Archi W. Bechlenberg / 28.03.2021 / 06:00 / Foto: Charles Bird King / 51 / Seite ausdrucken

The Oyster is my world: Nach technischem K.o. alles vorbei

Seitdem der Kater wieder da ist, komme ich zu gar nichts mehr. Auf Schritt und Tritt verfolgt er mich und fordert Streicheleinheiten ein. Heute morgen wurde ich mit Sonnenaufgang wach, nicht durch die Helligkeit, sondern durch Geräusche direkt neben meinem linken Ohr. Schnurren und allerlei Gegluckse, hervorgerufen durch metabolische Prozesse, die sich bei Lust auf Frühstück einstellen. Das kenne ich von mir, aber höchstens halb so laut. Versuche, ihn in die Schranken zu weisen, scheiterten, sodass ich notgedrungen aufgestanden bin. Gerade kratzt er von außen an der Türe, aber wenn ich ihn jetzt reinlasse, müssen Sie Sonntag auf die Auster verzichten. (Falls Sie das hier nicht lesen können, habe ich ihn reingelassen.)

Ansonsten war die Woche, naja. Eigentlich wie meistens. Gestern ertappte ich mich bei dem Versuch, mit der Fernbedienung des Autos die Haustüre aufzumachen. Ich sollte häufiger rausgehen.

Fahnfee gefucht

Jetzt auch noch das: Karl Lauterbach ist unglücklich. Denn auch er ist ein Coronaopfer. Das Virus ist schuld, dass er keine Zahnfee an seiner Seite hat. „Fum kompletten Glück fehlt mir eine liebevolle Frau“ sagt er der BUNTEN, der offenbar die Themen ausgehen, berichtet sie doch sonst nur von den Schönen dieser Welt. Ohne Galas, Charity-Events und Bussi-Bussi-Partys ist das zunehmend schwieriger geworden.

Lauterbachs Problem ist in einem Satz erklärt: „Der Job in Corona-Ffeiten ifft gerade efftrem aufreibend.“ Wer wüsste das nicht? Doch ist das nicht Jammern auf hohem Niveau? Immerhin hat der Mann einen Job und monatlich seine Kohle auf dem Konto. Andere haben dank Lauterbachs Mithilfe keinen Job und kein Geld und können nicht ausgehen, um jemand Liebevolles (m/w/wtf) zu finden. Da ist Lauterbach („Das Gesicht der Krise“) doch noch gut dran. Und sind denn wirklich all die attraktiven Frauen in der SPD vergeben?

Dieb haut Opfer Wodka-Pulle auf den Kopf

Die Kanzlerin zog das Alternativ-Los: Ja, auch sie kann sich einmal irren. Zuletzt muss das um 1974 gewesen sein. Bis jetzt. Und deshalb bittet sie um Verzeihung! Man traute den Ohren nicht. Was auch der Regentin klar ist, daher, so meine gewöhnlich zuverlässigen Informationen, hat sie sich zwecks Bekräftigung ihrer Worte entschlossen, als Wiedergutmachung für das, wofür sie um Verzeihung gebeten hat – was immer es war, ich kann es nicht sagen – ihre Kraft weitere vorerst vier Jahre dem Volk zu schenken. Verkünden will sie dies am 20. April.

Callgirl-Killer wittert große Beute

Sie hat Jehova gesagt! Einer Politikerin der Grünen ist das Wort „Indianer“ entschlüpft. Gesteinigt wurde sie nicht, immerhin, das war vor zweitausend Jahren noch anders; die Zivilisation hat ohne Frage Fortschritte gemacht. Die Modezeitschrift Vogue zeigt ebenfalls, dass sie verstanden hat; die designierte Chefin eines Ablegers mit Titel Teen Vogue hat sich bereits vor Amtsantritt durch einen zehn Jahre alten Tweet disqualifiziert, in dem sie etwas Unkorrektes über asiatische Augen schrieb. Ob, so mein Vorschlag, die Teen Vogue jetzt in „Teen Woke“ umbenannt wird, ist noch nicht raus, ich plädiere aber sehr dafür. Freund U. aus U. schließlich wurde diese Woche aus einem technischen Internetforum verbannt. Er hatte sich abfällig über chinesischen Schrott geäußert, der hierzulande als „Ersatzteile“ für Fahrzeuge in den Verkehr kommt. Auch das ist heute rassistisch.

