Claudio Casula / 13.07.2023 / 10:00 / Foto: Pixabay / 152 / Seite ausdrucken

Spucken, Pöbeln, Drohen – die neue Freibad-Idylle

Nach etlichen unzumutbaren Vorfällen ist das Columbiabad in Berlin-Neukölln bis auf Weiteres geschlossen worden. In Freibädern überall im Land herrschen ähnliche Zustände. Die Politik agiert hilf- und planlos, das Übel will sie nicht an der Wurzel packen. 

Die Zeiten, in denen Freibäder Orte des unbeschwerten Vergnügens waren, sind passé (Achgut berichtete). Seit einigen Jahren sorgen orientalische Jungmänner für Zoff, missachten nicht nur die Baderegeln, sondern werden handgreiflich, grapschen weibliche Badegäste an und sind beim kleinsten Anlass bereit, eine zünftige Schlägerei anzuzetteln. Besonders arg treiben sie es in Berlin, wo in den Bädern der Stadtteile Neukölln und Pankow kürzlich Sprungturm und Wasserrutschen gesperrt wurden, eine Maßnahme, die die ganze jämmerliche Hilfslosigkeit der Betreiber bloßstellt.

Sogenannte Antikonfliktteams, deren Mitglieder T-Shirts mit dem Aufdruck „Bleib cool am Pool“ tragen, können gegen die Konfliktteams nichts ausrichten, im Gegenteil, es wird immer schlimmer. Jetzt wurde das berüchtigte Columbiabad erst einmal geschlossen. Die Angestellten hatten sich bereits am 13. Juni mit einem Brandbrief an die Führung der Bäder-Betriebe gewandt. Mitarbeitern, Frauen, Minderheiten, besonders trans und queere Menschen, werde immer häufiger Gewalt angedroht. „Verbale Attacken, das Spucken oder Pöbeln“ seien üblich. „Fäkalien werden in und vor den Büschen ausgeschieden, Wände und Sanitäranlagen werden mit Urin und Kot beschmiert.“ Ein Mitarbeiter sei wie folgt bedroht worden: „Ich weiß, wo du um 21 Uhr Feierabend machst, und dort warte ich auf dich.“ Das Sicherheitspersonal, oft selbst mit Migrationshintergrund, sei oft schon aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse nicht fähig, Straftaten anzuzeigen.

Kein Wunder, dass das Personal sich immer öfter krankmeldet. Die Verfasser des Brandbriefes, so die B.Z., forderten „in der Hauptzeit Zugang nur für Familien mit Kindern, ständige Polizeipräsenz, den ausschließlichen Verkauf von Online-Tickets mit namentlichem Einlass sowie bessere Zäune und bessere Sicherheitsmitarbeiter“. Was natürlich nur wieder am Symptom herumdoktert, denn die Ursache darf nicht benannt werden. Im April verstieg sich ein Beitrag im WDR zu der kruden These, der Klimawandel (!) sei schuld an der Freibad-Randale, die starke Hitze soll die Schwimmbad-Schläger aggressiv gemacht haben. Das, wo doch die Täter aus Ländern stammen, in denen es noch deutlich heißer ist als bei uns.

Die Politik kippt das Problem anderen vor die Tür

Doch der Elefant im Raum darf nicht angesprochen werden. Beim ZDF bringt man es fertig, in einem 42-minütigen Beitrag der Kultursendung „aspekte“ viel von nostalgischen Kindheitserinnerungen, Literatur und beseelenden Gefühlen beim Schwimmen zu salbadern, jedoch nur ein einziges Mal (genauer: für etwa eine Minute) ganz kurz das Thema „Konflikte“ zu streifen. Bilder wie diese enthält man den Zuschauern selbstredend vor, ganz allgemein wird in diesem Zusammenhang das unmittelbare Körpergefühl im Bad bemüht und ein gewisser maskulin-archaischer Habitus, der sich bei halbnackten Männern schon mal offenbare. Von Massenschlägereien, Polizeieinsätzen und vor allem von Migranten ist keine Rede, schon gar nicht von der recht unsanften Vertreibung aus dem Paradies der Erinnerungen aus Kindertagen.

Auch Berlins parteilose Justizsenatorin Felor Badenberg, die tatsächlich als Law-and-order-Politikerin gilt, hat nichts zum kulturellen Hintergrund der Schwimmbad-Vandalen zu sagen, sondern ruft dazu auf, sich genauer mit dem Thema Jugendgewalt zu beschäftigen, und entsprechend findet Bundesinnenministerin Nancy Faeser Prävention wichtig: Es müsse „ganz früh“ dafür gesorgt werden, dass Kinder und Jugendliche nicht gewalttätig werden. „Kinder sind von sich aus nie gewalttätig, sie werden durch Umstände so gemacht.“ Nur dass es eben immer Kinder und Jugendliche aus gewaltaffinen Gesellschaften sind, die für Tumulte sorgen. Um Tatkraft zu simulieren, verspricht Faeser aber auch, künftig härter gegen Gewalt vorzugehen: „Das heißt auch: Polizeipräsenz. Ich will das ganz deutlich sagen.“

Als löste so ein Schritt das Problem. Vielmehr gehört zur Ursachenbekämpfung, die Randalierer draußen zu halten, um Platzverweise und Hausverbote kommt man da nicht herum. Und dann müssten wir noch über das eigentliche Problem reden: die unbegrenzte und unkontrollierte Massenmigration vor allem aus arabischen Ländern, die Zustände wie die in unseren Freibädern erst geschaffen hat. Gleichwohl schließen die Politiker, die dafür verantwortlich sind, die Augen und kippen das Problem anderen vor die Tür. Innensenatorin Iris Spranger (SPD) ist besonders dreist und mahnt die Bäder, „ihre Verantwortung wahrzunehmen“: „Die Berliner Bäder-Betriebe müssen für die Sicherheit in ihren Anlagen Sorge tragen und den Menschen, die Erholung suchen, offenstehen.“ Und weil sie nicht mehr weiter weiß, gründet sie 'nen Arbeitskreis.

