Bernhard Lassahn / 12.11.2018 / 10:00 / Foto: 663highland / 15 / Seite ausdrucken

The Killing of Jordan B. Peterson, Part 2

Schon der Blick auf das Cover hatte mich enttäuscht. Das fängt gar nicht gut an, hatte ich mir gedacht. Und wie geht es weiter? Wie ist die Übersetzung?

Ich nehme mir mal eine Kostprobe aus dem zweiten Kapitel zur Brust, in der es darum geht, dass wir uns selbst erstaunlicherweise schlecht behandeln und beispielsweise Vorschriften von Ärzten in auffälligem Maße missachten. Peterson holt weit aus und schlägt zunächst die Bibel auf.

Zwei Gedanken, die er darin findet, sind uns womöglich nicht geläufig und behandeln die Frage, warum uns ausgerechnet die Schlange die Erkenntnis gebracht haben soll. Das kam so: Die Gefahr durch die Schlange hat uns aufmerksam gemacht und dazu geführt, dass wir eine erstaunliche Fähigkeit, Farben zu unterscheiden, entwickelt haben. Es war gerade diese „gottähnliche Sehkraft“, die es dem Menschen ermöglicht hat, nicht nur reifes Obst zu erkennen, sondern auch die Gefahr durch Schlangen so früh wie möglich auf dem Radar zu haben. 

Diese Kraft wurde uns, wie es bei Peterson heißt, „by snake, fruit and lover“ gegeben. Es geht noch weiter. Der geschulte Blick reicht ein Stück weit in die Zukunft hinein. Die Bedeutung der Erkenntnis, die für uns dank der Schlange, dank Eva und dem Apfel möglich wurde, liegt in dem Bewusstsein der eigenen Verletzlichkeit, Nacktheit und Sterblichkeit und damit zugleich in der Entdeckung der Zukunft, der zuliebe der Mensch aufgrund seiner neuen Erkenntnisse Opfer bringt.

Wie sagt er das am besten? Peterson legt dazu einen gediegenen Slalom hin zwischen dem hohen Ton der Bibel (eternally sacrifice), einem immer wieder aufblitzenden Hang zur Abstraktion – als Professor kann er vermutlich nicht anders (for all contingencies and possibilities) – und einem gewissen Augenzwinkern, wenn er nahelegt, dass der Mensch womöglich masochistische Neigungen hat und Dornen mag. Es heißt bei ihm:

„God says something akin to this: ‘Man, because you attended to the woman, your eyes have been opened. Your godlike vision, granted to you by snake, fruit and lover, allows you to see far, even into the future. But those who see into the future can also eternally see trouble coming, and must then prepare for all contingencies and possibilities. To do that, you will have to eternally sacrifice the present for the future. You must put aside pleasure for security. In short: you will have to work. And it’s going to be difficult. I hope you’re fond of thorns and thistles, because you’re going to grow a lot of them.’”

Die Übersetzung ist für den Arsch

Ich hatte, bei aller Begeisterung für Petersons Sprache im aparten kanadischen Klangkostüm, stets gewisse Schwierigkeiten mit dem gehobenen Englisch und musste mich erst eingewöhnen. Auch Freunde von mir, denen ich Peterson ans Herz und auf den Nachttisch legen wollte, scheiterten an der Sprachbarriere. Doch nun liegt eine Übersetzung vor. Da lesen wir:

„Gott sagt sinngemäß: „Okay, Kollege, nachdem du die Alte einmal klargemacht hast, siehst du besser. Aber wer sich von Schlange, Frau und Co. helfen lässt, der kann wohl auch in die Zukunft gucken, habe ich recht? Und wer in die Zukunft gucken kann, der sieht auch die ganze Scheiße, die unter Umständen auf ihn zurollt. Aber Vorbereitung ist alles, sag ich mal, und deshalb sollst du von nun an keine ruhige Minute mehr haben. Für alle Zeit wirst du dich bequemen müssen, den wunderschönen Tag von heute einer unsicheren Zukunft in den Rachen zu schmeißen. Kurz und gut, du sollst ackern und rackern und dir den Arsch abarbeiten. Schön ist was anderes, das sage ich dir gleich. Aber vielleicht stehst du ja auf Dornen und Disteln, denn die kriegst du von mir gratis obendrauf. Nur damit du weißt, wo der Frosch die Locken hat.“

