New York City könnte zum ersten Mal seit 40 Jahren kurz vor der Zahlungsunfähigkeit stehen, berichtet die „New York Post“. Laut der Zeitung haben die Abwanderung reicher Unternehmen und Individuen und überhöhte öffentliche Ausgaben die größte amerikanische Stadt an den Rand des finanziellen Kollapses gebracht. „Die Stadt weist ein Haushaltsdefizit auf. Im Falle einer Rezession oder einer weiteren Flucht von Individuen aufgrund von Steuerreformen könnte die Situation unhaltbar werden“, zitiert die „New York Post“ den Chefökonom der Unternehmensberatung Vested, Milton Ezrati. Laut der Zeitung haben die Einwohner New York Citys derzeit die höchste Steuerlast der USA.
Seit dem Amtsantritt von Bürgermeister Bill de Blasio (Demokraten) im Jahr 2014 seien die Ausgaben von New York City um 32 Prozent gestiegen. Auch die Pensionsverpflichtungen seien stark gewachsen, da die Stadt 33.000 neue Mitarbeiter im öffentlichen Dienst eingestellt habe. Ein Bericht der unabhängigen, gemeinnützigen Organisation „Citizens Budget Commission“ vom Oktober 2018 bezifferte die Schulden von New York City auf den Rekordwert von 257,3 Milliarden US-Dollar. Das entspreche 82.577 Dollar pro Haushalt. Trotzdem will de Blasio laut „New York Post“ das aktuelle Budget von 89,2 Milliarden Dollar künftig um fast 3 Milliarden Dollar erhöhen.
„New York City könnte durchaus pleitegehen“, zitiert die „New York Post“ den Ökonom Peter C. Earle vom American Institute for Economic Research. „In diesem Fall würde die Stadt vorübergehenden Schutz vor den Forderungen der Gläubiger bekommen. Es wäre jedoch sehr schwierig, weitere Schulden aufzunehmen.“ Das letzte Mal stand New York City 1975 kurz vor dem Bankrott. Der amtierende US-Präsident Gerald Ford (Republikaner) verweigerte damals dem von der Demokratischen Partei gestellten Bürgermeister Abraham Beame Hilfszahlungen aus der Bundeskasse.