Russland unterhält in Syrien einen wichtigen Marine- und einen Luftwaffenstützpunkt. Die neuen Machthaber versichern, diese nicht anzutasten.
Nach dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad in Syrien haben die islamistischen Kämpfer laut Berichten russischer Staatsmedien "die Sicherheit" der russischen Militärstützpunkte in dem Land "garantiert", meldet n-tv. Die staatlichen russischen Nachrichtenagenturen Tass und RIA Nowosti hätten unter Berufung auf eine Quelle im Kreml berichtet, dass russische Stellen "mit Vertretern der bewaffneten syrischen Opposition in Kontakt" stünden. Deren Anführer hätten "die Sicherheit der russischen Militärstützpunkte und diplomatischen Einrichtungen auf syrischem Territorium garantiert", heißt es weiter.
Die islamistische Gruppierung Hajat Tahrir al-Scham (HTS) und mit ihr verbündete Milizen hatten Ende November eine Offensive gestartet, bei der sie rasend schnell vom Nordwesten Syriens nach Süden vorrückten. Am Sonntag verkündete die Miliz die Einnahme der Hauptstadt Damaskus und die Entmachtung von Machthaber Assad, der seit dem Jahr 2000 in Syrien herrschte.
In Syrien verfügt Russland über einen wichtigen Marinestützpunkt in Tartus an der Mittelmeerküste und einen Luftwaffenstützpunkt in Hmeimim. Für Moskau habe die Präsenz dort strategische Bedeutung wegen des Zugangs zum Mittelmeer. Laut russischem Außenministerium seien die Stützpunkte in erhöhter Bereitschaft, es gebe aber keine Bedrohung für die Soldaten.
Mit Blick auf die Zukunft Syriens hätte die russische Regierung zu einer "Fortsetzung des politischen Dialogs im Interesse des syrischen Volkes" und einer Weiterentwicklung der "bilateralen Beziehungen zwischen Russland und Syrien" aufgerufen. Für heute habe Moskau eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats zur Lage in Syrien beantragt.