Wolfgang Röhl / 21.01.2021 / 06:15 / Foto: Pixabay / 69 / Seite ausdrucken

Stellt! Uns! An! – Über das Elend der Medienkritik

Liegt es am Alter oder an den „herrschenden Ideen der Zeit“, die gemäß einer Erkenntnis der Herren Marx und Engels „stets nur die Ideen der herrschenden Klasse“ sind? Wenn ich gelegentlich die Bücherwand entstaube, befällt mich da und dort ein Gefühl der Dankbarkeit. Was habe ich in meinem Leben nicht alles lesen dürfen! Was hat es früher nicht alles gegeben – sogar frei zu kaufen in Buchhandlungen! –, das es heutzutage schwer hätte, einen Verlag zu finden.

Tom Wolfes „Fegefeuer der Eitelkeiten“ zum Beispiel. Der Roman der 1980er mit ihrem Turbokapitalismus ist ja nicht bloß eine grelle Satire auf die Masters of the Universe, nicht allein eine Karikatur der Finanz- und Politikjongleure und ihrer Presseschmieranten. Das Buch stellt auch eine für heutige Verhältnisse ungeheure Provokation dar, indem es das trickreiche Spiel mit der Rassenkarte thematisiert, durch die das schwarze und weiße Establishment von New York City sich Pfründe sichern. Black Lives Matter vor einem halben Jahrhundert, sozusagen.

Oder das „Tagebuch eines Triebverbrechers“ von Evan S. Connell, erschienen 1970. Unvorstellbar, dass Rowohlt etwas in der Art noch wagen würde. Die Geschichte eines kalifornischen Weichwollis, den seine herrschsüchtige Frau dermaßen kujoniert, dass er schließlich in bizarre Sexphantasien abdriftet, hätte die gesamte #metoo-Bagage am Hals.

Und nicht einmal der notorisch außenseiterisch gepolte „März“-Verleger Jörg Schröder, lebte er noch, würde heute so etwas wie „Hamlet“ auf den Markt bringen können, diese schwerstsexistische, urkomische, total versaute Titten-raus-und-Stimmung-Biografie eines Frankfurter Luden und passionierten Autoklauers. Der Shitstorm der Permafrustigen würde den Hamlet wie ein Hurrican treffen, Kultbuch hin oder her.

Unfreiwillige Komik des Spiegel-Selbstverständnisses bloßgelegt

Jederzeit eine Fortsetzung erfahren könnte dagegen ein schmaler Band aus dem Suhrkamp-Verlag mit dem Titel „Einzelheiten I“. Wird er jedoch nicht. Denn die darin versammelten Essays des jungen Hans Magnus Enzensberger (darunter „Die Sprache des Spiegel“ von 1957 oder „Journalismus als Eiertanz“ von 1962) sind in einer aktuellen Version kaum denkbar. Für eine Kritik der „Bewusstseins-Industrie“, wie Enzensberger sie vorlegte – sprachlich hochelegant, aber ohne feuilletonistisches Geschwurbel, politisch radikal, ohne dabei laut zu werden –, fehlte es möglicherweise nicht an einem Verlag. Aber an Beiträgen.

Enzensberger gelang es seinerzeit, neben der unfreiwilligen Komik des Spiegel-Selbstverständnisses auch tiefere, weiterwirkende Konstruktionsfehler des Magazinjournalismus bloßzulegen. Beispielsweise die Geschäftsgrundlage der gesamten Unternehmung, welche schon immer auf dem Vorgaukeln der Teilhabe von Lesern am exklusiven Bescheidwissen der Redaktion beruhte, wie sie der langgediente Werbeclaim „Spiegel-Leser wissen mehr“ ausrief. Anno ’57 warb Augsteins Blatt mit rührenden Reimen:

„Wer möchte nicht wie Theseus sicher gehen?

