Felix Perrefort / 25.11.2022 / 15:00 / Foto: Pixabay / 24 / Seite ausdrucken

„Terfs boxen“: Staatstragender Frauenhass?

Kürzlich fand in Dortmund eine feministische Veranstaltung statt, die sich gegen den trans-ideologischen Zeitgeist richtete. Gegendemonstranten riefen zu Gewalt gegen Andersdenkende auf. Der Queer-Beauftragte der Regierung scheint auf Seiten der Aggressoren zu sein.  

Ausrichter der Veranstaltung war „Terres des Femmes“; es ging um das Selbstbestimmungsgesetz, das künftig ermöglichen soll, dass Vierzehnjährige ihre Geschlechtsidentität letzten Endes qua Willensakt wechseln sollen dürfen. Darum und um die Veranstaltung selbst soll es hier aber nicht gehen (Näheres hier), sondern um den transaktivistischen Frauenhass, der sich in der Gegenkundgebung offenbarte.

Dieser gibt sich progressiv und läuft doch auf politische Gewalt gegen Frauen mit unliebsamen Meinungen hinaus – nämlich auf sogenannte „Terfs“, was für „Trans-Exclusionary Radical Feminist“ steht. Gemeint sind damit Feministinnen, die zwar von einem sozialen Geschlecht ausgehen, aber auf biologischer Zweigeschlechtlichkeit beharren und nicht jeden biologischen Mann, der behauptet eine Frau zu sein, allein deshalb als solche akzeptieren. 

Diese unspektakuläre Sichtweise gilt vielen inzwischen als strikt rechts oder gar faschistisch, häufig wird dabei mit politischer Gewalt kokettiert. Konkret zeigte sich das im Zuge der Dortmunder Veranstaltung auf folgenden Schildern: „Feminism without trans rights is garbage“ (zu deutsch: „Feminismus ohne Transrechte ist Müll“). Daneben steht unverblümt: „terfs boxen“. 

„Terfs töten“

Auf diese Gewaltaufrufe machte die Journalistin Judith Sevinc Basad auf Twitter aufmerksam. Eine Frau kommentiert mit Bezug auf das „terfs boxen“: „Es ist nur noch unfassbar. Hier wird auch zu Gewalt gegen Frauen aufgerufen.“ Daraufhin rechtfertigt ein Twitter-Account namens „Der radikale Demokrat“, der ca. 2.000 Follower und einen nicht-anonymen Youtube-Kanal hat, den verrohten Slogan folgendermaßen

„Nicht gegen Frauen. Gegen Menschen die transfeindlich sind. Armselig so zu tun als ginge es gegen Frauen. Ist wie wenn AfDler so tun als ginge es gegen Deutsche, wenn man denen den Kampf ansagt.“ 

Hier legitimiert ein Mann, der sich für einen vorbildlichen Demokraten hält, dass Frauen geschlagen werden dürfen, sobald sie „transfeindlich“ auftreten. Diese faschistoide Position ist im jetzigen Deutschland offen sagbar, ohne dass man danach diskreditiert ist. 

Auf einem weiteren Schild der Demonstranten steht in Großbuchstaben: „Transfeindlichkeit tötet. Terfs töten.“ Aktivismus im Modus verfolgender Unschuld: Behauptet wird, dass der politische Gegner töte, um die eigene Straflust in Form einer Doppeldeutigkeit in Stellung zu bringen. „Terfs töten“ kann einerseits als Hauptsatz, andererseits als Imperativ verstanden werden. Den Aufruf „Terfs boxen“ danebenzusetzen legt jedenfalls nahe, wie „Terfs töten“ sehr wohl auch verstanden werden darf. 

Es ist verstörend, offenbar nur nicht für gewisse Regierungs- und Medienvertreter, die in ihrer woken Selbstgerechtigkeit keinerlei Problembewusstsein und Distinktionsbedürfnis zu erkennen geben, wenn es um Demonstranten geht, die für ihr geliebtes Selbstbestimmungsgesetz eintreten. Judith Sevinc Basad dokumentierte per Screenshots außerdem, dass die WDR-Journalistin, Georgine Kellermann, und der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann, sich mit den Demonstranten gegen die Terres-des-Femmes-Veranstaltung verbündeten. Distanzierungen gab es im Nachhinein keine. 

