Aus Afghanistan wird gemeldet, dass die regierenden islamistischen Taliban erneut strenge Vorschriften verhängt und Modegeschäfte im Westen des Landes aufgefordert haben, Schaufensterpuppen zu köpfen. Diese wären Götzenbilder und somit unislamisch, habe Asisul Rahman, ein Provinzvertreter des neu geschaffenen Ministeriums zur Erhaltung der Tugend, erklärt. „Sie müssen beseitigt werden“, habe Rahman erklärt. Zunächst sollte es jedoch genügen, dass die Schaufensterpuppen enthauptet werden.

Der Chef der zuständigen Handelskammer in der Provinz Herat, Abdul Wadud Faissada, hätte die neue Anweisung beklagt. Die Modelle seien keine Götzenbilder, sondern würden zum Präsentieren von Kleidung aufgestellt. „Das gibt es in allen islamischen Ländern in den Geschäften“, wird Faissada weiter zitiert. In den sozialen Medien seien unterdessen Videos zu sehen, die zeigten, wie Köpfe von Schaufensterpuppen abgesägt worden seien.

Bereits in den vergangenen Wochen hätten die Taliban immer strengere Vorschriften für das öffentliche Leben erlassen. Zuletzt seien Autofahrer angewiesen worden, im Fahrzeug keine Musik abzuspielen und Frauen ohne männliche Begleitperson nicht weiter als 45 Meilen (etwa 72 Kilometer) zu befördern.

Quellen: zeit.de und rtl.de