Fingerabdrücke sinnlos. Leugnen.

Neues von den edlen Wilden: „Die Menschen dort sind bettelarm, aber sie singen und tanzen den ganzen Tag.“ Finde den Fehler.

Ein Brei mit Ballaststoffen, Proteinen und Kohlenhydraten

Rassismus bei YouTube: Die Rüstigeren unter uns erinnern sich vielleicht: Wenn man früher barbusige Frauen sehen wollte und keine in echt zur Hand war, konnte man sich an stehenden und bewegten Bildern aus der Welt der Naturvölker erfreuen. Vor allem Afrikanerinnen boten beliebte Motive in filmischen Dokumentationen, in denen es vordergründig um wilde Tiere und Länder ging. Man muss wirklich nicht „woke“ sein, um das Bigotte in dieser Angelegenheit zu erkennen.

Ausgerechnet bei YouTube, einer Internetinstanz, in der jeglicher visueller Anflug von unbedeckten weiblichen Brüsten streng geahndet wird, scheint man immer noch ähnliche Vorstellungen von Moral zu haben. Wie sonst ist es zu erklären, dass dort in epischer Breite barbusige Frauen zu sehen sind, die ihre weiblichen Vorzüge und Gebräuche zelebrieren? Klar, der Kanal ist im erzieherischen Auftrag tätig, so wie einst die Expeditionsfilme von Professor Grzimek. Man verstehe mich richtig: Mit Nacktheit habe ich keinerlei Probleme, wohl aber mit Bigotterie bei Googles YouTube, erst recht, wenn sie tatsächlich einem Rassismus nahekommt, den es doch an allen Ecken und Enden zu bekämpfen gilt. Weiße Busen machen geil, schwarze dienen der Völkerkunde? Können Sie sich dieses Video mit weißen Tänzerinnen vorstellen? Oder dieses?  

Spring-Break-Dödel flieht vor Polizei

Bildreporter Herbert Bauernebel ist ein echter Held. Letzte Woche berichtete er live vom Spring Break in Florida, der traditionellen Veranstaltung, bei der amerikanische Teens ihre Variante der FFF-Bewegung zelebrieren: Fressen – Ficken – Feiern. Tenor des Berichts: kein Mensch trägt Maske beim Spring Break, weder am Strand, noch in den geöffneten Kneipen, noch irgendwo hinter einer Mülltonne. Kein Mensch? Doch! Bildreporter Herbert Bauernebel steht vorbildlich maskiert inmitten frenetisch feiernder Figuren. Braun, weiß, prall, mager, m/w/wtf, alles ist dabei und feiert, als gäbe es keinen Professor Lauterbach.

Man kann Bildreporter Herbert Bauernebel nicht genug loben – schließlich weiß jeder, dass die Masken vor allem eines nicht können: den Träger vor Viren schützen. Folglich steht Bildreporter Herbert Bauernebel deshalb mit Maske am Beach von Miami, um die Springer um ihn herum vor seinen Viren zu schützen! Heldenhaft, man kann es nicht genug würdigen. Doch halt – als Bildreporter Herbert Bauernebel den Sonnenschirm-Verleiher Pedro Lopez interviewt, trägt er keine Maske. Da wird doch kein Rassismus gegen Menschen mit mittelamerikanischem Erscheinungsbild im Spiel sein? 

Society-Lady von Trennung gar nicht überrascht

Schon gehört? Tiere sollen in Redensarten nicht mehr vorkommen. Ein Hühnchen rupfen, die Katze aus dem Sack lassen, zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, den Stier bei den Hörnern packen – alles verherrlicht Gewalt gegen Bruder Eber und Schwester Wutz. Statt dessen möge man sich Ersatzredensarten einfallen lassen, in denen unsere gefiederten und vierbeinigen Freunde nicht mehr zum Affen gemacht werden. Sie glauben, ich habe einen Vogel?