Der soll „bisherige Maßnahmen zur Gewaltprävention überprüfen“ und „sich mit den Ursachen auseinandersetzen“. Wenn er das täte, gäbe es jedoch gehörigen Ärger. Um es klar zu sagen: Nicht die Bäder müssen Verantwortung übernehmen, sondern jene, die die Probleme geschaffen haben, die andere jetzt buchstäblich ausbaden müssen. „Niemandem wird etwas weggenommen“, hat der damalige Unions-Fraktionschef Volker Kauder 2016 gesagt, aber das war eine glatte Lüge, die schon damals durchschaubar war, denn viele Milliarden Euro, die man für Zuwanderer ausgibt, fehlen zwangsläufig an anderer Stelle. Den Menschen in diesem Land wird aber nicht nur der Wohlstand genommen, sondern auch das Sicherheitsgefühl und jetzt sogar die kleinen Freuden des Alltags. Fragt sich, wie lange sie sich das noch gefallen lassen.

 

Claudio Casula arbeitet als Autor, Redakteur und Lektor bei der Achse des Guten.

Foto: Pixabay

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klaus reizig / 13.07.2023

Jedwede Diskussion ist überflüssig. Die etablierten Parteien haben nur vor dem Verlust ihrer Mandate Angst. Man sieht ja wie panisch sie auf den Höhenflug der AfD reagieren. Sollte es jemals zu Koalitonen von AfD und CDU kommen können, wird Haldenwang in Gang gesetzt und das Bundesabendbrotgericht wird die AfD verbieten. Bis dahin wähle ich AfD.

Heinrich Wägner / 13.07.2023

So ist es werter Herr Curt@Handmann. Sie müssen sogar den Tisch selbst mitbringen über den sie gerade gezogen werden. Hatte das schon zweimal durch. 45 und 89 aber dieses mal wird es wohl endgültig sein. Doch oh Glück werde ich es Dank der frühen Geburt   , hoffentlich nicht im Endkampf erleben müssen.

Curt Handmann / 13.07.2023

@ Else Schrammen: Humorpreisverdächtiger Kommentar, ganz ehrlich! Allein .... haben Sie mal darüber nachgedacht, was für Sie denn heutzutage ggf. anstünde, wenn die jungen, schlanken, selbstbewussten Herren mit dem makellosen Teint sich auf dem behördlich gemähten Rasen ausgelacht hätten? Ob Sie dann die Trillerpfeife noch im Mund behielten? Hm. Ich weiß, dass mein Kommentar nicht elegant ist (mein persönliches Pardon dafür, dass ich Ihren so ureigentlich schön humorvollen Schwung so aufgreife), aber heute scheint ja nichtmals mehr der Dienstschlagstock oder wirksamere Gegenstände an Polizistinnenuniformen auf gewisse “Besucher”-Kreise Eindruck zu machen. Unter uns “alten Hasen”: Ich hatte in meiner Jugend- und frühen Erwachsenenzeit (i. d. Heimatstadt) wirklich ein Dutzend, teils waschechte Freunde unter den damaligen “Ausländern” in der Stadt. Ich bezeichne sie heute noch als echte Freunde, unverändert. Und ich würde, wenngleich wir im Laufe der Jahrzehnte keinen Kontakt mehr zueinander haben, meine Hand dafür ins Feuer legen, dass KEINER von ihnen, obwohl sie alle ihr Herkunftsland lieb(t)en (und wir dort zu mehreren auch über viele Jahre hinweg gemeinsam Urlaub gemacht haben), das gutheißt, was derzeit in Deutschland abgeht. In manchen Momenten der Erinnerung an diese Zeiten macht mich das wirklich traurig. Es steht da seit einigen Jahren wirklich schlimm um unser Land. Damals hat uns niemand —niemand(!) — dazu genötigt, uns gefälligst miteinander zu befreunden. Wir waren echte Freunde, weil WIR eben noch FREI darüber entscheiden konnten. Beste Grüße!

Thomin Weller / 13.07.2023

Politiker verlangen Respekt, sonst Klage, lassen aber zu das die Bevölkerung, die Polizei inbegriffen, extrem respektlos teils gewaltsam behandelt wird. Wer glaubt dass das Verhalten nur im Freibad ist, irrt sich.

K. Schönfeld / 13.07.2023

Stockholm Syndrom??

Karl-Heinz Vonderstein / 13.07.2023

In der heutigen Ausgabe von ZDF Heute um 19 Uhr, sprach man über das Problem mit jungen Männern in den Freibädern. Bademeister und übriges Freibad-Personal beschweren sich darüber angepöbelt, bespuckt und respektlos von manchen Besuchern behandelt zu werden. Der Sprecher sprach von jungen arabischen und tscheschenischen Männern. Am Schluss des Berichtes interviewte man den Psychologen und Autor Ahmad Mansour, der von patriarchalischen Strukturen und toxischer Männlichkeit und einem Integrationsproblem in bestimmten Milieus sprach. Mit anderen Worten, erstaunlisch offen für einen der beiden Hauptsender des öffentlich-rechtlichen Fernsehens.

K. Schönfeld / 13.07.2023

Diese Gewalt wird sich sich auch gegen diese Politbande richten. Spätestens dann wenn kein Geld mehr zu holen ist.

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