Wie schön ist das Gefühl: ‚Ich weiß Bescheid!‘

Der Spiegel ist – Sie werden’s selber sehen

Der Ariadne-Faden unserer Zeit!“

Und als habe er den Fall Relotius vorausgesehen, diese Spitze diverser Eisberge, zog Enzensberger Lesern des Blattes den Zahn, sie bekämen Fakten oder Nachrichten serviert. Vielmehr müsse der Spiegel, immer auf Storys erpicht, „die Fakten interpretieren, anordnen, modeln, arrangieren, aber eben das darf er nicht zugeben. (…) Objektivität ist nämlich ein Kriterium, das auf die Story schlechterdings nicht anwendbar ist. Maßgebend für das Gelingen einer Story ist einzig und allein ihr Effekt.“

Moralgeschützdonner der Politiker, Kirchenfürsten, Gewerkschaftler, NGOs

Der Essay des damals 28-Jährigen war selbstredend aus einer explizit linken Position heraus verfasst, was seinen Scharfblick nicht die Bohne minderte. Ebenso wenig wie bei der fulminanten Abrechnung mit der damaligen F.A.Z. Der prätentiösen Zeitung für Deutschland, die gar ein Blatt von Weltgeltung zu sein sich anmaßte, ließ Enzensberger allein durch den Vergleich mit echten Weltblättern dieser Ära wie Le Monde, The Times, The New York Times oder Berlinske Tidende dermaßen Luft aus dem aufgeblasenen Gehabe, dass die faktische Provinzialität der F.A.Z. – Deutschland als Nabel der Welt – und das beflissene Nachplappern von Regierungsparolen umso peinlicher zutage traten.

Und auch im Fall des Frankfurter Blattes gelang dem Autor, fast unheimlich, vor bald 60 Jahren eine Vision. Es beschliche einen bei der Lektüre „der Eindruck, als wäre, was sie veröffentlicht, unter Zensur geschrieben. Eine solche Zensur findet in der Tat statt, aber nicht von Amts wegen. Sie wird von der Öffentlichkeit ausgeübt.“

Deutet man „Öffentlichkeit“ als den heutigen Moralgeschützdonner der Politiker, Kirchenfürsten, Grünen, SED-Nachfolger, Gewerkschaftler, NGOs, dann wird klar, weshalb Merkels Schleusenöffnung im Jahre 2015 lange Zeit von fast allen Medien applaudiert wurde, auch von Bild. Und warum sich gegenwärtig nicht einmal Bild robuste Kritik an diversen Corona-Irrwitzen zu üben traut.

Womit wir endgültig in der Ist-Zeit sind. Der erbarmungswürdige Zustand, in dem sich große Teile des Medienangebots befinden, verdankt sich ja auch der Abwesenheit einer wirklichen Medienkritik. Also dem Komplettausfall einer strukturellen Analyse von Medien und ihren Kampagnen. Eine Arbeit, die mehr auf dem Zettel hat als jene berüchtigten Autotests aus alten Tagen, deren Kritik sich schon mal darin erschöpfte, die ungünstig gewählte Lage des fahrerseitigen Aschenbechers zu geißeln (ansonsten war die Karre große Klasse).

„Knallhacht nachjefracht“ beim doppelten Otter

Außer Enzensberger, der sich über viele Jahre mit Medien befasste, auch mit dem „Nullmedium“ Fernsehen, ist kaum jemand als Kritiker der Vierten Gewalt prominent geworden. Zwar, der ehemalige Filmkritiker Uwe Nettelbeck zog in seiner Nischenpublikation Republik, ein Imitat der Kraus’schen Fackel, eine Zeitlang kräftig über den Kultur- und Medienbetrieb her.

Und der als „Alster-Kraus“ veräppelte Hermann Gremliza, die Nachfolgenummer im Karl-Kraus-Ähnlichkeitswettbewerb, lieferte in seiner Konkret-Kolumne „Gremlizas Express“ manch hübsche Sottise über geopolitische Dröhnbüdel wie Theo Sommer von der Zeit. In beiden Fällen blieben die Texte jedoch von nennenswerter Rezeption verschont.   

