Ich möchte einfach darauf hinweisen, dass ich damals mit meinem Deux Cheveau 2CV4 (gelb) einen Schreibtisch an einem Stück transportiert habe. Verdeck inkl. Kofferaumdeckel weg, Rückbank raus, et voila, Schreibtisch rein. Habe seit da kein anders Auto gehabt, welches sowas konnte.
Vor sehr langer Zeit, fuhr ich Anfang Sommer und Ende Sommer mit meinem VW-Käfer gerne an die französische Riviera oder in die Bretagne. Bei den Spritpreisen wird nun Reisen per PKW zum Luxus. Wie sich das in den Flächen-Staaten, z. B. in Nordamerika auf die Bevölkerung, die absolut auf ihre „großen Benziner mit viel Durst“ auswirken wird kann man sich leicht vorstellen. Die US-Mineralöl-Konzerne, ihre Führungs-Riege + Biden werden sich wohl besser „beschützen lassen müssen“ um nicht am lodernden Zorn der US-SUF-Fahrer zu scheitern. Wobei der eigentliche, tragische, strategische Fehler, der Figuren in der politischen „Elite-Liga“ quasi zum revolutionären Sturz mächtig motiviert. Nach dem Bürger-Motto, „das Volk will fahren“ die „Elite will das verhindern“. Also wird „die Elite sofort nach Alkatraz oder St Helena“ evakuiert und unter Quarantäne gestellt, wöchentlich von „Prof. Luderbach grboostert“ damit es dem Volk wieder besser geht und die Politik-Behinderten woanders um den Baum tanzen bis sie umfallen. Übrigens ist strengstes Schweigen in den Berichten zu „den Bein-Atlethen aufem Rad“ angesagt. Böse Zungen zählen nämlich, dass vielviel weniger mitm Rad ans Ziel kamen, weil unterwegs ganz viele in nen Krankenwagen umsteigen mussten, “wegen Aua am Herzen”, infolge der ekligen „Doof-Spritzerei“ mit „Kreislauf-Ende im Gelände“.
Nachtrag: Ist mir erst jetzt aufgefallen: Die Dame hat von 35 Kilometer bis zur Arbeit nach Berlin geschrieben, das ist der Speckgürtel oder wenige Meter darüber hinaus. Und die Gesellschaft ist Schuld, dass sich keine S-Bahnstation unter 30min Fahrradweg befindet, da muss doch was zu machen sein. S-Bahnstrecken engmaschig quer durch Brandenburg und alles elektrisch, für das Wohl des Volkes. Notfalls können sie ja immer noch mit dem Lastenfahrrad die Strecke in die verhasste City bewältigen, aber bitte nicht wie alte weiße Rad-Männer mit Elektrofahrrad, sondern schön mit Muskelkraft, der Stromverbrauch nutzt ja auch dem Feind! Da hat jemand aus Ideenmangel (Kollegin initialisierte das) mal wieder über seine Selbstbespiegelung geschrieben und das als journalistische Premiumqualität aufgepumpt. Eigentlich stinklangweilig und eine Verarsche allen echten Landbewohnern gegenüber.So richtig ins Outback hat sich das Stadtgesindel dann doch nicht getraut. Immer schön in der Nähe der Vollversorgung bleiben. Das ist in etwa so, als wenn sie in das Oderbruch ziehen und einen Erfahrungsbericht über Sibirien schreiben, knallhart recherchiert unter Einsatz des Lebens. Tja, wie sang schon Truck Stop in den Achtzigern des vorigen Jahrhunderts: “Der wilde, wilde Westen, fängt gleich hinter Hamburg an!“ Hier wird das kaum hinter sich gelassene Ortsausgangsschild von Berlin als Expedition ins Nirgendwo tituliert. Heldensagen, wo man hinschaut.
