Ja, Freiburg ist Steinzeit, schlimm schlimm.. Waren Sie schon mal in Pforzheim? Also bei Wiki die ganz alte Steinzeit, das ist die Zeit der ‘Geröllgeräte’..
Oh Herr Broder…mein herzliches Beileid für den Kulturschock, den Sie, vielleicht gerade aus dem groovigen Berlin kommend, im grünen Süden erleben mussten. Aber danke, dass Sie mir den grauen Morgen damit so erheitert haben. Hoffentlich hat Sie der Brief von der Else des Cafe Palestine Freiburg nicht ganz so arg erschüttert…ich habe ihn gerade auf Facebook gelesen. Über eine öffentliche Antwort von Ihnen würde ich mich allerdings mehr freuen, sollten Sie das überhaupt für würdig halten. Vor allem zu dem allzu intelligenzvermissenden Teil über die Frage danach, wer denn nun eigentlich Antisemit ist und ob Sie, man höre und staune: wenn Sie gelegentlich Israel kritisieren, Teil-Antisemit wären. Bei so viel Dummgewäsch weiß man wahrlich nicht, wo man anfangen soll, aber Sie kriegen das schon hin. Übrigens: sollten Sie doch noch mal mehr staunen wollen, lade ich Sie herzlich nach Konstanz ein - in die, wie die Else vom CPF gerade die Einladung korrigierte, Altsteinzeit! (Ich bin schon sehr auf die Grüngesichter gespannt, die sich morgen zu einem Vortrag von Tilman Tarach gesellen)
Sehr geehrter Herr Broder, ich bin über einen Link auf diesen Post von Ihnen gestoßen und habe mich ob Ihrer Wortwahl sehr verwundert. Bitte, ich finde es nicht schlimm, im Gegenteil. Nur würde ich zu gern wissen, um welche Veranstaltung es sich handelte, um einen Kontext herstellen zu können. Mit den besten Wünschen vom Wörthersee Christian Jäger
Als Wahlberliner, der im Breisgau geboren und frühindoktriniert wurde (entsprechend auch reflexionsfrei gerade volljährig 1998 und noch mal 2002 bei den Grünen sein Kreuz setzte, bevor er erst mal nach Bayern floh), kann ich das absolut nachvollziehen. Das Selbst- und Sendungsbewusstsein mit dem die meisten Südbadener ihre politischen Ansichten vor sich her tragen, ist legendär (möchte mich selbst da nicht mal ausnehmen), problematisch ist allerdings wirklich die Kombination mit einer schlimmen provinziellen Ahnungslosigkeit von der deutschen, europäischen und eben auch nahöstlichen Lebensrealität und mit dem unerschütterlichen Glauben an das, was der Spiegel, die linke Badische Zeitung und die Tagesschau als Wahrheit verkaufen.
Nebenbei bemerkt: Trinität contra Monotheismus? Zwar bin ich kein Christ und muß so die Trinität nicht verteidigen, doch den Gegensatz Trinität-Monotheismus, den Herr Broder hier anspricht kann man mit etwas Mathematik und philosophischer Logik aufheben. Die Behauptung, der eine Gott bestehe aus drei personalen Emanationen oder Hypostasen enthält zwar mehr als ein Gran Willkür -warum nicht fünf oder unendlich viele? Ist “drei” im Gottsein verborgen, quasi notwendig, und damit Gott gezwungen, dreifach zu erscheinen? Oder ist es eine göttliche Laune, ein göttliche Caprice? -, der Zeugen Jehovas oder Muslime triumphierend mit drei erhobenen Fingern begegnen: 1+1+1=3? Aber wenn Gott ist, ist er nicht endlich, sondern unendlich, und die Mathematik hat keine Probleme mit “unendlich + unendlich + unendlich = unendlich”. Es kann also eine unendliche Entität verlustfrei in drei identische Entitäten zerlegt werden, ohne daß die ursprüngliche Einheit verloren geht: wie gesagt, das Unendliche machts möglich, und die philosophische Kontemplation erfordert, Gott nicht endlich zu denken - denn dann könnte man etwas hinzufügen, und seine Vollkommenheit wäre verloren. Also: die Trinität und der Monotheismus sind durchaus vereinbar, wenn man die endliche Arithmetik durch unendliche Kardinalzahl-Arithmetik ersetzt.
Imho hat es ähnlich wie in Berlin auch in Freiburg eine Art Negativauslese und Degereration gegeben. Aachen ist auch so ein Fall.
Lieber Herr Broder, Sie haben schlicht den normalen Grünen beschrieben. Und von denen gibt es in Freiburg nun einmal recht viele.
Bedauere, dieses Schauspiel nicht erlebt zu haben. Seien Sie gewiss, die Zeit heilt ( fast ) alle Wunden - oder müssen Sie nachlegen nach Gaucks ” Befreiungsrede”? ;-)
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