Die CDU soll nach dem Willen des Koalitionspapiers den Gesundheitsminister stellen. Einer, der durch sein Handeln während des Corona-Ausnahmezustandes noch nicht als verbrannt gilt, ist Hendrik Streeck.
Laut dem Koalitionsvertrag soll die CDU künftig das Gesundheitsministerium übernehmen. Damit wäre der jetzige SPD-Minister Karl Lauterbach abgelöst, der in diesen Posten seinerzeit wegen seiner vermeintlichen Corona-Expertise bekam. Corona wird wegen immer neuer Enthüllungen auch für Jens Spahn und viele andere zum Verliererthema.
So könnte die CDU auf jemanden setzen, der als unverdächtig gilt – von dem man aber auch nicht fürchten muss, dass er als Enthüller vom Dienst auftritt. Hendrik Streeck, Virologe und erstmals gewählter CDU-Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Bonn, hält sich für den Posten des Gesundheitsministers für geeignet, meldet der Tagesspiegel. Streeck gewann seinen Wahlkreis in Bonn mit klarem Vorsprung. Er gehörte dem Corona-Expertenrat an und spielte dort die Rolle des Widersachers von Christian Drosten. Während Drosten immer die härtesten Maßnahmen forderte und die dunkelsten Szenarien ausmalte, war Streeck kritisch gegenüber der „Lockdown-Politik“ und des massenhaften Testens, sowie des Umgangs mit den Ungeimpften.
Allerdings will Streeck vermutlich so schnell wie möglich, auch im Interesse der Koalitionsregierung, von denen etliche Vertreter für die Corona-Maßnahmen verantwortlich sind, das Thema Corona hinter sich lassen. Er hat bereits andere Baustellen im Auge und betont, wie wichtig es sei, das Gesundheitssystem grundlegend zu reformieren und die zunehmenden Kosten zu kontrollieren. Ein verpflichtendes Primärarztsystem, das im Koalitionsvertrag vorgesehen ist, könne dabei helfen, die Zahl der Arztbesuche zu verringern und effizienter zu werden, meint Streeck.