Toxische Weis(s)heit: Ohne Quote, aber mit Rückgrat

Trump hat sich in seine Regierung einige toughe, aber nicht feministische Frauen geholt. Ganz ohne Quote. Etwa Elise Stefanik, die sich als neue UN-Botschafterin der USA dem Kuscheln mit der Hamas entgegenstellt.

In Deutschland hat der feministische Quotenquatsch das Vertrauen in seine Protagonistinnen und ihre beflissenen männlichen Zuarbeiter auf Jahre hinaus zerstört. Diejenigen, die sich dieser Krücke nicht bedienten, wurden an den Rand geschoben, wir denken an Kristina Schröder (CDU) oder Linda Teuteberg (FDP). Nur bei der AfD wurde aus der Nichtfeministin die Frontfrau: Alice Weidel.

Mit „Hauptsache Frau, egal, was sie sonst kann“ wird es womöglich auch demnächst nicht vorbei sein. Und es ist vielleicht noch nicht einmal vorbei mit einem ganz besonderen Beispiel für die dunklen Seiten feministischer Politik. Ich meine die Haltung der noch amtierenden Außenministerin Annalena Baerbock zu Israel. Man erinnere sich: nach dem mörderischen Anschlag auf Israel am 7. Oktober 2023 aus dem Gazastreifen (nicht nur) von Hamas-Terroristen setzte die Bundesrepublik mit März 2024 Waffenlieferungen an Israel aus. 

Das Mitleid vieler Feministinnen in Deutschland mit den Vergewaltigungen von israelischen Frauen blieb weitgehend unhörbar. Dafür aber kümmerte sich Außenministerin Annalena Baerbock um Gaza, wieder und wieder. Jüngst, noch vor der Wahl: Sie trete eher zurück, als dass sie „die humanitäre Hilfe“ für Gaza einstelle: „Und wenn es nur ein Truck ist, der nach Gaza hereinkommt, dann kämpfen wir in der Bundesregierung für diesen einen Truck.“

Das verkündet sie lautstark und vehement an just dem Tag, an dem bekannt wird, dass die Hamas oder ihre zivilen Helfer Mutter und Kinder der Bibasfamilie erwürgt haben. Und obwohl man längst wissen kann, dass solche Hilfe überwiegend der Hamas zugutekommt. Über derlei Prioritäten der deutschen Außenpolitik wundert man sich nicht das erste Mal. Ende Oktober 2023 stimmte die Generalversammlung der Vereinten Nationen über eine Resolution ab, in der zum Schutz von Zivilisten und zu einer Waffenruhe aufgerufen wurde. Der Terrorangriff der Hamas wurde darin jedoch nicht erwähnt. Während vierzehn Staaten die Resolution deswegen ablehnten, darunter etwa die USA, enthielt sich Deutschland.

Stabile Mehrheit gegen Israel

Auch deshalb der Blick über den Ozean zu den USA und zur neuen Administration, in der Frauen ganz ohne Quote offenbar eine Rolle spielen. Etwa Elise Stefanik, eine mit nur 40 Jahren altgediente Republikanerin. Sie wurde im Alter von 30 Jahren als jüngste Frau in der Geschichte der USA in das Repräsentantenhaus gewählt. Nun wird sie die neue UN-Botschafterin. Stefanik ist eine unbeugsame Verteidigerin Israels und kritisierte die UN immer wieder angesichts deren mangelnder Bereitschaft, Israel im Krieg gegen die Hamas zu verteidigen. 

Während es in Deutschland offenbar niemanden gibt, der deutsche Universitäten dafür kritisiert, dass dort offener Judenhass vorgetragen wird und israelfreundliche oder jüdische Stimmen gecancelt werden, hat Stefanik gezeigt, dass man nicht die Meinungsfreiheit einschränken muss, um derlei zu attackieren. Ihre Frage an drei Universitätspräsidentinnen lautete, ob es mit deren „terms of conduct“, also Verhaltenskodex, vereinbar sei, wenn Studenten einen Genozid von Juden fordern. Ja oder nein. Die Antworten – man sollte sich das Verhör dringend ansehen: Das komme auf den Kontext an (Achgut berichtete).

Man kann also gespannt sein, wie Stefanik als Amerikas Botschafterin in der UN agiert. Die Organisation „UN Watch“ hat zwischen 2015 und 2022 140 in der UN-Vollversammlung verabschiedete Resolutionen gezählt, die sich direkt oder indirekt kritisch mit Israel auseinandersetzen. Allen anderen Ländern und Konflikten wurden in diesen Jahren gerade mal 68 Resolutionen zuteil. Die stabile Mehrheit gegen Israel besteht aus arabischen Staaten und Ländern des sogenannten Globalen Südens. Deutschland stimmt teils mit ihnen, teils enthält Berlin sich. Ein unsicherer Kandidat, was Israel betrifft.