Wie kann man das ernst nehmen? Gott labert nicht. Er verwendet keinesfalls Füllsätze wie „sag ich mal“ oder „habe ich recht?“. „Scheiße“ und „Arsch“ gehen gar nicht. Das ist weder der Tonfall von Peterson noch der von Gott. Es ist nicht einmal der Ton der so genannten Volx-Bibeln in Jugendsprache, die dagegen vergleichsweise charmant sind. Es gibt durchaus Beispiele von geglückten Simulationen von Gesprächen mit Gott auf Augenhöhe, etwa die „Zwiegespräche mit Gott“ von Ahne, der damit auf den Lesebühnen Erfolge feiert. Es geht also. Man kann das machen. Doch dann muss man es richtig machen. Selbst an Kabarett-Standards gemessen ist die Version des Peterson-Übersetzers unter aller Sau.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Vokabel „shit“ in Petersons Schriften niemals auftaucht. Bei seinen freien Reden habe ich sie womöglich einmal gehört, als er statt „get your act together“ ausnahmsweise „geht your shit together“ gesagt hat, aber da könnte ich mich getäuscht haben.

Selbst wenn: „shit“ sollte man nicht mit „Scheiße“ übersetzen. Im Deutschen ist „Scheiße“ das ultimative Übelwort, das noch am ehesten dem englischen „fucking“ entspricht. Man würde also „the fucking car broke down“ mit: „Die Scheiß-Karre ist verreckt“ übersetzen – wenn man es überhaupt mit einem Text dieser Sorte zu tun hätte. Doch das haben wir nicht. So schreibt Peterson nicht. Es gibt Blogger, die extra und lustvoll so reden und schreiben. Peterson gehört nicht dazu. 

So macht man Gelaber-Rhabarber

Der „Arsch“, den der Übersetzer da eigenmächtig hineingedrückt hat, ist ohnehin eine speziell deutsche Vulgarität, die buchstäblich „für den Arsch“ ist und in einem Text von Professor Dr. Jordan B. Peterson nicht nur unpassend, sondern richtiggehend schädlich ist. Toxisch, wie man in Feministen-Kreisen sagen würde. Es wirkt geradezu so, als wollte man ihm etwas antun und seine Sprache absichtlich niedermachen, seinen Sprachgestus vorsätzlich versauen.

Es steht so nicht im englischen Text. Der Übersetzer ist nicht etwa flüchtig über die Seiten hinweggehuscht. Er hat Extras hineingeschrieben. Er hat sozusagen Überstunden gemacht, um den Text zu verderben. Jedenfalls einer der beiden Übersetzer. Es gibt erstaunlicherweise zwei, die sich abgelöst haben.

An der Kostprobe ist noch mehr falsch; „Scheiße“ und „Arsch“ sind nur die beiden Knaller, die zuallererst ins Auge springen. In Petersons Text gibt es keine Bewertungen. Das ist ein wichtiger Punkt. Schlampige Bewertungen sind eine journalistische Unsitte, die inzwischen weit um sich gegriffen hat und immer weiter um sich greift, die sich bei einer literarischen Schreibweise jedoch verbietet. 

Solche Bewertungen hat der Übersetzer mutwillig hinzugefügt. „Gegenwart“ ist im Original nicht etwa der „wunderschöne Tag von heute“, sondern einfach nur Gegenwart, und „Zukunft“ ist keine „unsichere Zukunft“. Im Gegenteil. Die Vorausschau, die das kluge Opfer mit sich bringt, soll ja gerade die Zukunft sicherer machen. Deshalb ist auch das Opfer nicht nur eine überflüssige Angewohnheit aus vergangenen Tagen. Opfer bedeutet so viel wie Planung und Vorsorge. Ein Opfer ist nicht sinnlos und keineswegs etwas, das einem nimmersatten Monster „in den Rachen“ geschmissen wird. Der falsche Zungenschlag verrät, dass auch der Inhalt nicht richtig verstanden wurde.

Ein einziger Brei für zahnlose Problemfälle

So entsteht der Eindruck, dass nicht nur Gott labert. Auch Peterson wirkt durch die Extras und aufgesetzten Flapsigkeiten geschwätziger, als er in Wirklichkeit ist. Die überflüssigen Verzierungen und vorschnellen Bewertungen, die wie Unkraut in seiner Prosa wuchern, lassen einen Plauderton entstehen, der billig und ungepflegt wirkt.

