Innerhalb der Gewerkschaften eskaliert der Streit um die Zukunft der Atomenergie. In einem Brief greift der ver.di-Funktionär und Betriebsratschef des Stromkonzerns RWE, Günter Reppien, scharf den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) an, weil dieser am Atomausstieg festhalten will, wie die «Berliner Zeitung» (Dienstagausgabe) berichtet. Reppiens Angriff auf die DGB-Führung wird zusätzliche Brisanz durch die Tatsache verliehen, dass er als Mitglied des ver.di-Präsidiums für Ver- und Entsorgung eine hochrangige Position in einer DGB-Gewerkschaft einnimmt. Reppien wirft dem DGB in seinem Brief die Verwendung veralteter Bewertungen der Atomkraft vor. «Ich werde das Gefühl nicht los, dass da einfach eine Schublade geöffnet wurde, um die alten Argumente hervorzuholen, Argumente, die längst überholt sind.»