Ihre Beiträge, Hr Bechlenberg, gehören für mich immer zu den amüsantesten und fruchtbarsten hier auf der Achse. Auch heute und hier. Wenn ich frühere Artikel von ihnen richtig in Erinnerung habe, dann sind Sie offenkundig ein gesundheitlich schwer angeknickter Mensch, der sich nur mit schärfsten Pharmamitteln einigermaßen Stabilität verschaffen kann. Dass aus dieser Erfahrungswelt heraus der Blick auf die Pharmazie ein ganz spezieller ist, kann ich sehr gut nachvollziehen. Bei meinen diversen Nierensteinen halfen auch mir keine Homöopathika, sondern nur die Machtmittel blitzartig verabreichter Opiate. Das hat mich aber nicht daran gehindert, mehr als 30 Jahre lang als pharmazeutischer Unternehmer biologische und homöopathische Präparate zu produzieren und an nichtsahnende hilfesuchende Patienten zu verhökern. Für einen Träumer, Spinner, Betrüger gar habe ich mich bisher nicht gehalten und Ihre heute geäußerten kritischen Äußerungen ändern daran nichts. Sie verfallen auf die gleichen, hundert- oder tausendfach geäußerten Vorhaltungen “wissenschaftlicher” Gegner, bei denen ein kleiner technischer Teilaspekt der Homöopathisierung, die “Verdünnung”, zur Verunglimpfung herangezogen wird. Hierbei wird aber die gesamte Komplexität der homöopathischen Therapie völlig außer Acht gelassen. Und dazu gehört, neben der Auswahl geeigneter Arzneistoffe, auch die umfassende, akribisch detaillierte Anamnese; sie ist sogar von zentraler Bedeutung, den erst die Erkenntnis der Ursachen und Zusammenhänge erschließt den Weg zur angestrebten Heilung. Es erstaunt mich immer wieder, dass zahlreiche Publizisten sich mit Verachtung an der Homöopathie (“die berühmten Globuli”) abarbeiten, gleichzeitig aber die Forschungen zum Thema Plazebo als glaubhaft und fundiert akzeptieren. Hier zum Nachlesen: “Ein Placebo unterstützt die Psychotherapie” (spektrum.de, 14.1.21). Placebos helfen also, und Homöopöathie nicht? Und wenn Homöopöathie einfach ein Placebo wäre? Eat this, you sceptics!
Wie ich gerade feststelle, muss ich mich der schlimmsten Todsünde, des Hochmuts, schuldig bekennen. Anderen vorzuwerfen, sie seien keine Witzeweltmeister und es dann dermaßen selbst versemmeln. Mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa - Asche auf mein Haupt! Auch wenn ich weiß, dass man einen versaubeutelten Witz nicht “reparieren” kann: “Wie heißt das Reh mit Vornamen? – Kartoffelpü!” So, und ich ziehe mich jetzt in meine Muschel zurück (Auster kann unsereiner sich ja nicht leisten), Klappe den Deckel zu und schäme mich noch ein bißchen.
