Manfred Haferburg / 16.01.2023 / 11:00 / Foto: Achgut.com / 30 / Seite ausdrucken

Stromausfälle durch E-Autos: Wir schaffen das!

Bundesnetzagenturchef Klaus Müller warnte davor, dass durch die steigende Zahl privater E-Auto-Ladestationen und strombetriebener Wärmepumpen eine Überlastung des Stromnetzes riskiert werde. Doch die Regierung handelt ja – und wie!

Was meinte der vergessliche Olaf, als er den Wahlkampf-Song raushaute? Er sagte: „Mir geht es vor allem darum, dass die Bürgern (genuschelt für Bürgerinnen?) und Bürger durch diese schwierige Zeit kommen“. Per pedes apostolorum?

Jetzt wissen wir es von höchster grüner Stelle. Wie das umgesetzt werden soll, konkretisierte der grüne Bundesnetzagenturchef Klaus Müller, frei nach der Devise: „You never walk alone“… als E-Auto-Besitzer auf dem Weg zur Arbeit.

Welt-Online berichtet: „Die steigende Zahl privater Elektroauto-Ladestationen und strombetriebener Wärmepumpen riskiert eine Überlastung des Stromnetzes in Deutschland. Wenn weiter sehr viele neue Wärmepumpen und Ladestationen installiert werden, dann sind Überlastungsprobleme und lokale Stromausfälle im Verteilnetz zu befürchten, falls wir nicht handeln“, sagte Müller der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Vor allem die Niederspannungsnetze müssten ertüchtigt werden.

Doch die Regierung handelt ja, und wie! Die Regierung hat vor neun Monaten beschlossen, dass ab nächstem Jahr nur noch Wärmepumpen bei Neubauten zulässig sind. Sie hat auch beschlossen, dass bis 2030 zusätzlich ungefähr 14.500.000 Elektroautos auf deutschen Straßen unterwegs sein sollen und fördert beides mit Unsummen von Steuergeldern. 

Darüber hinaus hat dieselbe Regierung beschlossen, ab 15. April die letzten drei Kernkraftwerke mit 4,5 GW und bis 2030 auch alle Braunkohlenkraftwerke mit etwa 40 GW endgültig stillzulegen.

So etwas kann man sich eigentlich nicht ausdenken.

Netz-Wumms-Wumms-Wumms

Doch liebe Grüngläubige, keine Sorge – you never walk alone. Es müssen nur eine halbe Million Kilometer Mittelspannungsnetz und eineinhalb Millionen Kilometer Niederspannungsnetz für die grüne Heizung und Elektromobilität ertüchtigt werden. Wir schaffen das. Irgendwie. Vielleicht. Zum Teil. Wir fangen bald irgendwann an. Es muss noch politisch beschlossen werden. Und wir brauchen dann ein Sondervermögen und einen Netz-Wumms-Wumms-Wumms.

Ganz von der Stromversorgung getrennt werden sollen bis dahin die Heizungen und Ladegeräte in kritischen Phasen laut Müller jedoch nicht. „Wir wollen eine Mindestversorgung jederzeit garantieren.“ Auch bei einer Stromrationierung würden private Ladestationen genügend Strom beziehen können, damit sie die Batterie eines E-Autos binnen drei Stunden für eine Reichweite von 50 Kilometern aufladen können. 

Kritische Phasen, laut Habeck stundenhafte Strommangellagen, treten bei erfolgreich umgesetzter Energiewende dann auf, wenn der Wind mit weniger als drei Windstärken schwächelt und die Sonne untergegangen oder von Wolken bedeckt ist. Also fast immer. Also liebe Bundesbürger, wohlan – ab Kilometer 51 – you never walk alone. Zudem soll laut Müller „für eine Vielzahl von Wärmepumpen ein nahezu störungsfreier Weiterbetrieb“ möglich bleiben. Also liebe Bundesbürger mit einem nahezu störungsfreien Weiterbetrieb – you never freeze alone.

Foto: Manfred Haferburg

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Leserpost

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giesemann gerhard / 16.01.2023

Akkus sind out, wir fahren mit “wikipedia/wiki/Direktmethanolbrennstoffzelle oder Hydrazin. Oder in den Ballungsgebieten nach Methode “Carrerabahn”.

J. Mueller / 16.01.2023

Der Doppelwumms, den der Demente raushauen will, hält maximal zwei Jahre, dann ist das Geld weg. Man könnte dafür mindestens 4 moderne Kernkraftwerke in Rekordzeit bauen, die 60 Jahre halten und Strom liefern. Aber das geht aus ideologischen Gründen nicht in die Insektenhirne der absolut inkompetenten und qualifikationslosen Politverbrecher.

Dr. Joachim Lucas / 16.01.2023

Es müsste eigentlich jedes Kind kapieren, außer den Grünen natürlich: Immer mehr gewollter Stromverbrauch bei immer weniger gewollter Stromproduktion geht nur in der grünen Voodoo-Energieversorgung. In der Realität nicht. Verstehe nicht, dass das niemand kapiert. Ich jedenfalls dusche nicht kürzer wegen der E-Gurken.

Heiko Stadler / 16.01.2023

Wenn der Strom bei Knappheit für ein paar Stunden abgeschaltet wird, dann steigt nach dem Wiedereinschalten der Verbrauch deutlich an, weil die Wärmepumpen die abgekühlten Häuser mit entsprechend hoher Leistung (und niedrigerer Leistungszahl!) wieder erwärmen müssen. Außerdem werden hinausgezögerte Ladevorgänge nachgeholt. Beides kann zur Folge haben, dass nach dem Wiedereinschalten das Stromnetz gleich wieder zusammenbricht. Diese Spiel kann sich unter Umständen Tage lang fortsetzen. Hier möchte ich Göring-Eckardt zitieren: “Die Zeiten ändern sich und ich freue mich darauf”

Roland Magiera / 16.01.2023

Wenn die da oben noch ein wenig so weitermachen, dann sind die Bewohner von Ländern, wo Mobilität darin besteht, wie eh und je auf Esel einzudreschen, bald mobiler als wir.

Heiko Stadler / 16.01.2023

Man sollte noch ergänzen, dass etwa drei Millionen illegale Stromverbraucher, teilweise mit illegalen deutschen Pass, es sich auf unsere Kosten gut gehen lassen. Uns wird dafür bei Bedarf der Strom zum Heizen abgedreht, den wir ja nicht so dringend brauchen, weil wir durch harte Arbeit ins Schwitzen kommen sollen.

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