Zum Taz-Artikel: Wenn dieser unsägliche weinerliche Unterwerfungston nicht wäre und die Weltrettungspose, darunter geht es wirklich nicht mehr. Ausgerechnet sie Leute, die uns hier in Berlin und anderen Großstädten das Autofahren vergällen wollen und rücksichtslos ihre Eigeninteressen vor die demokratischen Mehrheit stellen, „erfinden“ jetzt das Landleben und die vermeintliche Unabhängigkeit neu. Es sei ihnen ja gegönnt, im Gegensatz zu ihrem radikalen Umerziehungs-Verhalten anderen gegenüber, daß sie dort ihr persönliches Glück finden und alle Möglichkeiten, wie Belieferung der Läden mit bösen Diesel-Lkw und Rettungsfahrzeugen in Anspruch nehmen. Aber niemals reflektieren gerade Journalisten aus der verhassten Stadt, dass gerade diese, die Erwerbs-Grundlage für viele auf dem Lande lebenden Menschen, sog.Normalos, darstellt. Abgesehen, dass ich die Landbewohner nicht darum beneide, dass die Durchgeknallten jetzt auch sie missionieren wollen, hier gibt es noch genügend Spinner, die sterben nicht aus.Einerseits sind Einfamilienhäuser ja so böse und keiner soll darin wohnen, auf der anderen Seite wird der Selbstversorger als hochheiliges Ideal dargestellt. Hier wird wieder Sozial- und Urlaubsromantik mit zusammengeworfen mit den Mühen des Alltags.
Ein persönliches Gespräch mit einer IT-Leiterin eines Krankenhauses mitten in der Uckermark: „Wir wohnen in unserem Einfamilienhaus (nicht mal mitten im Wald) und unsere Kínder hassen uns inzwischen dafür, dass sie abends nicht wegkommen, um sich in der Kreisstadt mit ihren Freunden zu treffen.“ Wenn die Kinder den Idealen der Eltern nicht folgen wollen, was ihr gutes Recht ist, ist es mit der ländlichen Idylle ganz schnell vorbei.Und für die Eltern stellen sich akut die Fragen, wo ist der nächste Facharzt, die nächste Klinik, ein Kino, Bar oder Kneipe, eine Werkstatt usw. all die Dinge, die man als naiver und junger Elternteil zunächst gar nicht im Fokus hat. Praktischerweise erklärt man alles einfach zur moralischen Kampfzone und glaubt allen Erstes, damit den bösen Diktator zu stürzen. Die Mühen der Ebene werden die Wunschvorstellungen mit der Realität nach und nach nivellieren. Da kann man trotz noch so verbohrter Ideologischer Sichtweise noch viel Erfahrung sammeln.
Wenn diese Moralisten denn alle aufs Land flüchten würden, machen sie aber nicht. Sie treffen Entscheidungen. Unverblümt wird von Verkehrswende gesprochen. In Leipzig hat man das Bemalen von Straßen entdeckt. Die Sachsenbrücke wurde mit den fragwürdigen “Warmingstripes” versehen, eine Spur des Rings wurde grün angemalt, und für Fahrräder reserviert. Gerichtlich setzte man zuvor das Recht durch, auf dem Ring Rad fahren zu dürfen, angesichts zahlreicher platt gefahrener Radfahrer in den letzten Jahren ein Irrsinn. Um die Gleichstellung zwischen Autos und Fahrrädern zu verdeutlichen, malte man auf eine Linksabbiegespur grüne Kästen, damit jeder Autofahrer weiß, mit wem er den Raum zu teilen hat. Kampf um Raum, es ist wie ein Krieg. Autos und ihr “Platzbedarf” werden mit den “Gehzeug”-Aktionen lächerlich gemacht, da bastelt man sich aus Latten ein Gestell von der Größe eines SUV, und trägt es. Drei volle Getränkekästen hatte dabei aber noch niemand dabei. Das Zitat am Ende fasst die Sicht auf die Dinge gut zusammen, da fehlen nur noch die tödlichen Viren.
TAZ-Investigativ-Team, das sagt schon alles. Ich habe mich bereits scheckig gelacht. Die linken Teutonen und “Savoir-Vivre”, das geht niemals zusammen. Zwei Welten treffen aufeinander.
Frau Stephan, klasse wie sie die Gegebenheiten in Frankreich formulieren. Ich war schon drei mal in den 90iger und 2000der Jahren in den Cevennen und kann ihre Beobachtungen bzw. Aussagen nur bestätigen! Ihr Artikel hat mir meinen heutigen Tag durch “massife Lachanfälle versüßt”! Danke
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