@Sauter: Respektive Horrorszenarien. Habe gehört dass sich die DB auch im Energiebereich betätigt bzw. betätigen will. Die Sorge respektive Sicherheit von Atomreaktoren, sollte sie sich dieser auch annehmen wollen scheint mir berechtigt…
“Was sagt das über unsere Infrastruktur aus, wenn sie nur noch bei schönem Wetter einigermaßen funktioniert?” Dass sie immer noch besser funktioniert, als eine, die dies noch nicht mal bei schönem Wetter gewährleistet. Aber keine Sorge. Da kommen wir auch noch hin. Wir schaffen das. Der Flughafenbau ist ja schon da! Aber mal im Ernst: aus den 70iger/80iger Jahren betrachtet, die doch noch gar nicht so lange her sind, ist doch mittlerweile das ganze Land eine einzige fleischgewordene Satire geworden. Oder etwa nicht?
Die Nachrichten zu den Zugusfällen und drastischen Zug-Verspätungen im Regionalbahnverkehr NRW sind morgens um sieben im WDR Radio inzwischen mindestens so lange, wie die Horrormeldungen vom Verkehrschaos auf den Straßen NRWs. Das ist das inzwischen tagtäglich gelebte Bahn- und Auto- Verkehrschaos. Und es nimmt immer mehr zu. Dafür haben wir aber von Herrn Mehdorn schöne Bahnhöfe beschert bekommen, die Zugfahren schon fast vergessen lassen. Und Autos sollten eh umweltschonender parken, als CO2 und NOx zu erfahren. Willkommen im gelebten deutschen Wahnsinn, im irre tollen einundzwanzigsten Jahrhundert ! Wen interessieren da schon die spießigen 60er und 70er Jahre des letzten Jahrhunderts, wo alles einfach nur funktionierte… wie langweilig. Es ging uns außerdem noch nie so gut wie heute. Das ist doch die immer noch oft geäußerte Meinung der regierungstreuen Tagesschau Gucker ! Also was soll´s, mitmachen und irre gut fühlen im Irrenhaus Deutschland.
Der Berliner S-Bahnverkehr ist auch ohne aktuellen Sturm ein einziges Chaos. Das einzige, was klappt, sind die Fahrkartenkontrollen. Und der Deutsche zahlt brav für eine minderwertige Ware. So ist die Masse der Deutschen. Im Großen wie im Kleinen.
Die Bahn fährt doch, wie sie sich auf allen Fahrkarten berühmt mit 100% Ökostrom Daher die Frage. wieviele Zappelstromanlagen i.e. sogenannte Windräder waren denn bei dem Starkwind vorgestern im Betrieb und vieviele sind evtl. beschädigt worden ? Und Solarstrom gab es dafür wohl im Überschuß ? Und der Regen hat für wirksame Wasserkraftwerke gesorgt ... Also, nach Adam Riese : alle Räder stehen still, wenn das CO2 es will.
Der Text sagt, denke ich, noch mehr über spezifisch deutsche Befindlichkeiten aus als über den sicherlich diskussionswürdigen Zustand der deutschen Infrastruktur. Derlei Ereignisse sind hierzulande ja gottlob ausgesprochen selten, was allerdings auch dazu führt, dass man nicht wirklich damit rechnet. Die Bahn mit ihrer - anders als dies etwa Frankreich oder Japan der Fall ist - eher kleinteiligen Struktur ist ein kompliziertes und fein abgestimmtes, im Problemfall aber auch schwer zu steuerndes Netzwerk. Wenn dann die dunklen Kiefernwälder des Märkischen Sandes auf Gleise und Leitungen fallen, wäre ausreichende Information wünschenswert - ist nicht passiert, hat halt irgendwo jemand gepennt. Kann passieren. Kann man sich drüber aufregen - man kann es allerdings auch bleiben lassen und mit Humor nehmen, die Bäume werden so oder so nicht von selber wegspazieren (ja, Frau Lengsfeld, die liegen auch noch da, wenn der Sturm schon weg ist; und eine Oberleitung ist auch eine Leitung - wenn der Baum im Brandenburgischen umgefallen ist und nach Berlin führt, wird da nichts geleitet, auch wenn die Autorin keinerlei Schäden entdeckt hat). Jedenfalls - sich etwa bei den Taxis vorzudrängeln, wäre etwa einem Briten nie im Leben eingefallen. Man kann das Eigeninitiative nennen, ich nenne es schlicht egoistisch. Von den Zugausfällen waren Hunderttausende betroffen, im Netz sind teils bezaubernde, teils banale Geschichten dazu zu lesen. In welche Kategorie diese fällt, möge jeder selbst entscheiden.
Weitergedacht, kommen einem tatsächlich Horrorszenarien in den Sinn: Was etwa, wenn die fragile Infrastruktur der “erneuerbaren Energien” zusammenbricht? Dieselgeneratoren werden wir dann auch nicht mehr haben ...
Und munter treiben “Wir” die Modernisierung der Republik weiter, Glauben an das technisch Machbare von allem (trotz der floppenden Digitalisierungsversuche u. technischen Wunderwerke vom Schlage BER u.a.) zur Rettung des Weltklimas gerade in Richtung mobiler Umrüstung auf das E-Vehikel. Man stelle sich vor, die Mehrheit der zuletzt von den diversen Hurrikanes betroffenen US-Amerikaner hätten die Evakuierungen von mehreren Millionen Bürgern mit ihren e-motorisierten Teslas bewältigen sollen, mit voran gestellten langen Wartezeiten für Batterieaufladung u, Nachladestopp an irgend einem Highway. Vermutlich hätte die göttliche Instanz, so sie für Gebete erreichbar gewesen wäre, sich erbarmen lassen, die Stürme zur Ermöglichung der erforderlichen Ladezeiten ein paar Ehrenrunden über dem großen Wasser drehen lassen, zur Vermeidung der längeren Stromausfallzeiten.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.