Händler sitzt auf 93 Tonnen Fisch

Ich gebe zu, ich habe Null Ahnung von Pop und Rock. Irgendwann in den 1980ern verlor ich den Anschluss und hörte ausschließlich Jazz, und erst in den letzten Jahren habe ich mir einen Grundstock an Musik (nachträglich) zugelegt, die mich doch irgendwie anspricht. Jeff Lynne und das Electric Light Orchestra gefallen mir prima, so ziemlich alles von Steven Wilson („The greatest artist you’ve never heard of“), inklusive seiner Arbeit mit Porcupine Tree, Blackfield (mit Aviv Geffen) und No-Man sowie seinen Neuabmischungen alter Klassiker von Pink Floyd über Caravan bis King Crimson. Dann noch ein paar Singer-Songwriter wie Alexi Murdoch, der ein Wiedergänger von Nick Drake sein könnte, allerdings seit einem Jahrzehnt schon nichts mehr veröffentlicht hat. Nein, Rock und Pop von heute – nicht mein Metier. Als ich neulich einen Artikel über die diesjährige Grammy-Verleihung las, war darin nicht ein Name, den ich kannte.

Dafür entdeckte ich dank Internet vor kurzem Steven Wilsons Bruder Ray. Der scheint in Deutschland recht bekannt zu sein, jedenfalls ist er, wenn nicht gerade Corona regiert, dort häufiger unterwegs. Ray war der Sänger auf Genesis' letztem Studioalbum, dem von allen geschmähten „Calling all Stations“ von 1997. Davon habe ich in Echtzeit überhaupt nichts mitbekommen, 1997, da dürfte ich rund um die Uhr John Coltrane, Lee Morgan, Charlie Parker, Miles Davis, Charlie Mariano, Chet Baker und Albert Aylers monumentale Version von Gershwins „Summertime“ gehört haben, 1963 aufgenommen und unerreicht in seiner Intensität. Ayler was damals 26 oder 27 Jahre jung und musikalisch bereits auf seinem Höhepunkt. Mit 34 Jahren nahm er sich in New York das Leben, man fand seine Leiche im East River „Er warf sein Saxophon in den Fernseher, verließ die Wohnung, nahm die Fähre zur Freiheitsstatue, sprang aber kurz vor der Ankunft ins Wasser.“ So seine Lebensgefährtin Mary Parks.

Zurück zu den Lebenden und dem Rock. Genesis' Todesstoß „Calling all Stations“ habe ich mir inzwischen angehört, und ich finde das Album durchaus in Ordnung, insbesondere die Stimme von Ray Wilson gefällt mir gut, jedenfalls weitaus besser als das Geknödel von Phil Collins. Diese Musik ist halt kein Progrock mehr, aber das war sie auch vorher schon nicht mehr.

Wilsons Pech war, dass Genesis sich mit dem Misserfolg des Albums als Band verabschiedete, ein Studioalbum gab es danach nicht mehr. Seither ist Ray als Solokünstler unterwegs und in verschiedenen Projekten, unter anderem mit Steve Hackett und Bruder Steven aktiv. Ich glaube, ich werde gerade Ray-Wilson-Fan, er ist so zauselig wie Bruder Steven und offenbar erfreulich geerdet. Dieses Video erinnert mich intensiv an eine Zeit, die jetzt fast fünfzig Jahre her ist. Wenn ich Ray mit Friends da so sitzen sehe und mir die etwas stylish ausgeleuchtete Kulisse wegdenke, bin ich wieder Anfang 20 und wohne auf dem Land, und es gibt überall Musik und sogar ein eigenes Zimmer für die Instrumente und einer klampft und singt und andere kommen dazu und bongoen. Nur ein Keyboard gab es bei uns damals nicht, dafür viel guten Spirit. Besuchen Sie Rays Website, Sie können am Crowdfunding für das nächste Album teilnehmen.

Wieso heißen Putzmittel immer noch „Meister Proper“?