Gegenwärtig gilt es schon als Medienkritik, ein „Desaster“ zu beschwören, weil die Hauptkanäle von ARD und ZDF über den „Sturm auf das Kapitol“ etwas später berichtet hatten als CNN & Co. Medienkritik liegt in Deutschland nunmehr vor, wenn daran erinnert wird, dass die „Sendung mit der Maus“ 50 Jahre auf dem Buckel hat, Erfolgsgeheimnis: „Kindliche Neugier gegen hartes Reporter-Ethos“.

Um im Tierreich zu bleiben: Bretthart wie ein Otterschwanz fällt die Kritik aus, wenn Investigative aufdecken, dass im NDR-Fernsehen zwei unterschiedliche Sendungen über Fischotter liefen, in denen teilweise dieselben Otter gezeigt wurden. Wie isses nun bloß möglich! So werden wir belogen und betrogen.

Diskussionen im linken Spielfeld

Wer macht überhaupt Medienkritik? Es gibt in der Branche einige bekannte Wühlmäuse wie Kai-Hinrich Renner oder Ulrike Simon. Doch das sind in der Regel reine Nachrichtenhändler, die vorab herauströten, wer wohin wechselt, wer befördert und wer abgesägt wird.

Dann sind da Branchenportale, die ebenfalls hauptsächlich Fachnachrichten verbreiten, über Einschaltquoten und Zeitungseinstellungen berichten, neue Medien und olle Kamellen beleuchten. Kann das Dschungelcamp coronabedingt ohne Dschungel funktionieren? Wird die Printvermarktungsehe zwischen FAZ und SZ eine glückliche sein? Und dann stellt sich noch die ewige Frage, was Gabor Steingart gerade tut.

Im kritischen Sinn was mit Medien zu machen, beanspruchen zahlreiche Portale und Institute wie das Grimme-Institut, das Institut für Medien- und Kommunikationspolitik, das Magazin Medium oder die Medienkorrespondenz. Fast alle bewegen sich bei ihren Diskussionen im linken Spielfeld, veranstalten zum Beispiel Tagungen zur Frage, wie man das etwas abgehängte Migrantenthema zurück in die Medien hievt. Auch wird unablässig Medienfrauen dazu gratuliert, was sie machen oder gemacht haben, am liebsten natürlichen solchen mit Migrahu.

Ferner gibt es Zapp vom NDR und @mediasres vom DLF. Das sind angetäuscht medienkritische Staatsfunkformate. Außer erwartungsgemäßen Tiraden gegen Bild ist bei ihnen nicht viel zu erfahren; schon gar nicht, wenn es um ihren eigenen Turf geht.

„Stellt! Uns! An!“

Schließlich gibt es dann noch Gesinnungsblogs wie den Bildblog oder das Portal Übermedien. Die üben sich gern in der Dekonstruktion altmodischer journalistischer Grundsätze, wie ein Hajo Friedrichs sie einst postuliert hatte.

Hier handelt es sich um Reparaturgaragen der Bewusstseinsindustrie, wo aus jeder schlecht oder gar nicht bezahlten Zeile die Botschaft barmt: Stellt! Uns! An! In irgendeinem Faktencheckersimulationsverein oder einer Antifa-Vorfeldorganisation wie dieser Amadeu-Antonio-Stiftung oder irgendwo im weiten Feld von ARD und ZDF muss es doch verdammt noch mal ein Pöstchen für uns geben! Es braucht ja nicht gleich der Job des Regierungssprechers zu sein, wie ihn der ehemalige ZDF-Mann Steffen Seibert ergatterte, Besoldungsstufe B 11.