Was ist mit den „Dornen und Disteln“? Auch falsch. Sie sind bei Peterson nicht etwas, das uns Gott „gratis obendrauf“ gibt, sondern vielmehr etwas, für dessen Wachstum und Ausbreitung der Mensch selbst verantwortlich ist. Das ist nicht etwa ein kleiner, sondern ein großer, ein prinzipieller Unterschied. Er berücksichtigt die Frage der Verantwortung und beachtet, wer etwas tut und wem etwas angetan wird.

Doch hier wird wieder die feministische Nebelmaschine angeworfen, die alles in ein lähmendes, aber zugleich autoritäres Passiv einhüllt und keinen Urheber erkennen lässt. Man gerät in einen Modus, bei dem einem alles immer nur irgendwie zustößt; es gibt nichts, dass man selbst in die Hand nehmen könnte. Niemand ist für irgendetwas zuständig oder verantwortlich, die Sprache ist ein einziger Brei für zahnlose Problemfälle geworden und alle klagen, jammern und jaulen, dass sie immer nur Opfer sein müssen. Genau gegen diese Mentalität wenden sich Petersons Ratschläge zur Selbsthilfe.

Sehen wir weiter. Warum behandeln wir uns selbst nicht gut? Um diese Frage zu beantworten, geht Peterson zurück zu der Szene, in der sich Adam sinnloserweise hinter einem Busch versteckt, als Gott ihn ruft, und Adam dabei eine jämmerliche Figur abgibt. Peterson hängt ihm eine ganze Liste übler Eigenschaften an und fragt: Warum sollte man sich um so jemanden kümmern, auch wenn man als Geschöpf Gottes selber „dieses Etwas, dieses Wesen“ (that thing, that being) ist? Da hier Adam als Beispiel herhalten muss, ergänzt Peterson, dass das ebenso für Frauen gilt. Es liest sich bei ihm so: 

Why should anyone take care of anything as naked, ugly, ashamed, frightened, worthless, cowardly, resentful, defensive and accusatory as a descendant of Adam? Even if that thing, that being, is himself? And I do not mean at all to exclude women with this phrasing.

In der deutschen Ausgabe heißt es:

„Warum sollte er anders mit sich umgehen, wenn er, wie wir gehört haben, so nackt und hässlich, verschämt und verängstigt, so wertlos und feige und mies und link ist wie seither sämtliche Nachkommen Adams? Wobei ich einfach mal so tue, als sei das generische Maskulinum noch gültig. Die Frauen hängen also fein mit drin in dem Schlamassel.“

Auch hier hat sich der Übersetzer im Ton vergriffen. Die kurze Bemerkung, mit der Adam als Ding und Wesen zugleich beschrieben wird, fehlt ganz, und in der umfangreichen Liste der schlechten Eigenschaften werden zwei wichtige unterschlagen: resentful und accusatory. Dabei kommt es gerade auf diese beiden an. 

Ressentiment und falsche Beschuldigung

Das Ressentiment, das wir sogleich mit Nietzsche in Verbindung bringen, spielt wenig später bei Kain und Abel eine entscheidende Rolle und taucht bei Peterson immer wieder auf. Es ist so etwas wie ein Leitmotiv; man könnte es mit „Missgunst“ übersetzen. Auch die vorschnelle Beschuldigung anderer – accusatory – spielt eine bedeutende Rolle; in dem Fall war es Adam, der Eva beschuldigt hatte (Dieses Weib, das du mir gegeben …), was Peterson als Verrat des Mannes an der Frau ansieht. 

Also: Ausgerechnet die wichtigsten Elemente der Liste der üblen Eigenschaften sind unter den Tisch gefallen. Dafür taucht das „generische Maskulinum“ auf, das da nicht hingehört. Was soll das? „Wobei ich einfach mal so tue, als sei das generische Maskulinum noch gültig ...“ – soll das etwa heißen, dass es inzwischen nicht mehr gültig ist? Hier verbeugt sich der Übersetzer so tief und unterwürfig vor einem Modewort des Sprachfeminismus, dass ein Hexenschuss die gerechte Strafe wäre. 