Wir kommen zum Ende: DLF. Wenn ich den zum Frühstück einschalte (hilft kolossal bei der Verdauung) dauert es keine Minute, und es geht um das Übliche. Doch gestern oder vorgestern morgen: Thema Frühjahrsputz. Ich staune – hat man etwa das gute alte Hausfrauenradio wiederentdeckt? Nebbich. In epischer Breite werden wieder die großen Fragen unserer Zeit erörtert. Wie bekommt man ökologisch korrekt Viren weg? Und darf man eher Wasser oder Strom ver(sch)wenden, um ein guter Mensch zu sein? Und wieso heißen Putzmittel immer noch „Der General“ oder „Meister Proper“? Und was sagt die Peta wohl zur WC-Ente? Nein, das Thema ist noch längst nicht durch. Mir egal, I don't kehr.

Und noch etwas habe ich aus dem DLF erfahren: Es gibt jetzt eine App, mit der junge Menschen rechtsradikale Tendenzen bei anderen aufspüren können. Die Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt hat ein Handy-Spiel entwickelt, „mit dem Schüler versteckte rechtsextreme Botschaften erkennen sollen.“ Immer wieder wird im Beitrag das „Rechtsextreme“ genannt, gegen das die App „Hidden Codes“ auf spielerische Weise gerichtet sei. Links- und Islam-Radikalismus hingegen kommen nicht vor. Vermutlich, weil deren Aktivisten sich gar nicht erst mit „versteckten Botschaften“ aufhalten, sondern ganz offen agieren.

Gefördert wurde die Entwicklung der App, wer hätte das gedacht, vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend der früheren Frau Doktor Giffey. Auch dort kennt man natürlich nur Rechtsextremismus. Passend dazu die ganz frische Meldung, dass im vergangenen Jahr in Berlin linksmotivierte Gewaltdelikte um 66,9 Prozent zugenommen haben. Und das selbst nach Zählart von Berlins Innensenator Andreas Geisel und Polizeipräsidentin Barbara Slowik. Die Zahl der als „rechts“ eingeordneten Kriminalität stieg nach deren Zählung um 21,8 Prozent. Das schreit nach mehr Geld gegen Rechts!

Apropos: lauschen Sie im Folgenden zwei Stimmen. Da wäre zum einen das Kinderstimmchen der früheren Dottoressa Franziska Giffey. Halten Sie durch! Mimik, Gestik und Artikulation erinnern mich an die liebe Tante aus dem Kindergarten. Doch, doch, halten Sie durch! Sie müssen! Vor allem alle, die bei den Kollegen Kaus und Schneider etwas von „Wir kämpfen weiter!“ gerufen haben.

Zum Anderen ist es der Leibhaftige himself. Enoch Powell, der britische Politiker und brillante Redner ist 1971 in der Talkshow von Dick Cavett zu Gast. Bemerkenswert nicht nur Powells luzide Analyse der durch ungehinderte Einwanderung entstehenden Probleme, bemerkenswert auch Cavetts Verhalten. Während Powell in einer deutschen Talkshow keine 30 Sekunden sprechen könnte, ohne unterbrochen zu werden, lässt Cavett ihn seine Position ungestört darlegen. Versuchen Sie, sich eine der Talkerinnen aus dem deutschen Qualitätsfernsehen dabei vorzustellen!

Und wenn Sie von Enoch Powell nicht genug bekommen wollen: Hören Sie seine Rede zur Rolle der EU. (Tipp: Man kann sich Untertitel einblenden lassen, muss allerdings auch dafür Englisch verstehen). Und falls Sie es noch nicht getan haben: Lesen Sie Douglas Murrays „Der Selbstmord Europas“. Und wenn Sie das alles absolviert haben, sehen Sie sich Dick Cavetts YouTube-Kanal an.

Ausgangssperre! Sofort! Totaler und radikaler, als wir sie uns heute überhaupt erst vorstellen können!

