An dem SZ-Artikel des Herrn Walther stört mich Etwas latent….wenn christlich-Jüdisch indirekt als Neu-rechts tituliert wird….wird damit nicht Jüdisch nebenbei schon wieder in eine Schmuddelecke geschoben? Wir wissen aus unserer Geschichte, dass zum Antisemitismus damals auch die Diskreditierung dieser Bürger als “Raffgierige und Spekulanten” zählten. Ich weiss, ein extrem schwieriges Thema, aber ein Denkgrundlage, über Die unsere Generation neu nachdenken sollte, wenn wir sowas wie selbstverständlich in einer “normalen Zeitung” lesen.
“Neue Rechte” ist der falsche Begriff, unser Problem ist die “Neue Linke”. Ich bin ein Altlinker, dem die Linken in den letzten Jahren davongelaufen sind. Linke, die jetzt das Geschäft des Neoliberalismus betreiben, versteckt hinter einem Mäntelchen der Hochmoral. Diese Transformation kann man wunderbar an der SZ studieren, und wäre ich ein Kulturwissenschaftler, ich hätte meine Freude dran. Leider bin ich aber ein Naturwissenschaftler und als solcher nicht geübt darin, doppelte Maßstäbe anzulegen. Auch kongnitve Dissonanzen lässt mir mein durch die Wissenschaft verdorbenes Über-Ich nicht durchgehen. In einer eigenartigen politischen Realität, zu der ich keinen Zugang finde, scheint das aber den Neurechten zu kennzeichnen. Da will ich selbstverständlich keinesfalls dazugehören. Also stelle ich mich in die Naziecke, schäme mich ein wenig und hoffe auf Erleuchtung. Vielleicht erscheint mir die Prophetin Greta oder gar Allah höchstpersönlich.
Wenn man so wie ich über 50 ist, heterosexuel, ein weißer alter Mann und Deutscher ohne Migrationshintergrund, auch Biodeutscher genannt, ein Christ, auch noch römisch-katholisch und konservativ, also ein Rechter und damit praktisch schon ein Rechtsextremer und Nazi und bestimmt AfD Wähler ist, kann man machen was man will, der Verdacht steht irgendwie immer im Raum bei jemanden wie mir:sexistisch und ein Grapscher, fremdenfeindlich, rassistisch, antisemitisch, islamophob, neuerdings auch wieder antiziganistisch, gegen Flüchtlinge und Migration, homophob, frauenfeindlich, Klimaleugner, gewaltbereit, ein Hater im Netz, undemokratisch, gegen die EU und Trump Fan zu sein.
@ Th.F.Brommelkamp—Wenn die Rotchinesen aktiv auf verschiedenen Ebenen alles dafür tun, ihr chinesisch geprägtes Reich als den anderen, insbesondere den Anliegern des südchinesischen Meeres, aber auch global den Wirtschaftskonkurrenten gegenüber überlegen zu präsentieren und sich dabei auf die kommunistische Ideologie beziehen, sind sie dann gleichfalls National-Sozialisten? Fragen über Fragen.
“Greta” mit ihren völkisch rechten Zöpfen und der offenbar vorhandenen Akzeptanz von Strom aus Kernenergie dürfte in dem Buch noch nicht genannt sein. Vielleicht gibts eine Fortsetzung, sicher nach den EU-Wahlen im Mai.
Wer Neologismen liebt: Wie wäre es mit ‘Gagafikation’. Der Gagaismus hatte vor knapp hundert Jahren in prophetischer Weise die Irrationalisierung der Gesellschaft vorweg genommen. Es wir immer ungenierter immer absurderer Wortmüll kolportiert und meist weniger mit stummer Verzweiflung, Ignoranz oder irrem Lachen quittiert, sondern mit einer gewissen abnickenden Zustimmung. Das ist wahrlich beunruhigend und lässt keine gesunde Entwicklung erwarten.
Die SZ ist identisch wie der Stürmer. Nur das Datum ist anders. Hetze gegen Russland, das Land wird wie damals dämonisiert. “Raum im Osten” ist wieder in. Den 8 Mai 1945 wohl verschlafen?
Wenn „christlich-jüdisch“ verdächtig und neurechts ist, wer ist dann links? Der Islam? Wenn „männlich“ neurechts ist, ist dann weiblich links? Sind Muslime linker und Frauen auch? Sind beide auch weniger „autoritär“? Ist anti-autoritär links? Sind Frauen anti-autoritär? Sind Muslime anti-autoritär? Sind nicht-weiße Ethnien anti-autoritär? Sind sie links? Sind sie demokratisch? Sind Linke demokratisch? Was genau will uns die Süddeutsche vermitteln? In welchen Denk-Schemata ist man dort verfangen?
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