Hallo Herr Ederer, diese Sendung habe ich auch gesehen und teile Ihre Kritik im Wesentlichen. Klarer wurde durch diese Sendung nichts. Fernsehen ist für differenzierte Darstellung nun mal ein äußerst schwieriges Medium: Meist werden zu solchen Talkshows lieber bekannte Gesichter als kompetente Geister eingeladen. Frau Lichtenberger fand ich allerdings ziemlich gut. Nun zu Ihrem Text: Ganz schön, lieber Herr Ederer, aber etwas wirr. Die so wichtigen Passagen, wo Sie richtig auf den Punkt kommen, sind mir zu selten und versteckt. Und, verzeihen Sie bitte: Korrekte Rechtschreibung und Kommasetzung sollten für eine Publikationsplattform dieses Niveaus selbstverständlich sein (schlimm genug, wenn das in den Kommentaren dazu der Fall ist). So macht das Lesen keinen großen Spaß, und es fällt auch ein gewisser Schatten auf Sie zurück. Vielleicht investieren Sie in Zukunft das Doppelte an Zeit für Schreiben und Lektorat? Dadurch hätten Sie Ihren Text halbieren können, das hätte ihm gutgetan. Mit freundlichen Grüßen Hanno Herzler freier Publizist
“Gebühren aber werden zweckgebunden erhoben und blieben damit für die Straße erhalten.” Die derzeitige “LKW-Maut” ist (offiziell) KEINE Steuer, sondern eine Gebühr und müßte demnach ja der Infrastruktur zur Verfügung stehen, oder? Es steht zu befürchten, daß bei weiteren “Maut-Zahlungen” der gleiche Trick angewandt werden wird wie bei der “LKW-Maut”: Das Finanzministerium kürzt den Etat des Verkehrsministeriums einfach um exakt die Mauteinnahmen! Außerdem wäre als Erstes zu klären, stimmt die Aussage einer Gerechtigkeitslücke überhaupt, zahlen durch Deutschland fahrende Ausländer tatsächlich nichts? Tanken die NICHT in Deutschland (Treibstoffsteuern!?)? Wirklich nicht, wenn doch der Sprit in den Heimatländern (Dänemark, Holland etc.) teurer ist und eine Tankfüllung kaum ausreicht um Deutschland zu durchqueren - weder in Nord-Süd-, noch in Ost-West-Richtung und umgekehrt?
Sehr geehrter Herr Ederer, ich bin beindruckt von Ihrem Detailwissen über Zahlen und Fakten hinsichtlich der deutschen Verkehrssysteme. Nur kann man Politikern die sich durch überragende Fähigkeiten als Lügner auszeichnen nicht mit Sachargumenten beikommen da Diese Ihre Worte im Munde verdrehen und selbst die offensichtlichsten Fakten leugnen werden. Im Grunde vermisse ich als libertär angehauchter Mensch neben den schon interessanten Fakten die Grundsatzdiskussion über die moralische Seite der Steuern mit hundertprozentiger Pflicht des Bürgers zu zahlen und hundertprozentiger Verantwortungslosigkeit der Regierung beim Verschwenden. Es gibt keinen richtigen Weg im falschen System. Daher halte ich es für angebracht jedesmal wenn das Thema Steuern um die Ecke lugt laut aufzuschreien: “STEUERN SIND RAUB!” Jedesmal. Bis es sich in den Gehirnwindungen der Menschen einzementiert hat. Und dann erst mit den Details zu beginnen. Mit grossem Respekt Miguel David
In Deutschland herrscht ein ausgeklügeltes System der Verdummung, Nicht- und Desinformation. Warum es nicht möglich ist aufzuklären, z.B. über die Verwendung der vielen Steuermilliarden, über den Einfluß, den Subventionen auf der einen und Abzapfen von Riesenbeträgen wie über LKW-Maut, Mineral- und Ökosteuer auf der anderen Seite haben, entzieht sich mir. Merkel hat das Prinzip des sinnlosen Geschwurbels zur Perfektion weiterentwickelt, aber sie wird gewählt. Ob trotz oder wegen ist dabei für mich die Frage. Und ist eine Besserung überhaupt möglich. Die 68er, die nichts anderes als mit oder ohne Marsch durch die Institutionen an die Macht wollten, auch um es den verhaßten spießigen Eltern für ihre autoritäre Erziehung heimzuzahlen, hatten sich immerhin als Konzept die Diskussion auf die Fahnen geschrieben und sie wollten Verkrustungen beseitigen. Von diesem Ansatz ist nichts geblieben. Die Tabus sind allumfassender und raffinierter. Nicht einmal der Erzfeind Katholische Kirche hat eine derart umfassende Gesinnungsdiktatur durchgesetzt. Die Angst vor Wahrheit hat sich wie ein Krebsgeschwür in allen Köpfen festgesetzt. Wer unangenehme Wahrheiten ausspricht, wird zum Aussätzigen. Diskussion und Fortschritt werden unmöglich.
