Gastautor / 05.02.2022 / 13:06 / Foto: Roland Wiesendanger / 89 / Seite ausdrucken

Teile der deutschen Presse- und Medienlandschaft richten sich selbst

Von Roland Wiesendanger.

Die am Freitag-Nachmittag veröffentlichte Meldung der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit dem Titel „Drosten empört wegen Vertuschungs-Vorwürfen zum Corona-Ursprung“ stellt ein weiteres unrühmliches Beispiel dafür dar, wie mittlerweile Nachrichten in Deutschland gemacht, an zahlreiche Redaktionen verteilt und schließlich dort unkritisch und ungeprüft übernommen werden. 

Anlass dieser dpa-Meldung war ein inhaltsleerer Beitrag des Berliner Virologen Christian Drosten auf Twitter, der sich auf zwei Interviews, veröffentlicht im „Cicero“ und in der „Neuen Zürcher Zeitung (NZZ)“, bezog. Zuvor erschien es der dpa offensichtlich unwichtig, über die konkreten Inhalte der ausführlichen Interviews zum Thema „Ursprung der Corona-Pandemie und die damit im Zusammenhang stehende Vertuschungsaktion zahlreicher Virologen“, mit Verweis auf bekannt gewordene und überprüfbare Dokumente aus USA sowie auf schriftliche Fassungen von Interviews von Herrn Drosten aus dem Jahr 2020, zu berichten.

In dieser dpa-Mitteilung heißt es, dass „eine Expertengruppe der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in einem Bericht zur Herkunft des Coronavirus zu dem Schluss gekommen war, dass die Theorie, das Virus könne mit einem Labor-Vorfall zu tun haben und somit künstlichen Ursprungs sei, 'extrem unwahrscheinlich' wäre“. 

Diese Meldung ist sowohl inhaltlich falsch als auch bereits monatelang veraltet. Sie ist inhaltlich falsch, da es sich nicht um eine „Expertengruppe der WHO“ handelte, sondern um eine gemeinsame China-WHO-Kommission. Dies hatte entscheidenden Einfluss auf die Art und Weise, wie die Aussagen des abschließenden Berichts überhaupt zustande gekommen sind. Die Meldung ist überdies inhaltlich veraltet, da bereits im Sommer vergangenen Jahres der Vorsitzende der gemeinsamen China-WHO-Kommission, Peter Ben Embarek, im dänischen Fernsehen erklärte, dass die internationalen Mitglieder der Kommission vor Ort in China nicht frei waren in ihren Untersuchungen und in den Formulierungen, welche in den Abschlussbericht eingeflossen sind. Tatsächlich würde er einen Laborunfall zu den wahrscheinlichsten Hypothesen zählen. Dies kann man dem NZZ-Interview, welches als Internetreferenz in dieser dpa-Mitteilung am Ende genannt wurde, direkt entnehmen. Es hätte also nicht mehr erfordert, als dass die Autorin der dpa-Mitteilung das NZZ-Interview, welches als Referenz in dieser Mitteilung angegeben war, auch selbst gelesen hätte, um diesen Fehler zu vermeiden. 

Erst kürzlich referierte der Vorsitzende der Geschäftsführung der dpa vor dem angesehenen Hamburger Überseeclub zum Thema „dpa – Nachrichten-Wert für Deutschland“ und ging dabei u.a. auch auf den Aspekt der Qualitätssicherung ein. Das Problem: Es genügt nicht, das wichtige Thema Qualitätssicherung innerhalb der dpa lediglich anzusprechen – man muss es auch im eigenen Unternehmen durchsetzen. Ansonsten werden anspruchsvolle Leser und Leserinnen in Deutschland zukünftig verstärkt alternative Medienangebote im In- und Ausland wahrnehmen müssen.

 

Redaktioneller Hinweis: 

Achgut.com interwiete Prof. Roland Wiesendanger zum Sachverhalt bereits am 21.Januar 2022: Fauci, Drosten und die Dynamit-Mails: „Neue Form von Wissenschafts-Kriminalität“. Eine englische Fassung findet sich hier.

 

Foto: Roland Wiesendanger CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons

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Leserpost

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Dirk Jungnickel / 05.02.2022

Merkels Rasputin mit dem bürgerlichen Namen Drosten, wird uns -  so ist zu befürchten - noch lange erhalten bleiben. Seinen Namens - und Wesensvetter fütterten die Verschwörer mit vergifteten Keksen und taten Zyankali in den Wein. Das schlug nicht wie erwartet an; mehrere Schüsse streckten den Wanderprediger schließlich nieder. Er wurde in der Newa entsorgt. Nicht, dass man Drosten Böses wünschte, aber mit einem ordentlichen Strafverfahen wäre schon viel gewonnen.

Paul Salvian / 05.02.2022

Die Nordwest-Zeitung (Oldenburg) brachte gestern eine Kurzmeldung mit folgender Überschrift: “Lockdown-Studie von Ökonomen stößt auf Skepsis”. Wortlaut: “Die Studie dreier Ökonomen über einen angeblich sehr geringen Einfluss von Lockdown-Maßnahmen auf Todeszahlen in der Corona-Pandemie haben Experten kritisch bewertet ... Der Ökonom Andreas Backhaus von der Ludwig-Maximilians-Universität München analysiert, dass einige der untersuchten Einzelstudien der Ökonomen ‘nicht übermäßig überzeugend’ seien. Sie erhielten ‘in der Meta-Analyse jedoch ein sehr hohes Gewicht, treiben also das Gesamtergebnis’, twittert er über das US-Papier.” Deutsche Journalisten 2022: Ein Tweet reicht ihnen aus, um eine Studie der Johns Hopkins-Universität, deren Ergebnisse dem geheiligten Regierungsnarrativ widersprechen, vom Tisch zu fegen. Ihre Gläubigkeit ist unerschütterlich.