Ich muss die Kommentar-Kollegin @Frances Johnson noch mal zitieren: “Wenn man Sie das erste Mal auf dem Photo sieht, kriegt man zunächst gar nicht mit, was Sie drauf haben.” Nun ja, ich traue Ihnen ja schon länger alles Mögliche zu, mein lieber A.W. Bechlenberg, nur keine Langeweile. Habe mich erneut prächtig amüsiert, über ihre Muschel Macken. Was ihr Zahn Aua betrifft, müssen Sie das positiv sehen - bezüglich ihres Karpaltunnelsyndroms. Das ist wie früher bei Eseln und Pferden. Wenn die was am Huf hatten, wurde denen ein Knebel in die Nase gesteckt und so lange gedreht, bis der Schmerz in der Nase so stark war, dass sie den Huf gar nicht mehr beachteten und der Hufschmied ungefährdet seine Arbeit machen konnte. Eigentlich auch so eine Art homöopatische Behandlung, zumindest jedoch ohne Pharmaindustrie. Übrigens kleiner Tipp, was das Frisurproblem betrifft. Ich trage mein Haar jetzt nicht mehr offen, sondern flechte es zu schicken Rastazöpfchen. Spart evtl. auch für die Zukunft Friseurkosten, mal seh’n. Der Erinnerung an den „ humorlosen, verklemmten, tristen Musiker“ Wolf Biermann hätte es allerdings nicht bedurft, neben dieser holländischen Betroffenheitsnudel Herman van Veen in jenen Jahren mein liebstes Hassobjekt. Doch das haben Sie mit der Erinnerung an Fröschl und Wanninger samt deren “Barockengel” 501 ja gerade nochmal rausgerissen. Ich fuhr zu dieser Zeit einen Fiat 850, 34 PS, 121 Km/h Spitze, orange auf Touring gespritzt mit Rallystreifen. Hab neulich mal wieder einen gesehen, hatte das Gefühl, der passt locker in den Kofferraum meines Skoda. Unglaublich, was wir damals in dem , von einer Freundin übrigens liebevoll “Knutschmuschel” getauften Gefährt, so alles gemacht haben. Naja, erklärt vielleicht meine heutigen Probleme mit der Bandscheibe. Das Witzeerzählen liegt Ihnen aber nicht so besonders, oder? Wollen Sie mal meinen diskriminierungsfreien Lieblingswitz hören? Wie heißt das Reh mit Vornamen? – Kartoffel! Na, verstanden? Gut nicht. :-)
Herr Bechlenberg, ist das Zahnweh weg? Wegen den Homöopathen, natürlich gibt’s da Scharlatane und Abzocker, wo gibt’s die nicht? Die Frage ist, ob es einen ernstzunehmenden Hintergrund gibt. Da hat mich Thorwald Dethlefsen beeindruckt, der in einem Buch schreibt dass es ausdrücklich erwünscht sei, dass im Präparat kein Molekül der Ursprungspflanze mehr vorhanden sei. Es käme nur auf die “Information” an die darin geblieben sei und von der eine Wirkung zu erwarten wäre. ——- Nun gibt es ja genügend Dokus zur dunklen Materie und dunklen Energie. Diese beiden machen nach neuester Wissenschaft ca 93 Prozent oder mehr des gesamten Universums aus, sind mit nichts nachweisbar aber mit Sicherheit nicht atomar. Da ist also etwas ungeheuer Großes da, das die Galaxien beeinflusst und mit Sicherheit nicht aus Atomen oder Molekülen oder sonstigem Messbaren besteht.——- Nun habe ich persönlich auch keine Ahnung ob in den Globuli tatsächlich eine wirksame Information steckt. Ich will damit nur sagen, bitte verteufelt nicht von vorneweg alles, bloß weil nichts Molekulares drin ist. Es scheint noch einiges Anderes zu geben das der Entdeckung harrt
Mit Butter !! (aber nur die gesalzene von der grünen Insel).
Hallo, Herr Bechlenberg, da können Sie aber vom Glück sagen, dass Ihr Zahnarzt nichts von Homöopathie hält und Sie zum Kiefernchirurgen überwiesen hat, anstatt Ihnen Globuli zu verabreichen. Nicht nur, dass der Traubenzucker schlecht für die Zähne ist, es hätte ungefähr so viel genützt, als ob die Zahnarzthelferin die Packung einmal durch den Behandlungsraum getragen und Ihnen gezeigt hätte. Apropos Homöopathie, mein persönlicher Favorit ist Murus Berlinensis, enthält (oder auch nicht, je nach Verdünnung) geschredderte Teile der Berliner Mauer. Wird, soviel ich weiß, Patienten verschrieben, die sich nicht abgrenzen können oder aber keine Grenzen kennen. Wahrscheinlich, was ihre Dummheit betrifft.
“Sind Sie außer Gefahr?” Das ist Kult. Nur noch selten frage ich auf dem Zahnarztstuhl: “Bin ich außer Gefahr?” Kein einziger der Dentistenzunft verstand bislang die Anspielung.
Wir mutieren alle langsam zu Karl Valentin oder Karl Kraus. Archi schon gut dabei. Goethes Zitat perfekt. Goethe und Heine passen immer.
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