Kurz, Medienkritik, die mehr beabsichtigt, als den Anbringungsort des besagten Aschenbechers zu bekritteln, muss man in Deutschland mit der Lupe suchen. Der Medien- und Kommunikationstheoretiker Norbert Bolz ist dafür eine Bank, regelmäßig auch auf der Achse des Guten zu besuchen. Don Alphonso alias Rainer Meyer bietet in der Welt (zumeist hinter der Bezahlschranke) tiefere Einblicke ins mediale Justemilieu (ich selber habe mit der Kolumne des Don Probleme, wegen seiner länglichen Betrachtungen über das Fahrradfahren an und für sich, garniert mit öden Velo-Fotos).

Und dann gibt es zum Glück auch noch den verlässlich vernünftigen Jan Fleischhauer, dem der Wechsel vom Spiegel- zum Focus-Kolumnisten gut bekommen ist.

Der am besten recherchierende, die großen Medienmärchen leichthändig entzaubernde Journalist ist für mich seit langem Alexander Wendt. Wie Medienkritik auszusehen hat, kann man auf seinem Portal „Publico“ lesen. Zum Beispiel bei der Analyse, was deutsche Journalisten kürzlich aus der Kölner Domplattensause gemacht haben, fünf Jahre nach den von ihnen zu jeder Zeit kleingeredeten Ereignissen. Da kommt einem unvermeidbar das Kofferwort Journaille in den Sinn, das Karl Kraus, der echte, aus Journalismus und Kanaille geformt hatte, sowie Kraus’ Begriff Pressmaffia.

Zu lupenreinen Regierungssprechern mutiert

Weil mittlerweile sogar dem einen oder anderen Mainstreamschreiber dämmert, dass viele Kollegen zu lupenreinen Regierungssprechern mutiert sind, hagelt es von deren Seite sofort Dementis. Medien als Bettgenossen der Politik? Unerhört, zürnte der pikierte Tagesspiegel in einer Retourkutsche.

Bei solchen Unterstellungen handele es sich um Medienschelte, die den Boden düngt, der auch Verschwörungstheorien sprießen lässt. Fakt hingegen: Wenn in existenziellen gesellschaftlichen Situationen (wie der Grenzöffnung 2015 oder der Coronakrise, W.R.) das Gros der deutschen Journalisten moralisch ähnlich empfindet wie das Gros der Parlamentarier, dann hat das nichts mit freiwillig vollzogener Gleichschaltung zu tun, sondern ist Ausdruck einer Wertegemeinschaft.

„Wertegemeinschaft“ trifft den Punkt. Tatsächlich befindet sich die privat aufgestellte Medienblase in froher Erwartung steuergeldfinanzierter Subsidien, deren erste Tranche staatlicherseits bereits konkret beziffert wurde. More to come.

Frage ist letztlich: Braucht es überhaupt Medienkritik? Gäbe es durch sie etwas zu verbessern? Oder ist der ganze Laden, jedenfalls sein Mainstream, hoffnungslos im Haltungssumpf versackt? Das Staats- und Erziehungsfernsehen (Eigenschreibung: Öffentlich-rechtlicher Rundfunk) zu kritisieren, ist sicher müßig. Dem kann keine noch so brachiale Kritik etwas anhaben. Seine Nutznießer wären selbst dann unkündbar, fielen die Einschaltquoten gegen Null, wofür mitnichten Hoffnung besteht.

Ein Heft machen mit Erderwärmungsalarmisten aus renommierten Hüpfburgen

Der private Medienrest, welcher nach dem mittelfristigen Exitus des Printbereiches bleiben wird, dürfte sich bis dahin ebenfalls gegen Kritik immun gemacht haben. Einfach deshalb, weil er gar nicht mehr vorgibt, Journalismus zu veranstalten.

In einem erfreulich aufrichtigen Akt hat der Stern seinen Austritt aus dem überkommenen Presswesen im vergangenen Herbst auch offiziell vollzogen. Die Redaktion gestaltete damals ein ganzes Heft gemeinsam mit Erderwärmungsalarmisten aus renommierten Hüpfburgen.

Diese Konversion zum Aktivismus hat bei ein paar Kommentatoren für leichte Irritationen gesorgt, aber keinen in der Branche wirklich überrascht. Das Magazin sei nunmehr halt so etwas wie eine neue Partei, lautete ein Kommentar.

