Henryk M. Broder / 24.07.2020 / 13:00 / 45 / Seite ausdrucken

Sprechstunde bei Frau Dr. Wetzel

Wir haben an dieser Stelle das segensreiche Wirken der auf Antisemitismus-Forschung spezialisierten Berliner Historikerin Dr. Juliane Wetzel mehrfach gewürdigt, wir haben sie sogar versehentlich zur „Leiterin des Zentrums für Antisemitismusforschung an der Berliner TU" beförert, wofür wir um Verzeihung bitten. Nun müssen wir uns wieder tief vor ihr verbeugen und ihr für einen Beitrag danken, den sie in einem Sammelband veröffentlicht hat, der von ihrem ehemaligen Vorgesetzten, Prof. emeritus Wolfgang Benz, herausgegeben wurde. Unser Kollege Gerd Buurmann hat das Buch bereits angemessen rezensiert. Und ist dabei auch auf einen Satz eingegangen, der Frau Dr. Wetzel entsprungen ist.

„Das Schimpfwort ‚Du Jude‘ kann, muss aber keine antisemitische Konnotation haben. Es kann als Provokation eingesetzt werden und/oder es wird synonym zu ‚Du Opfer‘ verwendet.“

Das ist natürlich richtig. Eine antisemitische Konnotation hätte das Schimpfwort ‚Du Jude‘ nur in einem erweiterten Kontext. z.B. "Verrecke, Du Jude!" oder "Dich haben sie vergessen zu vergasen, Du Jude!" Als Wissenschaftlerin muss man/frau auf solche Feinheiten achten. Vor allem, wenn man/frau am "Zentrum für Antisemitismusforschung" arbeitet, das für die Zertifizierung von Äußerungen zuständig ist, die eine antisemitische Konnotation haben können, aber nicht müssen. 

Frau Dr. Wetzel hat bereits gutachterlich entschieden, es gebe „keinen muslimischen Antisemitismus“, sondern nur „einen Antisemitismus unter Muslimen“, es handle sich aber lediglich um „Einzelfälle“, die „mit der medialen Aufmerksamkeit auf diesen Fällen“ erklärt werden können, was bedeutet, dass nicht die wenigen "Einzelfälle" das Problem sind, sondern die "mediale Aufmerksamkeit", die ihnen zuteil wird. Mit der Feststellung, das Schimpfwort ‚Du Jude‘ kann, muss aber keine antisemitische Konnotation haben, hat sich Frau Dr. Wetzel für einen Dr. h.c. der Moskauer Lumumba-Universität qualifizert, wenn nicht gar für einen Posten im Team der Antisemitismus-Beauftragten in NRW, Frau Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. 

Auch beleidigungstechnisch wird die Expertise Folgen haben. Wenn "Du Jude!" nicht zwangsläufig antisemitisch konnotiert ist, dann kann auch "Du Fotze!" nicht per se als beleidigend gesehen werden. Damit der Tatbestand der Beleidigung erfüllt ist, muss es schon "Du promovierte Fotze!" sein.

Wirklich aufregend wird es aber erst, wenn so ein Fall vor dem Duisburger Amtsgericht verhandelt wird. 

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Gabriele Klein / 24.07.2020

Wäre ich USA, Israel oder Australien, Kanada, Neuseeland etc. würde ich die diplomatischen Beziehungen zu Deutschland gemeinsam und komplett abbrechen, Deutschland müsste sich dann neu um diese Beziehungen bewerben. Im Moment ist es so dass dieses Land als “Twoface” ein ziemlich übles Spiel betreibt und zwar nach Innen wie nach Außen,  im Deckmäntelchen eines vom Westen einigermaßen rehabilitierten “guten Jungen” Ohne dieses “Deckmäntelchen”  das es durchweg der Großzügigkeit vor allem der angelsächsischen westlichen Siegermächte verdankt stünde es restlos nackt da. (Auch und vor allem nach dem Fall der Mauer. Vielleicht kommt es ja noch zu diesem Bruch, wenn die Autoindustrie umgezogen, und dieses Land keinerlei Kaufkraft mehr haben wird und wenn darüber hinaus selbst bei den eigenen Bauern nichts mehr zu holen sein wird, weil sie vor Deutschlands Wölfen geflohen sind.

Andre Langguth / 24.07.2020

Ich bin fassungslos. Mir fallen einfach keine Worte ein, so etwas zu kommentieren.

Frances Johnson / 24.07.2020

Ich habe das schon vor Jahren in einem Schulhof vernommen. Beide Kontrahenten waren keine Juden. Es war also für den Betroffenen keine Beleidigung. Hätte er es als Beleidigung empfunden, wäre er Antisemit wie der Rufer. Es ist in diesem Fall nur eine Beleidigung für Juden als Corpus, weil es herabsetzen soll. Ähnlich verhält es sich im gleichen Fall mit den Ausdrücken “Mongi” oder “Spast”. In jedem Fall soll es eine Beleidigung sein, zielt aber ab auf Gruppen.