Letztlich wird mit der LKW-Maut (dank Neidfaktor) die Infrastruktur für die allgemeine Maut geschaffen, die mit Sicherheit eines Tages kommen wird. Der Autofahrer als Gutmenschen-Feindbild ist eben noch belastbar. Daß dies letztlich nur eine neue Steuer ist, die letztlich jeder zahlt, da die erhöhten Kosten für Transport und Verkehr sich in höheren Preisen niederschlagen werden, dies zu begreifen wird unser Staats-TV erfolgreich verhindern. Der Neidfaktor wird geritten werden und der deutsche Dödel wird fröhlich dieser Mohrrübe folgen.
Ein paar Anmerkungen dazu: - Die CSU - oder war es die bayer. Staatsregierung, na ja, der Unterschied ist marginal - hat vor Jahren schon mal diese Mautidee gehabt. Allerdings haben die Gutachter damals errechnet dass “nur Ausländer” ein Minusgeschäft wäre, die Kosten wären höher als der Ertrag. - Habe die Sendung nicht gesehen - reine Zeitverschwendung - aber die CSU ging mal von 300 Mio Nettoerlös aus. Ramsauer rechnet also mal wieder schön. - Die größten Verdiener an der LKW-Maut sind nach meiner Erfahrung die Speditionen selber. Beispiele gefällig? Heizöl beim Dorf-Händler gekauft, Transport ging ausschließlich durchs Dorf, trotzdem standen auf der Rechnung 12 € “Mautanteil. Nun habe ich das Heizöl ja nicht ab Raffinerie gekauft sondern ab Händler. Der Weg von der Raffinerie zum Händler sind knapp 100km, davon 70km BAB. Wir haben ca 1/8 des Tankinhalts des Zugwagens bekommen, zahlen aber ~1/4 der Maut. Nächstes Beispiel: Lieferung einer 50kg-Sendung per Sprinter innerhalb des Landkreises - 8€ “Mautanteil”. Auf meine Rückfrage hieß es “Das ist legal, denn der Verband hat das so beschlossen, das machen alle so.” - Als Vielfahrer würde mich eine Maut a la Italien oder Frankreich stören, denn die Hauptverursacher der vielen BAB-Schäden sind nun mal die LKW; ob jetzt 1 LKW soviele Schäden verursacht wie 60.000 oder wie 160.000 PKW ist mir da Jacke wie Hose. Ein “Wapperl” oder auch eine Video-Maut zwischen 100 und 250€ pro Jahr würde ich hinnehmen, wenn sichergestellt ist dass der Erlös voll dem Strassenbau zu gute kommt UND der bisherige marginale Finanzierungsanteil aus dem Bundeshaushalt ungeschmälert weiter fließt. Die derzeitige Diskussion zeigt doch nur dass man wie gewöhnlich die Wahrheit nicht mal mit der Lupe findet und es im Endeffekt nur darum geht ein bißchen mehr Geld abzuzocken.
Im ÖR- Dummfunk etwas über Verkehrsinfrastruktur erfahren zu wollen ist wie im Trappistenkloster Auskunft über Geburtstechniken einzuholen: Vergebene Liebesmüh. Vertane Lebenszeit. Der GEZ- Funk führt wie die Grüne Vorhut (und nur die zählt, intellektuell, in der politmedialen Landschaft) ein ideologischen Krieg gegen die Autofahrer. In der falschen Welt einige Brosamen der richtigen Erkenntnis abbekommen zu wollen ist erbärmlich.
Nicht die Information sondern die Desinformation ist heute geradezu der Leitsatz der meisten Mainstream-Medien. Mit zügiger und nachvollziehbarer Information lässt sich schlichtweg nicht soviel verdienen. Maximale Verwirrung bis hin zur Panik, Sonderhefte und Brennpunkte, danach wird gestrebt. Schließlich sind Medien, ganz anders, als die Bezeichnung vermuten lässt, nicht nur Beobachtende, sondern greifen aktiv in die Entwicklung des Gegenstands ihrer Berichterstattung ein. Heutige Medienschaffende überlassen es nicht mehr dem Zuschauer, die Nachrichtenlage zu priorisieren. Ohne die Gestaltungskraft der Medien hätte es keinen Golfkrieg gegeben, kein Waldsterben und vielleicht auch nicht den aktuellen Prozess gegen den ehemaligen Bundespräsidenten. Zu guter Letzt: Ohne diese Entwicklung gäbe es wohl auch nicht die “Achse des Guten”.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.