Henryk M. Broder / 29.10.2019 / 15:34 / 71 / Seite ausdrucken

Tante Charly und Mama Merkel

Gestern bekam Angela Merkel den Theodor-Herzl-Preis des Jüdischen Weltkongresses. "Dr. h.c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Ehem. Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Beauftragte für Holocaust-Gedenken des World Jewish Congress" erklärte, warum sie "keinen würdigeren Preisträger" als die Kanzlerin wüsste. Wir dokumentieren hier die Pressemitteilung  der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern und schlagen als nächste Preisträgerin Dr. h.c. Charlotte Knobloch vor. 

München, 28. Oktober 2019. Der Jüdische Weltkongress ehrte die Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Angela Merkel, am heutigen Montag mit dem Theodor-Herzl-Preis im Rahmen eines Festakts im Gemeindezentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern (IKG). In ihrer Begrüßung wandte sich die Präsidentin der IKG, Dr. h.c. Charlotte Knobloch, direkt an die Kanzlerin: „Machen Sie weiter so. Mit Ihrem Einsatz für jüdische Bürger in unserem Land, für Europa und für Israel als jüdischem Staat wüsste ich keinen würdigeren Preisträger als Sie.“

Der Preis sei gerade jetzt ein Anlass zum Feiern und „ein Grund für Optimismus“, so Knobloch, ehrt er doch Persönlichkeiten, die sich in besonderem Maße um die Ideale Theodor Herzls verdient und damit die Welt zu einem besseren Ort für jüdische Menschen gemacht haben. Dieser Optimismus sei besonders nötig. Denn ein gewalttätiger Antisemitismus nehme weltweit immer stärker zu. „Gegen den immer gleichen, alt-neuen Hass auf alles Jüdische, gegen die Feinde von Demokratie, Freiheit und Toleranz – und nichts anderes sind Judenhasser – müssen wir Demokraten vereint aufstehen, vom einfachen Bürger bis hinauf in die höchsten Regierungsämter. Ganz egal, ob jüdisch oder nichtjüdisch.“

Vor den rund 400 internationalen Gästen schloss die Präsidentin mit dem Appell: „Die Werte des Preises müssen auch in Zukunft unser aller Leitstern bleiben. Die Welt zu einem besseren zu Ort für jüdische Menschen zu machen, das ist und bleibt das Ziel. Gerade heute, da wir immer öfter in einen Abgrund von Hass und Intoleranz blicken müssen – zuletzt erst gestern angesichts des erschütternden Wahlergebnisses in Thüringen. Frieden und Sicherheit nicht nur für die jüdische Gemeinschaft müssen mehr sein als eine Hoffnung, der wir im Nachgang schrecklicher Anschläge Ausdruck verleihen.“

 

 

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

S. Marek / 29.10.2019

Der IKG hat sich soeben in Judenrat umbenannt. Offizielle Bekanntgabe folgt, bzw. ist nach deren letzten Aktion nicht mehr notwendig da selbstverständlich. Schande!

Marc Blenk / 29.10.2019

Liebe @ Sybille Eden, ihre Assoziation mit Hannah Arendt und ihre Untersuchung über die “Judenräte”, trifft den Nagel auf den Kopf.

sybille eden / 29.10.2019

  Ich muss bei dieser grauenhaften Propagandaveranstaltung an Hannah Arendt denken. An ihre Untersuchung über die “Judenräte” in den Ghettos. Mir kommt Knobloch fast so vor wie diese bedauernswerten,verzweifelt ums Überleben kämpfenden ,die versucht haben etwas zu retten was nicht zu retten war, und deshalb zu Komplizen ihrer Mörder wurden ! Ist es nicht fast ein Dejavu ? Natürlich nicht mit den mörderischen Konseqenzen, aber mit anderen, heimtückischen, schleichender Natur? Der Kongress tanzt nicht, denn er muss mit den Wölfen des Systems heulen,was sollte er sonst tuen ?

Eleonore Weider / 29.10.2019

Ich denke, aus Frau Knoblauch spricht das Alter, sie sieht nur die Gefahr von Rächts. Tatsächlich hat Merkel einen nicht geringen Beitrag dazu geleistet, dass Deutschland und die Welt für Juden viel gefährlicher geworden sind. Merkel hat die Einreise von über einer Million Migranten aus dem Nahen Osten ermöglicht, darunter zahlreiche Dschihadisten, die ihren Hass auf Juden mitgebracht und in zahlreiche antisemitische Vorfälle verwickelt sind und waren.  Merkels unterstützt nicht nur das Atomabkommen mit dem Iran, sondern weigert sich, die immer wieder ausgestoßenen Drohungen der iranischen Mullahs, das „Krebsgeschwür“ Israel auszulöschen, zu verurteilen. Sie weigert sich, die Hisbollah als terroristische Organisation einzustufen und ermöglicht dieser somit, Demonstrationen in ganz Deutschland zu veranstalten, auf denen die Zerstörung Israels gefordert wird.  Die deutsche Regierung ist an vorderster Front, wenn es darum geht, US-Sanktionen gegen das Teheraner Regime zu umgehen. Die Anerkennung Jerusalems als Israels Hauptstadt durch Donald Trump hat Merkel verurteilt und die osteuropäischen Länder unter Druck gesetzt, ihre Botschaften nicht nach Jerusalem zu verlegen. Was Abstimmungen über israelbezogene Angelegenheiten bei den Vereinten Nationen betrifft, hat Merkel - Deutschland eine der schlimmsten Abstimmungsbilanzen unter all den heuchlerischen europäischen Nationen, die einseitige Anti-Israel-Resolutionen entweder unterstützen oder sich enthalten. Frau Knoblauch, sind Sie taub und blind?

