Die Taliban warnen wegen der Blockade finanzieller Mittel des afghanischen Staates mit internationalen Konsequenzen, meldet orf.at. „Wir versuchen auf allen Wegen, mit den Regierungen der USA und Europas, der Weltbank zu verhandeln, unsere Guthaben freizubekommen“, habe Taliban-Sprecher Sabihullah Mujahid in einem vom „Spiegel“ veröffentlichten Interview gesagt. „Das ist unser Geld.“ Afghanistan brauche die Mittel für den Wiederaufbau. „Wenn die Weltgemeinschaft (…) unsere Guthaben blockiert, ihre Hilfen einfriert oder die Kommunikation verweigert, wird es fatal für uns sein, aber auch ein großes Problem für die Welt“, werde der Sprecher weiter zitiert.
Mujahid habe um Verständnis dafür geworben, dass bisher lediglich eine Übergangsregierung gebildet worden sei. „Im Namen Gottes, des Gütigen und Barmherzigen, unsere Regierung, das ganze System sind doch neu.“ Es seien geschäftsführende Minister ernannt worden, um sie rasch auch wieder absetzen zu können, falls sie ihrer Aufgabe nicht gerecht würden. Der Sprecher der radikalislamischen Gruppierung habe versichert, dass die Afghanen nicht daran gehindert würden, das Land zu verlassen. Er habe den USA aber vorgeworfen, zur Auswanderung anzustiften: „Wenn ein Land wie die USA ankündigt, Flüchtlinge aufzunehmen, ermutigt das in einem Land wie Afghanistan doch jeden zu gehen.“