Neunzig Prozent aller deutschen Medien könnten dem Stern sofort folgen, ohne sich groß zu verbiegen. In Lebensfragen, etwa in puncto Frauenquote, Klimakatastrophe, Schutzsuchende und rechte Gefahr stehen sie seit langem wie ein Mann hinter Regierung, Grünen und Kommunisten. Würden sie sich nicht länger als Journalismus alten Schlages kostümieren, wäre jedwede Kritik an ihnen obsolet.

Außer natürlich, wenn sie den Frevel begehen, ein und dieselben Fischotter in unterschiedlichen Naturfilmen auftreten zu lassen.

Foto: Pixabay

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netiquette:

Frank Holdergrün / 21.01.2021

Herrlich: “Erderwärmungsalarmisten aus renommierten Hüpfburgen”.>>>>>>> Wer nichts wird, wird linker Medienwirt, und Georg Mascolo ist das Gesicht dazu. Sein Frust steht immer Oberkante Unterlippe, das heulsusig Geschriebene ruft ebenso Furcht hervor wie sein erschreckter Gesichtsausdruck. Schuld ist immer der Rechte und der Kapitalist. Politiker und Journalisten dürften diesen Beruf nur ergreifen, wenn sie wirklich produktiv etwas geleistet haben, in einem echten Ideenwettbewerb waren. Sonst schreiben sie nur defizitär, parasitär und hochmoralgeborgen.

Holger Lichtenberg / 21.01.2021

Astreiner Artikel, Chapoooo!

Wolfgang Nirada / 21.01.2021

Wie das Regime - so das Land - so seine (Propaganda-) “Medien”! Is so! Macht aber nix weil alles was nach “Corona” aus der Schule kommt sowieso nicht mehr lesen kann… Wenn man/frau/wtf den lieben Kleinen künftig ein Buch oder eine Zeitung in die Hand drückt kommt sicher: Hey Alda krass! Das gibt’s also nicht nur als Rolle…

Michael Schreiber / 21.01.2021

Das war Mal ein ordentlicher Schlag in die Schnauze. Ich hoffe das es Wohl tat und zwar beiderseitig. :)

Karsten Dörre / 21.01.2021

Das ist ein Geben und Nehmen. Beide entwickelten sich gleichzeitig: die gleichgeschaltete Bevölkerung und die gleichgeschaltete Parteienlandschaft. Da ist der gleichgeschaltete Blätterwald logisch. Das muss am Wohlstand liegen.

Thomas Steinke / 21.01.2021

Danke!, Danke!, Danke!, Danke!, Danke!

Wilhelm Lohmar / 21.01.2021

Seit nach Johannes Gutenbergs Erfindung das Flugblattwesen aufkam waren die Medien doch durch die Zeiten hauptsächlich gezielte Desinformation. Die Redensart “Der lügt wie gedruckt.” spricht doch Bände.

Ralf Vormbaum / 21.01.2021

Nun, ein Karl Kraus würde in heutiger Zeit nicht mal eine Druckerei für seine “Fackel” finden! Der ideologische Anpassungsdruck hat verabsolutierte Form angenommen, das gilt für Redaktionsstuben ebenso wie für Parteien, Unternehmen und auch für Universitäten. Wer es wagt, dem grünen Utopismus zu widersprechen, der wird umgehend zur Unperson erklärt und findet sich in einem quasi rechtlosen Raum unbegrenzter Beschimpfung wieder. Es wäre ja auch kurios, wenn Journalisten bessere respektive aufrichtigere Menschen wären als Menschen anderer Berufsgruppen. Das Problem beim Journalismus ist nur, dass dort die Konformität potenziert nach außen wirkt und so die Fesseln nur noch fester werden. Wir leben eben in einer schönen neuen Welt, ohne Diskriminierung und in völliger Gleichheit; die letzten Tage der Menschheit eben!

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