Alles in allem ein guter Beitrag. Danke dafür. Dennoch ist ein kleiner Fehler unterlaufen. Zitat: “Vor allem aber fehlt die Heimatfront in den Überlegungen des Verteidigungsministers”. Als Beispiel nennen sie dafür die Nahrungsmittelversorgung der Bevölkerung. Das ist aber nicht in der Verantwortlichkeit des Verteidigungsministers. Wenn es um Kriegsvorsorge geht, unterscheidet man die militärische und die zivile Verteidigung. Die Militärische Verteidigung ist Sache des Verteidigungsministers. Sie umfasst alles, was notwendig ist für die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr. Natürlich gehören da auch Verwaltung und Versorgung eine Rolle. Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor Kriegseinwirkungen gehören zur zivilen Verteidigung. Dazu gehört die Notversorgung mit allen notwendigen Gütern. Dazu gehören aber auch Schutzmaßnahmen vor Kriegsfolgen. Genau dafür betreibt der Bund das THW (Zivilschutz). Natürlich werden auch im Krieg Einheiten des Katastrophenschutzes (Länder) zum Einsatz gebracht. All diese Maßnahmen der zivilen Verteidigung liegen nicht in der Zuständigkeit des Verteidigungsministers. Die liegen ind der Zuständigkeit des Innenministers, derzeit einer Innenministerin. Wenn wir also über Heimatfront reden, besser wäre der zutreffende Begriff “zivile Verteidigung”, dann sollten wir unseren Blick auf Nancy Faeser richten. Ich glaube aber nicht, dass die das überhaupt weiß. Auch der Wirtschaftsminister hat da Aufgaben. Der muss beispielsweise Unternehmen verpflichten, bestimmte Güter für die Kriegswirtschaft zu produzieren. In Krise und Krieg kann das tatsächlich per Leistungsbescheid angeordnet werden.
Ich musste Grundwehrdienst leisten und denke, kann daher mitreden. Die erste Regel im Krieg lautet: die Logistik entscheidet. Ohne mampf kein Kampf. Soldaten sind nach drei Tagen ohne Essen verhungert.
Wer ein Land, das bangen muss ohne Blackout über den nächsten Winter zu kommen (Ukraine will Gasdurchleitung Richtung Deutschland beenden, Niederlande liefern nicht mehr weil sie ein Gasfeld schließen und die Sonne hört schon nachmittags auf zu strahle) kriegstüchtig machen will dürfte ungefähr 1 Lichtjahr von der Realität entfernt sein. Aber mit Realitätsverlust und Winter haben wir ja Erfahrung, man nannte es Unternehmen Barbarossa.
Vor der Verteidigungsfähigkeit steht die Verteidigungswilligkeit. Durch jetzt bald 80 Jahre begrüßenswerten Frieden für D, der streckenweise mit einer Armee von fast 500 000 Mann erhalten wurde, und der Delegierung der Kriegs- und Friedensfrage an Andere, ist eine geistige und materielle Lähmung in der Bevölkerung und seinen Eliten eingetreten. Und ein Teil der Mitteldeutschen scheint bereit zu sein, die Umwandlung in eine RBZ hin zu nehmen, weil die Erinnerung an die glorreiche SBZ der Ausplünderung noch lebendig ist. Verloren gegangen ist die Erkenntnis, daß die vorrangige Legitimierung der Staatlichkeit die Innere und Äußere Sicherheit ist. Nur, wenn man Innen nicht auf den Tod durch Messerstecher und Selbstmordbomber, und von außen nicht auf den Tod durch russische Überschall- oder Atomraketen vorbereitet sein muß, kann sich überhaupt die Kreativität und Kraft der auf Dauer gerichteten Produktion entfalten. Dabei ist die strategische Lage von D gar nicht so schlecht, da ein Kriegsbündnis von Frankreich, Italien und Rußland, wie im 1.WK, heute eher unwahrscheinlich ist, und GB und USA Rußland bei deren Angriff auf Osteuropa und D wohl auch keine Waffen und Munition, wie im 2.WK, liefern würden. Da die russische Marine kaum in der Lage sein wird, die Versorgungswege nach Westeuropa abzuschneiden, käme es auch nicht zu Steckrübenwintern. Eine selbstbewußte und nicht gelähmte Bevölkerung würde allerdings über die von Ihnen genannten Probleme nachdenken und versuchen, diese zu lösen.
Ach, wie recht Sie haben, liebe Frau Stephan. Unsere sogenannten Politiker handeln eben stets nach dem Motto: mundus vult decipi ergo decipiator. Und sie kommen damit durch, dank einer perfekten Propaganda!
Kriegstüchtig? Gegen Russland? Dass ich nicht lache! Der Krieg in der Ukraine fordert ja nur deshalb einen so hohen Blutzoll, weil dort unten Russen gegen Russen kämpfen. Ein konventioneller Krieg Russlands gegen die woke Wehr würde von 12 bis Mittag dauern. Wenigstens wäre danach Frieden. Aber davon einmal ganz abgesehen, der Feind ist doch längst im Land! Er kam zwar tatsächlich aus dem Osten, wurde aber eingeladen und mit Plüschtieren begrüßt. Zur Strafe dafür benimmt er sich jetzt wie der “Jäger aus Kurpfalz”, .... er schießt sein Wild daher, gleich wie es ihm gefällt..” Man ersetze “Wild” durch “Deutsche” und man ist sofort im Bilde über die Zustände in Deutschland. Gut, vergewaltigt hat der Jäger meines Wissens nach niemanden, er ging gleich auf Nummer sicher: “... wohl zwischen seinem Bein, da muss der Hirsch geschossen sein .... ” Aber das war ja die gute alte Zeit. Und wie es weiter geht, weiß man ja auch schon: “Jetzt reit ich nicht mehr heim ....”.
Die NATO hätte das ganze Kriegsgerät, das an die Ukraine geliefert wurde, besser an die NATO-Ostgrenze gestellt ...
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