Manfred Haferburg / 19.10.2024 / 08:24 / Foto: Pixabay / 62 / Seite ausdrucken

Totaler Strom-Blackout in Kuba

Kuba wird von einem veritablen Blackout heimgesucht. In den Schlagzeilen hierzulande wird das Wort aber auffällig gemieden. Warum eigentlich?

In einer harmlos überschriebenen Meldung teilte Welt-Online mit„Ein Kraftwerksausfall verschärft die Energiekrise in Kuba. Die Stromversorgung ist komplett zusammengebrochen. Schon zuvor musste das öffentliche Leben wegen wiederholter Stromausfälle eingeschränkt werden – Schulunterricht etwa wurde vorübergehend eingeschränkt… Kuba steckt in einer der schwersten Wirtschaftskrisen seit der Revolution um Fidel Castro von 1959.“

Wer laut Die Welt Schuld an der Misere hat: „Kuba steckt in einer der schwersten Wirtschaftskrisen seit der Revolution um Fidel Castro von 1959. Wegen des schlechten Zustands der veralteten Infrastruktur – auch als Folge des seit mehr als 60 Jahren bestehenden Handelsembargos der USA – gehen in Kuba regelmäßig die thermoelektrischen Kraftwerke vom Netz und müssen notdürftig repariert werden. Stromausfälle gehören im ganzen Land zum Alltag.

Das Thema Blackout muss sehr schmerzhaft für viele Journalisten sein – das Wort wird in den meisten Meldungen zur Sache gemieden oder eher beiläufig erwähnt. Schon vor einer Woche meldete Cuba Headlines, dass Stromausfälle auf Grund ungenügender Kraftwerkskapazität und einer verfallen Netz-Infrastruktur an der Tagesordnung seien und ein Blackout drohe. Der kubanische Energieversorger versuchte sogar, alte Schiffsdiesel zur Versorgung zu nutzen. Nun ist er da, der totale Netzzusammenbruch. Und Welt berichtet: „Man werde ohne Pause an der Wiederherstellung der Stromversorgung arbeiten, versicherte Präsident Miguel Díaz-Canel im Kurznachrichtendienst X. Für die Führung des Landes habe die Lösung dieses für die Bevölkerung hochsensiblen Problems absolute Priorität“. 

Dieses Statement sollte sich Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck kopieren und für den Fall der Fälle bereithalten. Der Strom wäre dann ja nicht weg, er wäre nur in der aktuellen Strommangellage gerade nicht da.

 

Manfred Haferburg wurde 1948 in Querfurt geboren. Er studierte an der TU Dresden Kernenergetik und machte eine Blitzkarriere im damalig größten AKW der DDR in Greifswald. Wegen des frechen Absingens von Biermannliedern sowie einiger unbedachter Äußerungen beim Karneval wurde er zum feindlich-negativen Element der DDR ernannt und verbrachte folgerichtig einige Zeit unter der Obhut der Stasi in Hohenschönhausen. Nach der Wende kümmerte er sich für eine internationale Organisation um die Sicherheitskultur von Atomkraftwerken weltweit und hat so viele AKWs von innen gesehen wie kaum ein anderer. Im KUUUK-Verlag veröffentlichte er seinen auf Tatsachen beruhenden Roman „Wohn-Haft“ mit einem Vorwort von Wolf Biermann.

Foto: Pixabay

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Leserpost

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W. Renner / 19.10.2024

@Ostrovsky: „ …Man könnte beispielsweise wieder den Gleichstrom einführen …“ Es hält sie niemand davon ab, ihre Stromversorgung mit im Handel erhältlichen Batterien unterschiedlichster Kapazitäten zu betreiben.

Sam Lowry / 19.10.2024

Ich bin ja relativ gut für einen Stromausfall gerüstet. Würde erstmal meine gesamten batteriebtriebenen Lichterketten verteilen. Dann, solange das Bier noch nicht warm ist, 2 Briketts in den Kamin werfen und einen Pizza-Stein drauflegen. Gibts halt erstmal Pizza und (noch) kaltes Bier. Also, die jederzeit gefrorenen Akkus in die Kühlbox zusammen mit dem Dosenbier. Die sind auch nach 12 Stunden noch gefroren. Die restlichen Akkus in den Kühlschrank. Powerbank ist eh immer voll, geladene Akkus und Batterien habe ich auch ohne Ende. Also, genug Vorräte für locker 5 Tage, inkl. Wasser, Schlafsack (-20 Grad) und Zelt, falls das, und es wird kommen, im Winter passiert. Ach so, im Winter braucht man ja gar keinen Kühlschrank ;-)

Barbara Strauch / 19.10.2024

@J.Schüling: Richtig, die Grünen nach Kuba schicken! Annalena bringt den Kobold hin und das Problem ist gelöst.

Richard Loewe / 19.10.2024

Fake News! Kuba ist ein sozialistisches Paradies mit dem besten Gesundheitssystem der Welt. Wenns stimmt, liegts am Klimawandel oder Putin.

Werner Lischka / 19.10.2024

@A. Ostrovsky: Das Gleichstromtheater hat schon Edisson in den Abgrund gezogen. Die Leistungsübertragung funktioniert schlicht nicht über längere Strecken und bei großen Strommengen glühen Kabelverbindungen, die eine entsprechende Wechselstrommenge locker wegstecken. Ich fliege bei Großmodellen mit 200A am Controller und brauche dazu Handtellergroße Kühlsysteme mit entsprechender Luftstömung weil sonst die tolle Leistungselektronik abraucht! Das wollen Sie in jede Wohnung in Europa integrieren? Wir hätten Wohnungsbrände am laufenden Band! Gehts noch?

Jürgen Müller / 19.10.2024

Ein Inselnetz, wie es das kubanische offensichtlich darstellt, dürfte nach einem Blackout ohne schwarzstartfähige Kraftwerke schwerlich auf die Beine kommen. Eine Trennung des deutschen Netzes vom UCPTE-Verbund - geschweige denn einen Blackout - möchte man sich nicht vorstellen. Leider arbeiten die von Frequenzhaltung nichts verstehenden “Energiewender” gezielt darauf hin.

M.Müller / 19.10.2024

Herr Schneegass, herzlichen Dank für Ihre sehr persönliche Ansprache. Bei aller Emotionalität haben Sie leider kein einziges Argument gebracht. Ich habe meine Worte nochmal überürüft und bleibe dabei. Sowohl die Ölabhängigkeit Kubas, als auch die Vorteile des europäischen Strommarktes, von dem mal die einen und mal die anderen profitieren, gehörten meiner Meinung nach zu dem vollständig zu zeichnenden Bild. Die ständige Behauptung ideologischer Blindheit könnte auf eine solche hinweisen.

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