Peterson ist auf Welttournee: Amerika, Australien, Südafrika. Er hat es in Europa schon bis Dublin, bis Oslo und Helsinki geschafft, aber noch nicht bis nach Deutschland. Da scheint ein blinder Fleck zu sein. Es gibt in Deutschland keine Willkommens-Kultur für ihn. Hierzulande wird ihm ein schäbiger Fransenteppich ausgerollt. Die deutsche Ausgabe präsentiert ihn als Scharlatan. Sie ist lieblos aufgemacht und hat wahrscheinlich nicht nur die Macken, die ich stichprobenartig aufgezeigt habe. 

Erstaunlicherweise fehlen auch die Illustrationen. Dadurch bleiben die Hinweise unverständlich, die sich darauf beziehen – was bei einem sorgfältigen Lektorat aufgefallen sein müsste. Aus dem Klappentext erfahren wir erstaunlich wenig. Dabei gäbe es viel zu sagen. Doch da heißt es nur lapidar: „Mehr zum Autor auf der englisch-sprachigen Webseite“. Ach so. Das muss einem natürlich gesagt werden. 

Peterson steht unter strenger, missgünstiger Beobachtung

Es gab schon einige Vorab-Besprechungen, die nicht mehr im grünen Bereich waren. Peterson wurde vorgeworfen, dass er Verschwörungstheorien verbreite (welche auch immer), dass er männliche Privilegien verteidige, dass er gefährlich sei (warum auch immer ..., für wen auch immer ...), und dass er konservativ sei, womöglich sogar – ganz schlimm – rechts. Außerdem sei das nur Ratgeber-Ramschware, mit der er unberechtigterweise Millionen verdiene. 

Dass Peterson übervorsichtig mit seiner Wortwahl ist, ist nicht etwa Besessenheit oder überzogener literarischer Anspruch. Es ist Notwehr. Er steht da wie in einer Krimiszene, in der man jemanden eine Pistole vor die Brust hält und sagt: „Kein falsches Wort! Keine falsche Bewegung!“ Er achtet notgedrungen auf seine Formulierungen. Die Häscher, Denunzianten und Sykophanten, die ihm unbedingt etwas anhängen wollen, stehen Schlange … da ist sie wieder: Die Schlange. Es gibt sie nicht nur im Paradies. 

Peterson hat einmal gesagt: „I am very, very, very careful with my words“. Das war eine der raren Gelegenheiten, bei denen er – was er selten tut – ein Verstärker-Wort wie „very“ verwendete – und dann gleich dreimal. Normalerweise ist er streng. Knapp. Präzise. Punktgenau. Gerade das macht seine Texte gut. Der deutschen Ausgabe merkt man das nicht an. 

Nach einem sprachlichen Kunstwerk sieht das nicht aus. Nicht auf den ersten Blick. Auch nicht, wenn man genauer hinschaut. Fußball-technisch gesprochen gehört Peterson in die Champions League, in Deutschland lässt man ihn in der Kreisklasse mitspielen.

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Peter Fehlhaber / 12.11.2018

Incredible. Vielen Dank für diese sehr interessante Rezension. Ich hatte ja keine Ahnung, dass man mit derart grottenschlechten Übersetzungen Geld verdienen kann. Für Peterson nimmt mich ihr Beitrag trotzdem nicht ein. Man kann die biblische Schlange nicht bringen, ohne auf ihre Ablösung als (wichtigste) mesopotamische Gottheit einzugehen. Da wird die Schlange interessant. (Dass es überhaupt einen Schlangengott gab, liegt vielleicht daran, dass sie in Gestalt eines Python das größte und stärkste Wassertier in Euphrat und Tigris war.) Und das Farbensehen muss ich auch anmeckern. Das können wir als Altweltaffen seit 30 bis 40 Millionen Jahren. Beim Einschätzen der Gefährlichkeit einer Schlange hat es uns aber nie geholfen. Funktioniert nicht. Im Übrigen schmeichelt es mir, dass ein gehypter Professor oft zu den gleichen Schlüssen kommt wie ich, mehr aber auch nicht.