Mit Elisa Stefanik wird die USA bei ihrer Unterstützung Israels gewiss nicht einknicken. Die 40-Jährige kündigt im Übrigen an, dass man die finanzielle Unterstützung der UN durch die USA überdenken müsse. In einer ihrer Reden nannte Stefanik die Vereinten Nationen einen „Hort von Antisemitismus“.

Klarheit, die man in Deutschland vermisst

Auch unterstützt sie die Forderung Israels nach Abschaffung des Palästinenserhilfswerks der Vereinten Nationen, UNRWA. Dafür gibt es gute Gründe: UNRWA-Mitarbeiter stecken mit der Hamas unter einer Decke, Einrichtungen des UNRWA werden von der Hamas benutzt, Geiseln wurden in Gebäuden der UNRWA festgehalten.

Israel hat in einer Liste 100 Hamas-Terroristen namentlich benannt, die auf der Gehaltsliste der UNWRA gestanden haben und zum Teil selbst aktiv am Massaker und der Geiselnahme beteiligt gewesen sein sollen. Der Chef der UNWRA-Lehrergewerkschaft soll in Personalunion auch Chef der Hamas im Libanon gewesen sein.

Elisa Stefanik vertritt in Sachen Israel eine Klarheit, die man in Deutschland vermisst, ausgerechnet in jenem Land, in dem behauptet wird, „die Sicherheit Israels ist für uns Staatsräson“. So heißt es in dem Papier, auf das sich die inzwischen gescheiterte Koalition von SPD, Grünen und FDP damals einigte. Auf unsere Staatsräson kann man offenbar nichts geben.

 

Dr. Cora Stephan ist Publizistin und Schriftstellerin. Viele ihrer Romane und Sachbücher wurden Bestseller. Ihr aktueller Roman heißt „Über alle Gräben hinweg. Roman einer Freundschaft“.

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Foto: United States House of Representatives, Gemeinfrei, via Wikimedia Commons

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Leserpost

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Mathias Rudek / 27.02.2025

Die offenkundige und mangelnde Empathie der sogenannten Feministinnen ist so abstoßend wie nichts zweites. Inzwischen weiß ich, daß diese ideologisch überpolitisierten, hässlichen, dummen Feministinnen gehören auch nicht in die Politik, es gibt bei diesen DünnbrettbohrerInnen keine Verantwortungs-Ethik.

j. heini / 27.02.2025

“Der Islam hingegen bietet keine Erlösung an, sondern setzt Schuld als Waffe ein…. Er zwingt Muslime durch Angst, Demütigung und Bestrafung zum Gehorsam…. Denn tief im Inneren weiß jeder Muslim, dass es nicht genug ist. Allah verlangt immer mehr. Allah liebt diejenigen, die im Kampf gegen die Ungläubigen sterben. Das ist keine Meinung, sondern steht im Koran, in der Überlieferungsliteratur, den Hadithen und in jeder Lektion, die den Kindern beigebracht wird. Deshalb zögern Muslime, selbst die so genannten „Gemäßigten“, immer, den Terrorismus zu verurteilen. Weil sie wissen, dass Allah den Jihad verlangt. Sie sind vielleicht nicht bereit, ihn selbst zu begehen, aber sie können nicht sagen, er sei falsch.” Den X-Account https://x.com/KKermansha45390 gibt es inzwischen nicht mehr. Es würde mich interessieren, ob ein Islamfachmann etwas zu dieser Darstellung sagen mag.