„Round Midnight“ heißt der Film (1986) von Bertrand Tavernier, in dem die Zeit der Pariser Jazzclubs wieder auflebt. Mit Saxophonlegende Dexter Gordon in der Hauptrolle als „Dale Turner“, einem alkoholkranken Musiker, erzählt Tavernier eine Lebensgeschichte, die sich an das wahre Leben von Bud Powell und Lester Young anlehnt. Für den Oscar-prämierten Soundtrack war Herbie Hancock zuständig. In dieser Szene sehen wir Dexter Gordon und Lonette McKee, für den Rhythmus sind Herbie Hancock, Pierre Michelot und Billy Higgins zuständig. In der folgenden Szene spielt Dexter Gordon, auf dem Kopf Lester Youngs Porkpie Hat, „Body And Soul“, an der Gitarre sitzt John McLaughlin. Achten Sie auf die Szene ab 2:40, da bringt Herbie Hancock liebevoll einen Drink vor Dexter in Sicherheit und erntet dafür ein grinsendes „Motherfucker“. 

Im Film ist eine Ballade mit Chet Baker zu hören, auch wenn der Trompeter selber nicht mitspielt, vermutlich war ihm nicht danach, in einem Film über einen alterndern Musiker „with a habit“ mitzuspielen. Seine Version von „Fair Weather“ mit Herbie Hancock allerdings, aufgenommen in einem einzigen Take, ist eine seiner wohl bewegendsten Aufnahmen. Und Hancock ist ein so sensibler Begleiter, dass man wünscht, die beiden hätten mehr als nur dieses eine Stück jemals aufgenommen. Jetzt ist Bertrand Tavernier, der Schöpfer des vielleicht schönsten Jazzfilms aller Zeiten, im Alter von 79 Jahren gestorben.

Und nächste Woche: Polizei holt Baum + Weiter gestiegen: die Einschlafquote bei ARD und ZDF + Jeder möchte meine Vagina sehen. + Will Meghan US-Präsidentin werden? + Deutschland feiert Ramadan! + Experten warnen vor exzessivem Konsum + Was ist das Pendant zum Quickie? + Was ist ein Pendant?

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Leserpost

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Bechlenberg Archi W. / 28.03.2021

Kleine Korrektur (Freund Joshi rügte mich vorhin): Ray Wilson und Steven Wilson sind keine Brüder, auch wenn sie sich wirklich ähnlich sehen. Ray hat zwar einen Bruder, der auch Musikant ist, aber der heißt Steve, ohne n. Ray ist außerdem Schotte, Steven ist Engländer. An den musikalischen Qualitäten ändert das natürlich nichts. So, jetzt ist Joshi wieder friedlich. Ich wünsche eine schöne Restwoche!

Arnold Warner / 28.03.2021

@B. Dietrich: Hier mein ganz persönlicher Einspruch:  Steven Wilson ist für mich durchaus zu brauchen, nämlich als Musiker. Auch Blackfield höre ich gerne. Muss ja nicht jeder mögen, so weit sind wir (noch) nicht, dass uns auch das Hören von Musik reguliert wird. @Wolfgang Schüler: Over my Shoulder ist einer meiner liebsten Wohlfühlsongs! Läuft gerade. Was Karlchens Suche nach dem ewig Weiblichen angeht: ich habe mal gelesen, dass viele Knackis, selbst die ganz bösen, von Frauen umworben werden wie das Licht von den Motten. Ich sehe daher für nach dem Auffliegen des Coronanarrativs gute Chancen, dass auch er endlich die Liebesbriefe bekommt, die er jetzt so schmerzlich vermisst.

Burkhard Goldstein / 28.03.2021

Danke, Herr Bechlenberg, für den Hinweis auf den Tod von Bertrand Tavernier. Grund genug, jetzt endlich mal die DVD “Round Midnight” mit dem großen Dexter Gordon herauszukramen. Albert Aylers Fassung von “Summertime” ist in der Tat einzigartig! Grund genug, mich auf die Suche nach der Platte zu machen. Und im Grunde lohnte es sich heute, Ihren Wochenbericht aus der Muschel zu lesen, allein für Ihre grundsätzliche Bemerkung zum Thema Putzmittel und WC-Ente: “Mir egal, I don’t kehr.” Darauf muss man erst einmal kommen.