Alfons Winkelmann / 12.11.2018

Also, eigentlich wollte ich ja nach dem ersten Teil des Artikels meine Übersetzerkollegen in Schutz nehmen. Ich habe selbst seit Jahren mit dem Problem zu kämpfen, wegen allzu knapper Zeitvorgaben und noch knapperem Honorar nicht das abliefern zu können, was ich gern abliefern würde. Dass mir daher Fehler unterlaufen, ist naheliegend, zudem wissen auch Übersetzer nicht alles und erkennen nicht auf Anhieb immer jede Feinheit des Originals. Man möge es ihnen verzeihen, wie ich auch anderen Leuten begangene Fehler in ihrem Beruf verzeihe, wenn sie denn nicht zu heftig sind. Aber das ist ja anscheinend hier der Fall. Ich war entsetzt über die zitierten Beispiele, wäre selbst niemals auf die Idee gekommen, den vorliegenden Text derart flapsig und schlampig zu übersetzen. Das ist vom Ton her völlig daneben gegriffen. Warum hier kein Lektorat eingegriffen hat, wäre mir ein Rätsel, wenn ich nicht wüsste, wie der normale Verlagsbetrieb läuft. Lieber Herr Lassahn, das müssten Sie eigentlich auch wissen - so auch z.B., dass ein Übersetzer normalerweise keinen Einfluss auf Titel, Untertiteil und sonstige Gestaltung des Buchs hat. Und dass Klappentexte oft das Gegenteil dessen aussagen, was im Buch steht, davon kann ich auch ein Lied singen, obwohl ich bloß “normale” Unterhaltungsliteratur übersetze. Was ich allerdings nicht mag, sind die Leute, die Bücher auf Englisch lesen, weil “die Übersetzungen prinzipiell so schlecht sind”. Das sind sie nämlich nicht. Ich frage mich, ob diese Leute denn wirklich immer genau verstehen, was sie lesen, ob sie immer genau jene Feinheiten erkennen, die man als Übersetzer auch erst beim zweiten oder dritten Lesen erkennt. Und ob sie ihre Erkenntnisse dann auch noch in ein adäquates Deutsch bringen können für all diejenigen Leser, die z.B. des Englischen nicht so mächtig sind und von denen es nach wie vor jede Menge gibt. In diesem Fall ist es jedoch unverzeihlich, dass ein Text derart verhunzt wurde.

Paul Braun / 12.11.2018

Die “12 Rules of Life” lese ich in der Originalsprache. In die deutsche Übersetzung habe ich nur kurz rein gelesen. Weil ich da aber schon die “12 Lebensregeln” in Englisch begonnen hatte, war ich über die deutsche Übersetzung ausgesprochen verblüfft. Zunächst wunderte ich mich noch, wie erbärmlich man hierzulande als Übersetzer sein Handwerk vollbringen kann. Inzwischen - einige krude Übersetzungsfehler deutscher Medienschaffender später - rate ich jedem, sich durch die englische Originalsprache zu quälen. Es lohnt sich.——Mir kommt das alles so vor, als wolle man den Menschen in Deutschland ihre Informationsfreiheit vergällen.

Michael Lubk / 12.11.2018

Wer übersetzt denn die Artikel “112-Peterson: ...” für die Achse? Davon will ich mehr. Ich hatte mich schon auf die deutsche Ausgabe gefreut - werde aber nach diesem Verriß vom Kauf Abstand nehmen.

Andrèe Bauer / 12.11.2018

Das ist eine unglaubliche und dreiste Vergewaltigung des Originals und auch der englischen Sprache. Bestärkt mich in meiner Meinung - sowohl Bücher, wie Pressekonferenzen und Filme soweit als möglich , nur im Original zu lesen und zu sehen. Es fällt mir sowieso zunehmend auf, dass in Büchern und auch Pressekonferenzen die Übersetzungen unterirdisch und oft auch verfälschend sind.

Alexander Rostert / 12.11.2018

Das Problem mit dem Übersetzen ist, dass man nicht nur in der Zielsprache einen noch größeren aktiven Wortschatz haben muss als in der Originalsprache einen passiven (deswegen übersetzt man tunlichst nur in seine Muttersprache), sondern dass man auch von dem behandelten Thema eine profunde Ahnung haben muss, um eine Textaussage (samt deren Untertönen) nicht auf dem Weg zu verlieren. Vorbei die Zeiten einer Gudrun Penndorf, die den Asterix beim Übersetzen aus dem Französischen optimierte oder Rainer Brandt, der aus dem US-TV-Flop “The Persuaders” mit Tony Curtis und Roger Moore per humoriger Synchronisation die deutsche Kultserie “Die 2” machte. Heute regieren Bologna und Google Translator auch das Übersetzergewerbe.

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