Was in Dortmund geschah, hat System. Im Mai 2022 haben derartige Ideologen versucht, den Frauenverein „Dornrosa“ in Halle (Saale) einzuschüchtern – ebenfalls mit „Terfs boxen“. Im selben Monat macht die österreichische Grünen-Politikerin Faika El-Nagashi auf den Aufruf zur Gewalt aufmerksam und bekommt daraufhin die Antwort, dass vermeintliche „Transfeinde“ in die „Donau geboxt gehören“.

Der Transaktivismus ist ein riesiges Problem. Es handelt sich um eine Ideologie, die gegen grundvernünftige Positionen von Frauen gerichtet ist, diese als faschistisch deklariert und via expliziter Gewaltaufrufe zum Abschuss freigibt. Diese queer-extremen Aktivisten können dabei im Windschatten der Bundesregierung agieren, die die Angegriffenen nicht schützt – im Gegenteil. Darüber muss gesprochen werden. 

Foto: Pixabay

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Leserpost

netiquette:

Arne Ausländer / 25.11.2022

@Franz Klar: Der transhumane Aspekt des Streits scheint Ihnen wohl völlig unKlar - oder willkommen?

giesemann gerhard / 25.11.2022

Ist doch egal, was die machen. Mich dauern nur die kleinen Mädchen, die schon mit 13/14/15 in einschlägigen Gesellschaften geschwängert werden, für den finanziell-demographischen Jihäd. Die männlichen Geburten landen dann bei uns. Zur gefälligen Ali Mentierung. Die sollte man mal auf die LGBTQ ... loslassen. Eine Riesengaudi, oder?

Karol Bayer / 25.11.2022

Mir scheint, dass diese ganze Trans-Ideologie eine F-Diagnose jenseits der “Geschlechtsdysphorie” verdient. Vielmehr scheint es sich bei vielen dieser “Aktivisten” um Männer mit einer extremen Psychose zu handeln, die - aus welchen Gründen auch immer - eine Obsession mit dem weiblichen Geschlecht entwickelt haben. Ist es die Folge von Zurückweisung? Oder wurde ihnen eine Frau vorgezogen? Zumindest hat man den Eindruck, dass die Betroffenen unter einem massiven Frauenhass leiden und eigentlich nur deshalb Frau sein wollen, weil sie sich davon in ihrem verqueren Weltbild gesellschaftliche Vorteile versprechen. Das dürfte auch der Grund sein, warum es längst nicht mehr um Akzeptanz, sondern um aggressive Machtausübung der Transbewegung geht. Ich denke, die meisten dieser Leute bräuchten dringender einen Psychiater als einen Chirurgen.

Hans-Peter Dollhopf / 25.11.2022

Frau Eden, Sie sagen: “Nein, darüber muss NICHT gesprochen werden [’... intellektuellem Gequatsche ... ‘]! Dagegen muss gekämpft werden !” Kannitverstan. Denn selbst Putin, der die Ukraine “gekämpft”, lässt dazu quatschende Trolle als Waffe selbst hier auf Achgut sprechen. Über jemanden/welche zu sprechen kann eine furchtbare Waffe sein. Verbales Mobbing kann Existenzen auslöschen. “Gekämpfen” hat zwar ACAB-Charme, aber auf Gegrunze, Wörter , Sätze, Artikel, Analysen, Statements, Proklamationen, Ankündigungen erst will die Tat folgen! -> next level

Sabine Schönfeld / 25.11.2022

Wenn man in solch unverschämter Weise als kleine Minderheit versucht, sich über gesellschaftlich sehr große Gruppen zu erheben, braucht man sich nicht über harten Gegenwind zu wundern. Meine Toleranz für solche Transgendergruppen, sie ist mittlerweile komplett aufgebraucht. Wer meint, die Gesellschaft als Ganzes mit seinen persönlichen Problemen terrorisieren zu können und insbesondere, wer regelmäßig die bodenlose Frechheit hat, Frauen ihr Frausein absprechen zu wollen, der bekommt mich ganz klar zum Gegner. Wir Frauen sind die Hälfte. Der Bevölkerung. Wir, wir sind mehr.

Elias Schwarz / 25.11.2022

Das ist toll. Transen töten Frauenfußball und dann haben wir in Deutschland gar kein Fußball mehr.

Wilfried Cremer / 25.11.2022

Lieber Herr Perrefort, wenn der Funke zwischen Staatsbediensteten und Aktivisten zündet, heißa Rollkommando.

sybille eden / 25.11.2022

Nein, darüber muss NICHT gesprochen werden ! Dagegen muss gekämpft werden ! Und zwar mit gleicher Münze ! Oder wollen sie unsere Faschokratie mit intellektuellem Gequatsche bekämpfen ?

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