A. Iehsenhain / 28.03.2021

Tja, der arme Kalle - die Ehe mit seiner Ex scheiterte wahrscheinlich an seinem Frust, dass sie tatsächlich den Beruf ausübt, den sie auch studiert hat. Aber in der SPD gibt es ja genügend Lustpotenzial - z. B. ein Techtelmechtel mit Saskia Esken:  Zwei alte Teppiche (einer vom Dachstuhl, der andere aus dem Keller) treffen sich zum Rendezvous, herrlich! Anschließend geht es dann zur erotischen Partnermassage mit einem Vorwerk-Staubsauger. Was die „Indianer“-Affäre angeht, würde ich vorschlagen, Länder und Völker einfach jedes Jahr umzubenennen, das wirkt sicher identitätsstiftend. Sie haben einen sympathischen Musikgeschmack, Herr Bechlenberg! Steven Wilson ist wirklich ein Ausnahmetalent, und ein musikalischer Autodidakt, wenn ich mich recht entsinne. Seine Remixe sind erstaunlich und spüren Nuancen auf, die man auf Erstveröffentlichungen so noch nie gehört hat. Allerdings ist mir dies bei den Werken von Gentle Giant (eine meiner absoluten Lieblingsbands) fast etwas zu viel, hier bevorzuge ich eher die „Alucard“-Versionen von Kerry Minnear. Echt schade, dass man Ray Wilson keine weitere Chance bei Genesis gab, hier wären sicher Steigerungen möglich gewesen, zumal er auch deren progressives Oeuvre sehr schätzte.

Bechlenberg Archi W. / 28.03.2021

@Frau Susanne Langer, Sie haben meinen Absatz zum Thema “nackte Brüste” nicht verstanden. Bitte nochmal und diesmal mit Verstand lesen. Mich vom Woke-Virus infiziert zu sehen, ist schon ein starkes Stück. Daher schenke ich mir auch, Ihnen hier meine Gedanken in diesem Abschnitt noch mal zu erklären,  denn ich habe die Sorge, dass Sie es selbst dann nicht verstehen.

Mathias Rudek / 28.03.2021

Danke lieber Archie für diesen inhaltsreichen Text, überraschende Querverweise und originelle Assoziationen.

Manni Meier / 28.03.2021

Ich hatte es ja zunächst überlesen, erst die vielen Kommentare über das Unbeweibsein von “Karlchen Überall”, Professor Dr. Karl Lauterbach, MdB und Gesundheitsökonom, haben mich aufmerksam werden lassen. Lasst den Mann mal machen, der ist schon auf dem richtigen Weg. Bei Auftritten in Talkshows trägt er jetzt bewusst keine Fliege mehr, da er sich so eine höhere Akzeptanz bei jüngeren Zuschauer*innen verspricht. (Quelle: Wikipedia) Jetzt noch ‘ne vernünftige Frisur, ein, zwei Zahnarzttermine und schicke Klamotten von C&A und Cassandra-Kalle ist unter der Haube. Sollte er seiner Frau nach dem Ja-Wort allerdings mit Sprüchen wie diesen kommen: “Ausgangssperre! Sofort! Totaler und radikaler, als wir sie uns heute überhaupt erst vorstellen können!”, ist auch ganz schnell wieder Solo

Sabine Heinrich / 28.03.2021

Also - der Herr Dr. und ausgewiesene Epinochwasloge tut mir von Herzen leid! Keine Frau nimmt sich seiner an? Wie kann das sein? Er hat doch alles, was Frauen doch (angeblich) wünschen: Geld, Macht - vor allem wunderbaren Humor, eine positive Ausstrahlung und unwiderstehliche Liebenswürdigkeit. Und dann noch diese wollüstigen Lippen! Ach Dr. Karl - ich würde ja an Ihren mageren Hals fliegen, wenn könnte - leider sind meine Flügel aber inzwischen zu schwach, ich zu alt und - ganz wichtig - zu unvermögend! Schauen Sie sich doch mal im Hause Quandt, Springer, Burda etc. um - da muss doch was zu finden sein!

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