Mitte der Siebzigerjahre, als ich Abitur machte, hielten die Wortführer der neuen Kaste immer gnadenloser Gericht, stets auf dem Hintergrund unhinterfragbarer antifaschistischer Gesinnung. Ihre totalitären Vorbilder waren Che Guevara und Mao, später Arafat und Baader/Meinhof, und es gab sie in jeder x-beliebigen kleinen Stadt. Unter ihnen fand man schon alle Typen ausgeprägt, die heute noch auf der Bühne der Grünen posieren: den jovialen Fischer, die scharfzüngige Künast, den moralschweren Bütikofer, die seelenempörte Roth, den scharfrichterlichen Trittin. Als es mich dann zum Studium der Germanistik nach Freiburg verschlug, erlebte ich dort eine Kamarilla studentischer Anführer, die fatal an “Die Farm der Tiere” von George Orwell erinnerte: “Alle Tiere sind gleich, manche Tiere sind gleicher als andere.” Studentische Wahlen wurden fröhlich manipuliert, und aus 20 Prozent Wahlbeteiligung zog man das Recht, marxistische Forderungen im Namen der gesamten Studentenschaft zu erheben. Alles war bis in die letzten Winkel des Lebens hinein festgelegt: was man dachte, wie man sich gab, wohin man reiste, was man aß, welche Musik man hörte, wem man spendete, welche Bücher man las. http://www.welt.de/welt_print/article1793910/Hauptsache_Parka_und_antiautoritr.html