Hartmut Laun / 05.02.2022

Jeder schaue sich den Beitrag bei Reischuster an: Das Virus und das Labor – ein unglaublicher Krimi. Interview mit Prof. Dr. Wiesendanger

R. Matzen / 05.02.2022

Ich glaube, der Leiter des Labors in Wuhan hat bereits eingeräumt, daß das Virus von dort stammt. Und nicht nur das; das Virus soll durch einen „Schnitt“ so verändert worden sein, daß es sich Menschen gegenüber deutlich infektiöser zeigt. Weiter ließ er verlauten, daß er plant, jetzt MERS-Viren entsprechend zu verändern. Dies würde dann allerdings eine Verzehnfachung der Sterbezahlen bei Menschen verursachen, sollte dieses Virus freigesetzt werden. Eine biologische Waffe also!

Gotthelm Fugge / 05.02.2022

Bekannterweise lehrt Hr. Prof. Roland Wiesendanger an der Universität in Hamburg. Die ihm besonders bei seiner Veröffentlichung der “Studie zum Ursprung der Coronavirus-Pandemie” schmachvoll assistierte. Assistieren heißt - Zur Seite stehen und nicht (wie praktiziert) - In die Seite treten! So der Großteil des dortigen willfährigen Lehrkörpers. Es erfolgte das übliche MSM-Procedure unter permanenter Nutzung des ÖRR-preisgekrönten Elisabeth-Wehling-Framing-Cookbook - “Vertuschen-Kleinreden-Verdrehen-Diffamieren” - “Kann nicht sein, was nicht sein darf!” - (Lügenpresse). Irgendwoe sieht man in Hamburg wissenschaftliche Felle massiv wegschimmen. Versucht sich zu besinnen. ““Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre, so steht es in Artikel 5 Absatz 3 des Grundgesetzes, sind frei. Zuletzt jedoch mehren sich die Stimmen, die das Grundrecht in Gefahr sehen – sei es durch Störung missliebiger Vorlesungen oder Verweigerung wissenschaftlicher Debatten.”“ Die Universität Hamburg und ihr neues Konstrukt - “Kodex Wissenschaftsfreiheit“: ““Der Kodex sei ein Signal nach außen, dass die Universität den Freiraum für essenziell erachte und davon weiter selbstbewusst Gebrauch mache.”“ Was zu wünschen wäre! Sind das nur leere, die wissenschaftliche Forschung & Bildung beruhigende Worthülsen oder stehen zukünftig auch nach außen wahrnehmbare Taten dahinter? Sich als besonders sakrosankt einschätzende aktivistische Mitarbeiter und Studierende, die den Forschungs- und Lehrbetrieb nachhaltig stören, sollten unbedingt und sehr zeitnah ein Disziplinarverfahren (bis hin zur Kündigung) erfahren sowie analog von schwachen studentischen Leistungen umghend wegen grundlegender Verletzung der Wissenschaftskultur einer Forschungs- & Lehreinrichtung, die ein eminenter Bestandteil einer Zulassung ist, rigoros exmatrikuliert werden. Dann klappt’s auch mit der FREIEN Wissenschaft!

HDieckmann / 05.02.2022

Diese dpa-Meldung ist ein weiterer Grund, Medien zu meiden, die sich auf dpa-Meldungen berufen - insbesondere wenn es um die Themen Corona, Klima, EU, Euro, Russland, Zuwanderung, Diversity, Gendern, CC, ... ... ... geht. Herr Prof. Wiesendanger, Sie haben meinen Respekt und meine Anerkennung für Ihren Kampf gegen den Lügenbaron Drosten!

Franz Klar / 05.02.2022

Nach dem fachfremden Physiker Wiesendanger werden jetzt renommierte Mikrobiologen gebraucht , die die Behauptungen mit Expertise überprüfen . Kann diese Furin-Spaltstelle bei einem mutationfreudigen Virus nur künstlich erzeugt worden sein ? Bis zur plausiblen Klärung bleibe ich Labortheorie - Skeptiker . Ohnedies ein Nebenaspekt . Hauptthema bleibt die völlig überzogene Maßnahmenpolitik und die unzureichend erprobten Präventivpräparate .

T. Schneegaß / 05.02.2022

@Michael Nötting: Wo - zum Teufel - sind die Beweise für Drostens seit zwei Jahren anhaltende Katastrophenszenarien über eine wahrscheinlich seit Existenz der Menschheit jährlich wiederkehrende Erkrankung der oberen Atemwege? Drosten, dieser Scharlatan, scheinbar ein Idol von Ihnen, meint, vermutet, glaubt, was er selbst nicht meint, vermutet und glaubt, da können Sie 100 %-ig sicher sein. Er weist nichts nach, und das nicht mal zum ersten Mal. Bei der Schweinegrippe damals hat nur noch Niemand aus den Machtzentralen das Potential erkannt, dass ihnen dieser Verbrecher als Chance für deren totale Herrschaftsphantasien anbot. DAS ist Das, was diemal anders ist, als Jahrzehnte vorher.

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