In den letzten Tagen ist der FDP-Fraktionsvorsitzender im Thüringer Landtag und Kurzzeitministerpräsident Thomas Kemmerich stark dafür kritisiert worden, dass er bei seiner Teilnahme an einer Demonstration in Gera den Mindestabstand nicht eingehalten hat und ohne Mundschutz unterwegs war.
Weniger Kritik muss sicher der linke Ministerpräsident Bodo Ramelow fürchten, der jetzt eingestanden hat, gegen seine eigene Corona-Verordnung verstoßen zu haben, wie dernewsticker.de berichtet. Er hätte unzulässigerweise an der Beerdigung seiner Nachbarin teilgenommen, habe Ramelow der "Zeit"-Beilage "Christ & Welt" gesagt. Eigentlich hätte er nicht dabei sein dürfen, so der Politiker. Doch er hätte das Gefühl gehabt, es zu müssen, wenn auch mit großem Abstand.
"Alles andere wäre mir unmenschlich vorgekommen", habe er hinzugefügt. Somit "habe ich gegen die Verordnung verstoßen, die ich selbst zu verantworten habe". Heute würde er sich fragen, ob die Verordnung "in allen Punkten richtig war oder ob es nicht möglicherweise noch andere Lösungen gegeben hätte".
Zu solchen Fragen gibt es eigentlich immer noch genug Anlass und für einen Ministerpräsidenten auch Handlungsmöglichkeiten für Änderungen.