J.G.R. Benthien / 24.07.2020

Na, na, Herr Broder, bitte freundlicher und höflicher. Es sollte schon eher so klingen: »Sie promovierte und trotzdem dumm gebliebene Fotze.« Das hat mehr Stil, oder kennen Sie die Antisemitismusfotze (gibt es so was?) näher? Ich glaube eher nicht.

S. Miller / 24.07.2020

Ich frage mich immer wieder, wie man ein Arschloch dermaßen verschminken kann, daß es als Maulwerk durchgeht. Ich stelle fest, daß ein nicht unbeträchtlicher Teil des Landes, allen voran jene, die meinen, etwas zu sagen haben zu müssen, dermaßen geistig entgleist ist, daß die Abweichung jeder moralischen oder intellektuellen Normalität zwangsläufig in eine Geisteskrankheit mündet. Dafür verantwortlich kann wohl ein Überdruß am Überfluß sein und das gründliche Satthaben der eigenen Herkunft. Ganz so, wie Sindbads mächtiger Herrscher von Sarandib, der, reicher als Salomo, immer depressiver und abgedrehter wird, je größer sein Reichtum und dazu sein Bauch wächst. Ich habe schon Psychotiker kennengelernt, die vernünftiger argumentieren als dieses Dämchen. “Du Neger”, “Du Schwuchtel”, “Du Ausländer”, etc…..das konnotiert sich einen Pfeifendeckel. Aber, “Du Jude”; das kann man durchgehen lassen. Und ist ja auch stimmig, nicht? Wie Herr Marc Blenk richtig anmerkte, quillt den Antisemitismus-Gegnern selbst der Antisemitismus aus allen Körperöffnungen. Was hier betrieben wird, ist nichts anderes, als die Schafe von den Wölfen hüten zu lassen. Und das betrifft jeden Aspekt politisch/gesellschaftlicher Verantwortung. Wenn sich nicht bald etwas heiliger Geist über dieses Land ergießt, dann krönen sich in Kürze Dick & Doof selbst zum Kaiser. Obwohl,..........das ist ja längst passiert. Auweia!!

Thomas Taterka / 24.07.2020

Leider geschieht es selten, daß Leute wie Wetzel im wirklichen Leben zusammenprallen mit den “Einzeltätern”, die sie auf Kosten des Steuerzahlers ermuntern. Wahrscheinlich trifft es wieder einen, der noch nicht mal weiß, wem er das zu verdanken hat und Wetzel sitzt zu Hause beim Tee und denkt sich den nächsten fahrlässigen Stuss aus, völlig unberührt.

Karla Kuhn / 24.07.2020

“....es handle sich aber lediglich um „Einzelfälle“, die „mit der medialen Aufmerksamkeit auf diesen Fällen“ erklärt werden können, was bedeutet, dass nicht die wenigen „Einzelfälle“ das Problem sind, sondern die „mediale Aufmerksamkeit“, die ihnen zuteil wird.”  Hat dies Frau eine ZUSATZ Ausbildung in RABULISTIK ? Wenn ja, hat sie diese MIT SEHR GUT bestanden !  Es ist grausam, wie manche Personen sich winden, um sich ja nicht selber auf den Schlips zu treten. Es könnte ja ein Abstufung von Posten plus Gehalt folgen, da wird wahrscheinlich lieber nach Vorlage geschwafelt. Andreas Mueller, “Klasse-Artikel! Man muss diese linksintellektuellen, verkappten Antisemiten blosstellen, wo es nur geht.”  Ich schließe mich an. Wieder ein echter Broder !

Ilona Grimm / 24.07.2020

»Frau Dr. Wetzel hat bereits gutachterlich entschieden, es gebe „keinen muslimischen Antisemitismus“, sondern nur „einen Antisemitismus unter Muslimen“, es handle sich aber lediglich um „Einzelfälle“, die „mit der medialen Aufmerksamkeit auf diesen Fällen“ erklärt werden können [...]—- Wow, es gibt keinen „muslimischen“ Antisemitismus! Genau. Araber können tatsächlich unmöglich Anti-Semiten sein, da sie doch selber Semiten sind. Aber einen expliziten mohammedanischen -im Koran festgeschriebenen- JUDENHASS gibt es sehr wohl. Die Gutachterin macht da eben feine Unterschiede. Verwunderlich auch die „mediale Aufmerksamkeit“, die solche Taten groß heraus bringen. Nach meiner Erfahrung sind es „alternative Medien“ (auch Politikversagen.org), die überhaupt berichten. Frau Drusilla (abgekürzt Dr.) Wetzel sollte möglichst zeitnah gutachterlich feststellen, ob „du Mohammedaner“ eine anti-mohammedanische Konnotation hat oder nicht. Im übrigen sind die Linken durch die Bank keine Antisemiten, weil sie die Araber ja ganz innig lieben. Sie sind nur in der Wolle gefärbte Judenhasser.

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