Sebastian Laubinger / 29.10.2019

Muss ich wohl nicht verstehen, denn 1. Diese Regierung hat bisher so gut wie jede gegen Israel gerichtete UN-Resolution abgenickt, sich allerhöchstens aber der Stimme enthalten (was faktisch genauso “gut” ist), 2. Millionen Menschen aus Kulturen eingeladen, die Juden offen feindselig gegenüberstehen, 3. verharmlost immer wieder und konsequent die Gefahr, die von solchen Menschen ausgeht. Wer solche Freunde hat, der braucht wahrlich keine Feinde mehr. Wer diesen Preis bekommen sollte, das wären viel eher die Herren Broder und Noll, da würde ich applaudieren, bis meine Arme erlahmen. So schlug ich mir nur mit Anlauf gegen die Stirn…

Herbert Frankel / 29.10.2019

Unfassbar! Ist das ein Witz? Ausgerechnet die Grökaz? Steht das h.c. bei Knobloch für “humoris causa”? Appeasement? Sich anbiedern wie ein geprügelter Hund, warum? Hat sie nichts gelernt? Alt genug wäre sie. Oder ist genau das das Problem? Hat sie starke eigene Interessen um derartigen Verrat zu begehen? Hat sie nicht verfolgt, welche Politik ausgerechnet die Grökaz macht? Gegen Juden, wo immer es möglich ist? Ist es Dummheit, was die Präserin da antreibt? Sie sollte sich schämen, in Grund und Boden. Pfui Deibel.

Klaus Biskaborn / 29.10.2019

Die Frage wäre zu stellen, was erhält diese Frau Knobloch dafür, allen Ernstes eine massive Kritikerin des Staates Israels und eine Helferin der Feinde Israels, siehe Zustimmung zu antiisraelischen UNO Resolutionen und Millionen € Unterstützung der Terrororganisation Hisbollah, diesen Preis zu verleihen und allen Ernstes diese Person außerordentlich für ihr Engagement für die Juden zu loben. Eine Frau zu loben, die mittlerweile Millionen Feinde des Staates Israels nicht nur ins Land gelassen hat sondern diese hier ihren Antisemitismus ungestraft ausleben lässt. Einfach unglaublich.

Jörg Themlitz / 29.10.2019

„Machen Sie weiter so. Mit Ihrem Einsatz für jüdische Bürger in unserem Land, für Europa und für Israel als jüdischem Staat wüsste ich keinen würdigeren Preisträger als Sie.“  Na Herr Broder, da kann man glatt vom Glauben abfallen.

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Henryk M. Broder / 03.04.2024 / 12:00 / 120

Kein Freibrief von Haldenwang

Von „Verfassungshütern“ wie Thomas Haldenwang geht die größte Gefahr für Meinungsfreiheit und Demokratie in unserem Land aus. Wenn die Bundesrepublik eine intakte Demokratie wäre, dann…/ mehr

Henryk M. Broder / 12.03.2024 / 14:00 / 62

Christian Wulff: Liechtenstein? Nein, danke!

Unser beliebter Ex-Präsident Christian Wulff hat Angst, Deutschland könnte auf das Niveau von Liechtenstein sinken. Das kleine Fürstentum hat auf vielen Gebieten längst die Nase…/ mehr

Henryk M. Broder / 07.03.2024 / 16:00 / 19

Aserbaidschanische Kampagne verhindert Armenien-Debatte

Eine in Berlin geplante Buchpräsentation und Diskussion über bedrohtes armenisches Kulturgut konnte aus Sicherheitsgründen nur online stattfinden. Die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V. (DGAP)…/ mehr

Henryk M. Broder / 04.03.2024 / 14:00 / 23

Michael Blume: Vom Zupfgeigenhansl zum Ersten Geiger?

In der Dienstzeit des Antisemitismus-Beauftragten Michael Blume hat die Zahl antisemitischer Straftaten in Baden-Württemberg erfolgreich zugenommen. Aber der Mann hat andere Sorgen. Ende Dezember letzten…/ mehr

Henryk M. Broder / 24.02.2024 / 12:15 / 35

Eilmeldung! Herr Schulz ist aufgewacht!

Im Büro der Bundestagsabgeordneten und Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses Marie-Agnes Strack-Zimmermann war nach einem Bericht von Achgut.com die Luft heute morgen offenbar besonders bleihaltig. Richtet man…/ mehr

Henryk M. Broder / 24.02.2024 / 06:00 / 125

Frau Strack-Zimmermann hat Cojones, ist aber not amused

Es spricht für Marie-Agnes Strack-Zimmermann (MASZ), dass sie mein Schaffen verfolgt. Deshalb hat sie noch eine Rechnung mit der Achse offen. Marie-Agnes Strack-Zimmermann (MASZ) hat…/ mehr

Henryk M. Broder / 22.02.2024 / 10:00 / 80

No News aus Wolfsburg in der Tagesschau

In Wolfsburg stellt sich der VW-Chef auf die Bühne, um Weltoffenheit zu demonstrieren. Die Belegschaft hat derweil andere Sorgen. Die Tagesschau meldet, auch an diesem Wochenende hätten tausende…/ mehr

Henryk M. Broder / 18.02.2024 / 11:00 / 57

Eine Humorkanone namens Strack-Zimmermann

Ja, wenn einem deutschen Politiker oder einer deutschen Politikerin nichts einfällt, irgendwas mit Juden fällt ihm/ihr immer ein. Dass immer mehr Frauen in hohe politische…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com