerade geringes Bürgergeld die Maloche ausgesprochen unattraktiv macht”, möchte ich nicht beurteilen. Wer wegen 563E Taschengeld auf ein normales Arbeitsleben und -einkommen verzichtet, obwohl er hinreichend gesund und leistungsfähig ist, hat wahrscheinlich ein psychologisches oder sogar sozialpathologisches Defizit. Damit müssten sich Spezialisten beschäftigen, immer konkret den Einzelfall. Pauschalurteile halte ich für vollkommen fehl am Platz. Ich erinnere mich an die Begeisterung, mit der sich Politiker verschiedener Parteien beglückwünschten, als das Thema Bürgergeld endlich zu Ende verhandelt war und das Harz4-Thema Vergangenheit. Heute habe ich das Gefühl, die Absichten der Protagonisten völlig missverstanden zu haben. Wenn die abgelagerten Schwielenärsche aus den Vorstandetagen der Deutschen Bank eine Arbeitspflicht speziell für Problemfälle, Benachteiligte, und Geringqualifizierte aus der Unterschicht wollten, dann hätte man von Anfang an einen anderen Weg gehen müssen. Nicht den Weg der Befriedung der sozialen Spannungen im anwachsenden Bodensatz der Gesellschaft. Sondern eben den totalitären Ansatz der Arbeitspflicht, wie er in früheren Gesellschaftsformen akzeptiert war. Das wäre vielleicht wirksam, ich weiß es nicht, aber das ist nichts, das man als fortschrittlich proklamieren könnte. Es spielt ja immer das Wählervotum hinein. Ich habe das leistungslose Grundeinkommen immer für ein nützliches Experiment gehalten. Da geht es um mehr als Faulenzertum.
Das mit dem Ernten ist so eine Sache. Bei uns lehnen die Bauern deutsche Helfer ab, weil sie zu dämlich sind, z. B. den Kohl zu ernten. Polen und Ukrainer kommen extra angereist. Jahr für Jahr. Mit Bürgergeld hat dies aber zunächst nichts zu tun, sondern mit dem Verdienstgefälle in der EU - und natürlich auch mit der fehlenden Leistungsbereitschaft des deutschen Publikums. Selbst in den Kleingärten vergammelt das Obst z. Teil, weil es vermutlich nicht mehr “in” ist, selber sich Konfitüre o.ä. zu machen. - Frau Stephan: Was die Erdbeeren angeht, so sind in diesem Jahr schlichtweg viele Plantagen abgesoffen. Sie hätten mal ins Aller-Leine-Tal kommen sollen.
Es wurde schon vielfach beschrieben, mit wieviel Phantasie die Arbeitslosenquote geschönt wird, damit die Regierung besser dasteht. Wir haben wohl locker 4 Millionen Arbeitslose und eben 4 Millionen “Bürger”-Geldbezieher (ein geradezu provozierender Euphemismus, wenn man bedenkt, daß die Kohle teils zu 75% von frisch hereingepaddelten abgegriffen wird). Und trotz dieser monströsen brachliegenden Workforce vergammelt das Land, wohin man auch blickt. Im letzten Jahr beeindruckten mich verwilderte Spargelfelder im Münsterland, die die Bauern einfach wuchern ließen, da sich niemand zur Ernte fand. Um sich beim Ohrenschlackern keine Hirnerweichung zu holen, muß man sich nur vergegenwärtigen, daß dies alles Absicht ist und deshalb einen zerstörerischen Sinn ergibt.
Warum sollte man anstrengende Arbeiten verrichten, wenn man stattdessen irgendetwas mit Sozial studieren kann, Mitglied bei den Grünen ist und dann gut im öffentlichen Dienst untergebracht wird. Nein Frau Stephan, Erdbeeren, wie auch grundsätzlich die Landwirtschaft, soll hier gar nicht mehr bzw. stark eingeschränkt stattfinden. Während einer Übergangszeit werden die fehlenden Lebensmittel aus China, Brasilien oder sonstwo importiert, später soll dann Subsistenzwirschaft stattfinden, Frau Hermann von der TAZ soll das sehr anschaulich in ihrem aktuellen Buch dargelegt haben.
Im Prinzip haben Sie ja recht, sehr geehrte Frau Stephan. Leider verliert Ihr Text jedoch an Glaubwürdigkeit, weil er, wie hier auf der Achse gerne bei anderen Medien kritisiert, nur die halbe Wahrheit präsentiert indem einfach nicht ins Schema des Gedankens passende Infos weggelassen werden. Ich zitiere stellvertretend für viele gleichartige Meldungen den MDR vom 02.07.2024: “Sächsische Obstbauern wie Robert Rüdiger in Dresden-Pillnitz müssen in diesem Sommer 2024 einen Großteil ihrer Ernte abschreiben. Von 13 Erdbeersorten, die er anbaut, hat in diesem Jahr nur eine getragen. Durch Fröste ab April sind Triebe, Blüten und Knospen erfroren.” - Dies wäre die komplette Meldung und würde den Rückgang der Tonnage in diesem Jahr umfassender beleuchten. Gleichwohl steht das Problem, daß selbst für die wenigen Früchte stellenweise kaum Pflücker zu finden waren. Andererseits sind auch die Esser der Früchte angesichts von bis zu 14,00€/kg zurück gegangen. Das ist aber wieder ein anderes Thema.
In meiner Region wird die Feldarbeit im Gemüse- und Obstanbau wie seit Jahr und Tag von Erntehelfern aus Osteuropa erledigt. Sogenannte Neuhinzugekommene sind dort nicht anzutreffen, ihnen kann man bei der Nichtarbeit in Innenstädten und Parks zusehen. Zu gerne wüsste ich, was die Helfer aus Osteuropa von den Deutschen halten, ich denke kaum, das ihnen diese Zustände verborgen bleiben.
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