Emil.Meins / 27.02.2025

Man fragt sich ja immer, was für Menschen Bärbock gut finden, oder Habeck zum Weitermachen auffordern, weil er ein Hoffnungsträger sei, und wie es dazu kommt. Mir kam dann eine perfide Idee: Einen Fragebogen unters Volk zu bringen, mit wohlformulierten, positiv klingenden Aussagen zu einigen aktuellen Tatbeständen, um herauszufinden, wie leicht man die Leute zur Zustimmung bringt für eigentlich zutiefst abzulehnende Meinungen und Ansichten. Weil es so einfach ist, zu sagen, hört sich gut an, da stimme ich zu, wie man auch hier im Forum sieht. Etwa so:  “Aufrechten Bürgern eine Stimme- mit klarer Haltung!” 1. Sie würden bestimmt bei den “Omas gegen Rechts” mitmachen, weil Sie der Meinung sind, Ihre Kinder und Enkel sollen ein lebenswertes Leben haben, ohne daß dieses Land wieder von Rechten und Rassisten ins Unglück getrieben wird? 2. Sie Sind der Meinung, wir müsssen ein Land sein, das Hilfesuchenden Zuflucht bietet, und sie mit offenen Armen aufnimmt? 3. Sie sind überzeugt, wir müssen eine Offene Gesellschaft sein, die für Integration, Vielfalt, Buntheit und für alle Minderheiten Raum bietet und diese fördert? 4. Sie sind überzeugt, daß wir mehr für die Integration der Zugewanderten tun müssen, damit diese sowohl finanzielle Unterstützung, wie auch Hilfe bei Ihren großen Problemen und teilweise psychischen Traumata erhalten? 5. Sie denken auch, daß wir ein reiches Land sind, das aufgrund unserer Vergangenheit die moralische Verpflichtung hat, Menschen, die zu uns kommen, beizustehen, und ihnen ein lebenswertes Leben zu bieten? 6. Sie stehen in unverbrüchlicher Treue zur weiteren Unterstützung der Ukraine, die für Freiheit und Demokratie auch für unser Europa kämpft, und jede Hilfe verdient hat, um Russland an der Errichtung eines neuen Zarenreiches zu hindern? 7. Sie finden, daß das Palästinensische Volk jede nur mögliche Unterstützung braucht, um sich gegen die brutale brutalen Israelischen Besatzer zu verteidigen? ==>Noch ausbaufähig, sicher große Zustimmung!

Stephan Bujnoch / 27.02.2025

Es ist zum fremd schämen. Gerade die lautesten linksgrünen “Nie Wieder” Schreier sind diejenigen, die eine klare Kante aus dem Nie Wieder Prinzip vermissen lassen. Ihr Nie Wieder ist somit ein reines Lippenbekenntnis ohne jede Substanz. Und das gehört denen tagtäglich um die Ohren gehauen. Elise Stefanik hat die Unviversitätspräsidentinnen vorgeführt, wie die das verdient haben. Sollte man bei uns auch machen. Erfahrungsgemäß werden solche Gesinnungstäter durch die Aufforderung mit “Ja” oder “Nein” zu antworten, auf ihre natürliche geistige und menschliche Größe reduziert. Und die ist ziemlich überschaubar.

Boris Kotchoubey / 27.02.2025

Dass Annalena die schlechstmöglichste (grammatisch korrekt? - egal) Außerminister/*In der Bundesrepublik ist, wird definitv niemand in diesem Forum bestreiten. Aber ich darf Frau Stephan höflichst an eine andere deutsche Politikerin erinnern, die hier oft als Heldin beschrieben wird (und wahrscheinlich ist sie es!), der keine bessere Antwort auf die Frage nach ihrer Meinung zur Lage im Nahen Osten einfiel, als dass diese Lage kompliziert sei. Nicht mal den minimal notwendigen Satz, dass sie den Terror gegen Frauen und Kinder bedingungslos verurteilt, konnte sie formulieren. Das war der Abend, an dem ich beschlossen habe, die Partei, die ich seit ihrer Gründung gewählt hatte, nicht mehr zu wählen.

U. Heuer / 27.02.2025

Was in den USA passiert wird es hier nie geben. Der Sumpf ist viel zu tief. In unseren Schulen wurden ganze Generationen umgepolt

Manfred Hildebrandt / 27.02.2025

Der Islam gehört nicht zu Deutschland. ______ Tja, eigentlich sollte man ja meinen, dass Personen, die wissentlich Steuergelder an Organisationen wie die UNRWA vergeben, genau wissen, dass sie damit eine Terrororganisation wie es die Hamas ist, unterstützen. Die Frage ist, ob das in Deutschland strafrechtlich relevant ist. Beim Zustand unserer Justiz ist das allerdings zu verneinen. Nach meiner Meinung sollte diese Frau Baerbock, auch als U80 und einer unfassbar infantilen Verhaltensweise, strafrechtlich belangt werden. Hauptschuldiger ist natürlich der Vergessliche, der diese Frau schon vor Jahren hätte entlassen müssen. Wenn man darüber nachdenkt: Wir haben Entscheidungsträger in diesem Land, für die Ausdruecke wie “Schwachkopf” oder “Schwachsinnige” positiv konnotieren. Da fällt einem dann nichts mehr ein.

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