Cora Stephan / 12.09.2024 / 14:00 / Foto: Library of Congress / 9 / Seite ausdrucken

Toxische Weis(s)heit: Ein Lob der Gegenöffentlichkeit

Der Widerstand gegen die ruinöse Ideologie der Ampelparteien hat viele Gesichter. Und das ist auch gut so. Ein Lob der Gegenöffentlichkeit – wie sie sich am vergangenen Wochenende in Stuttgart traf.

Die Achse des Guten gibt es seit 20 Jahren. Und sie wird auch fürderhin blühen und gedeihen, dafür sorgen ihre Leser – und ihre Autoren. Das alles funktioniert mit viel Selbstausbeutung und ganz ohne Zwangsabgabe, und das Ergebnis ist erfrischender, wahrhaftiger, informativer und lohnender als öffentlich-rechtliches Moralisieren oder die tapferen Kampfesschreie gegen Rechts in der politmedialen Blase. 

Vor 20 Jahren war die Achse wohl noch der einzige Autorenblog, auf dem man sich ungehindert austoben konnte: stets auf der Seite von Vernunft und Ironie angesichts des herrschenden Blödsinns. Heute sind viele andere dazugekommen, man kann sie kaum noch aufzählen. Und das Ganze lebt von Spenden, also davon, dass die Leser und Hörer sie sich freiwillig leisten wollen, die den erzwungenen Rundfunkbeitrag nur zähneknirschend löhnen. 

Derweil gehen die, welche sich „Qualitätsmedien“ nennen, an ihrer mangelnden Qualität zugrunde. Sogar die FAZ, einst das Flaggschiff der klugen Köpfe, lässt Jahr um Jahr Federn, ebenso der Spiegel, trotz Subvention durch Bill Gates, dunnemals Tummelplatz von „Edelfedern“, heute verrufen als Nährboden für die Fake-News eines Relotius. Das Onlinegeschäft gleicht diese Verluste nicht aus. Und für die magere Qualität sind viel zu viele Journalisten an Bord. Was in der Schweiz bereits geschieht, ist auch in Deutschland nicht mehr weit: Massenentlassungen. 

Die Achse hat sich verdient gemacht durch beständige Aufarbeitung des Coronaskandals, dank solcher Autoren wie Gunter Frank. Tichys Einblick hat den Berliner Wahlskandal enthüllt und den „Graichen-Clan“ aufgedeckt – alles Themen, für die sich bei den „Qualitätsmedien“ offenbar keine Investigativjournalisten interessieren. Die Alternativmedien tun das, was die sogenannten „Qualitätsmedien“ versäumen. Die RKI-Protokolle sind nicht von Journalisten der großen Medien freigeklagt worden, sondern vom Multipolar-Magazin. Die ungeschwärzten Protokolle sind nicht einem renommierten Investigativjournalisten zugespielt worden, sondern einer Quereinsteigerin namens Aya Velázquez. Prof. Dr. Stefan Homburg hat die Protokolle gesichtet und zusammengefasst. Die Alternativmedien bedienen ein immer größeres Publikum. Vergessen wir nicht den Sandwirt oder eigentümlich frei, Julian Reichelt und sein Nius oder die jungen Leute von Apollo-News.

Zeitungen abbestellen und die Rundfunkgebühr verweigern

Bei den doch eigentlich so üppig versorgten Öffentlich-Rechtlichen spart man am Content, den man schlecht bezahlten „Freien“ überlässt. Das Geld geht in Pensionszahlungen und in die Verwaltungsbürokratie. Dabei unterhalten die Öffis riesige Latifundien in bester Lage, obzwar auch hier viel – wenn nicht das meiste – im Homeoffice erledigt werden kann. Schon mal an Verkauf gedacht, bevor man weiter den Bürger schröpft? 

Denn siehe: Das neugegründete Schweizer Kontrafunkradio bedarf keines „großen Sendesaals“, die Mitarbeiter sitzen überall in Europa, achwas: der ganzen Welt. Der Informationsgewinn übersteigt bei Weitem den mageren Gehalt der ARD-Nachrichten. 

Eine von Gorus Media organisierte Leistungsschau der Alternativmedien und ihrer Autoren fand am vergangenen Samstag in Stuttgart auf einem Bürgergipfel statt, mit etwa 1.000 Besuchern, einem Publikum, das bereit war, für das Angebot 150 Euro pro Person zu zahlen. Zeitungen abbestellen und die Rundfunkgebühr verweigern – schon hat man das Geld wieder drin. 

Linksseits hätte man das Spektakel natürlich gern verhindert, die Stadt wurde aufgefordert, die Liederhalle nicht einem rechten Gruselkabinett zur Verfügung zu stellen, und, na klar, „Flagge und Haltung“ zu zeigen gegen Rechts. Doch nur ein Häuflein fand sich vor der Liederhalle ein, um Haltung zu zeigen – unter einem erheblichen Polizeiaufgebot. Schon seltsam, dass die Freiheit der Bürger, sich zu versammeln, offenbar Polizeischutz braucht. Dabei war Stuttgart einst Hort des Liberalen mit Theodor Heuss als kritischem Journalist. War der Bürgergipfel damit nicht am richtigen Ort?

