Ich bin für Holland.
Weltmeisterschaft? Wir schaffen das! Aber sind wir nicht ausgeschieden? Quatsch, wir sind immer die Sieger, egal woher wir kommen.
Die Nationalmannschaft hat verloren, na und, die Erde dreht sich trotzdem weiter. Es gibt viel Wichtigeres im Moment !!
Wir haben wohl andere Probleme als das Rumgekicke überbezahlter Ballschubser. Peinlich bis desaströs ist es für die versammelte Vermarktungsindustrie. Heute kam per Post eine “Einladung” zur Vorstellung der “neuen X-Klasse”, gespickt mit Bildern der nationalen Balltreter. Also, ich werde so eine Loser-Karre bestimmt nicht kaufen.
Es gab Zeiten da saßen die Verlierer montags in der Kneipe, heute naja bilden sie die Regierungskoalition. Ich denke wir Sehen löw sehr gut versorgt wieder.
Und um den Tag abzurunden, zur Beruhigung der geschundenen Fußballerseele ein schon in die Jahre gekommener Song, “Ein schöner Tag”, gesungen von Lena Valaitis. Die trifft dann auch den Ton, und überhaupt.
Die “Mannschaft” ist nur ein Abbild der Gesellschaft. Zum einen geht hierzulande ja alles bergab, Politik, Bildung, gesellschftlicher Zusammenhalt, Autoindustrie, Energiesicherheit, usw., warum sollte es da beim Fußball anders sein? Zum anderen aber stehen alle Eigenschaften, die ein Weltmeisterkandidat braucht unter schwerem naziverdacht: Siegeswille, Durchsetzungsvermögen, Leistungsbereitschaft, ja, und auch Nationalstolz. Wo soll das alles herkommen in einer “Mannschaft”, der man das nationale amputiert hat, der man die Landesfarben ausgegraut hat, die eine Auswahl des Fußballbundes und nicht Deutschlands ist? Sie sind ja noch nicht einmal mehr Deutsche, sondern nur jene, die schon länger hier leben. Dazu kommt dann noch, dass sie sich in bester Merkel-Manier auf den Platz gestellt haben mit dem Motto “wir schaffen das” und dann, dem Topos geschuldet, schneller als die Gesellschaft gemerkt haben, dass die Beschwörungsformel alleine nicht ausreicht. Und dazu dann noch der Streber Löw als Trainer, Merkels spezieller Integrationsbeauftragter - das konnte nichts werden. Aber es hat auch sein Gutes. Dem Brot-und-Spiele-Narkotikum, das die Bevölkerung noch ruhigstellt sind die Spiele abhandengekommen. Vielleicht wachen einige auf.
Um es kurz zu machen: Das war Nivea-Fußball in vollen Windeln.
So, hat sich der Begriff “Internationalmannschaft” endlich mal eingebürgert, da bin ich ja sehr zufrieden. Man muss die Dinge ja schon beim Namen nennen, wenn man sie Analysieren will. Die Mannschaften von Senegal, Japan, Südkorea usw. bestehen auch aus der reinen Ethnie ihre Völker. das gibt es in Europa schon gar nicht mehr. Nationalstolz ist der Treibstoff um bei internationalen Wettbewerben erfolgreich zu sein. Wie kann aber bei einer, wie im Vereinsfußball, so durchmischten Truppe noch so etwas wie “Nationalstolz” aufkommen? Gerade wenn man sich ansieht, dass manche Spieler es offensichtlich mit unseren Werten nicht so haben. Deswegen spielen Mannschaften wie Südkorea oder der Senegal auch mit solcher Hingabe. Nationalstolz ist aber nicht nur der Treibstoff für internationale Erfolge, sondern auch der Kitt, der eine Nation eint. Was das Debakel der Nationalelf ist Symptomatisch für den Zustand, in dem sich unser Land befindet.
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