Links tönt es, der Bürgergipfel sei „ein großes Schaulaufen von gescheiterten Figuren eines gesellschaftlichen Rands, der zunehmend zur Mitte wird“ – wobei man sich fragt, wie Gescheiterte zur „Mitte“ mutieren können. „Noch“, liest man im Focus, könne das „rechtspopulistische“ Treffen nicht „verboten werden“. Aha. Also ab wann? 

Auch „Rechts“ wird geklagt, dass hier der AfD ihr Erstgeburtsrecht genommen worden sei. Doch all das scheint das gutgelaunte Publikum nicht irritiert zu haben. Merke: Der Widerstand gegen die ruinöse Ideologie der Ampelparteien hat viele Gesichter. Und das ist auch gut so.

 

Cora Stephan ist Publizistin und Schriftstellerin. Viele ihrer Romane und Sachbücher wurden Bestseller. Ihr aktueller Roman heißt „Über alle Gräben hinweg. Roman einer Freundschaft“.

Foto: Marion Post Wolcott - Photograph by Marion Post Wolcott, via Library of Congress website at [1], border cropped and converted from TIFF to .jpg, Gemeinfrei, via Wikimedia Commons

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Albert Martini / 12.09.2024

Auch ohne Anspruch auf Vollständigkeit gehört der kluge, tapfere und erfrischend bissige Intellektuellenraufbold Danisch in Ihre Aufzählung hinein, da hat Kommentator @Peter Meier absolut recht, hochgeschätzte Frau Stephan.

Dirk Jungnickel / 12.09.2024

Leider fehlt das einzige noch unabhängige Blatt, die JUNGE FREIHEIT !!!!!!!!

Klara Altmann / 12.09.2024

Wenn ihr Liebe braucht, müsst ihr es nur sagen. Ich schicke euch ein großes knuddeliges Stofftier.

Gabriele Klein / 12.09.2024

Ich hoffe man hat auch je einen Vertreter von Corrictiv u. Demokratie Leben eingeladen und entsprechend auf der Bühne gewürdigt. Wie genau man so eine Vorstellung der jeweiligen"Vorstellungen” durchführt, hätte man bei den Moderatoren vom Trump Interview abgucken können. Ideen zum Graphischen Hintergrund bei der Vorstellung v. Correctiv dürfte man auf deren Webseite finden. Oder, alternativ vielleicht ein Bild der Liederhalle zur Hälfte eingeschwärzt?  Anschließend hätte man mit Hilfe eines fact checks an alle im Geheimen Besorgten, Entwarnung geben können mit dem Hinweis.  Dass es sich bei dem Bürgertreffen NICHT um ein geheimes Treffen gehandelt hätte denn viel Polizei und ausgesuchte Ehrengäste von Correctiv u. Demokratie Leben waren auch geladen u. wurden entsprechend vorgestellt so wie es sich unter höflichen Menschen gehört. Damits auch wirklich “bunt” wird hätte man um die Einhaltung eines Dresscodes aus Gründen der Solidarität mit gewissen Minderheiten bitten können:  Damen nur Smoking u, Nadelstreifen u. Herren nur im Abend oder Cocktailkleid (jedoch keine Rasierpflicht für Bärte und Beine…..)

Andreas Müller / 12.09.2024

Na, die AFD war doch anwesend, denn die 12 Punkte, auf die man in Stuttgart gekommen ist, wirken wie Passagen aus dem AFD-Programm, auch wenn man sich davon natürlich distanzieren mußte. Erschrocken war man rechts wahrscheinlich über die Schnapsidee einer neuen Parteigründung, denn offenkundig wünschen sich aktuell viele Bürger eine Bündelung der Kräfte gegen die Linken und keine weitere 1,5 %-Partei. Das hätten vielleicht Hahne, Hermenau oder Köppel erzählt, auch Malermeister Chrupalla, Schlagersänger Heino oder Kreuzfahrtdirektor Oskar Schifferle vom Traumschiff. Aber die waren erst einmal noch nicht dabei.

Peter Maier / 12.09.2024

Zu erwähnen wären meiner Ansicht nach noch “Einzelkämpfer”, wie der Blogger Hadmut Danisch, der eine ganze Redaktion investigativer Journalisten ersetzt und u.a. auf die Ungereimtheiten im universitären Abschluss unserer Außenministerin aufmerksam machte.

Dr. Günther Frick / 12.09.2024

Chapeau, Frau Stephan, hab mich köstlich amüsiert. Und dann hab ich den Artikel über die gescheiterten Figuren angeklickt, den Verfasser gegoogelt und ein wenig geschmökert, was der sonst noch so absondert. Für diesen Minh Schredle - besser wäre Schrätle - sind Menschen gescheitert, wenn sie es nicht schaffen ein Leben lang am staatlichen Tropf zu hängen oder unter einem weinerlichen Pamphlet eine nachhaltige Bettelbotschaft anzubringen. Genauso sind alle Wassermelonen in meinem Bekanntenkreis. Keiner von denen verdient sich seinen Lebensunterhalt mit der Arbeit seiner Hände oder seines Gehirns, dafür wählen sie eifrig grün. Handkehrum kenne ich keinen emsigen Schrauber oder innovativen Unternehmer, dem sich nicht die Nackenhaare aufstellen, wenn er Ricarda Lang oder Robert Habeck in den Medien sieht.

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