Man könnte zwar verlangen, dass jeder Gast eine der Schubladen wählt, die unser Ausländerrecht bietet, oder sich ein anderes Land aussucht. Doch solcher Legalismus wäre Old School. – Lieber sehen wir die Ankömmlinge als unmündige Kinder, so imperialistisch sind wir dann schon. Wir haben Verständnis, wenn sie nicht mit Heizungen, Fahrkarten oder jungen Mädchen klarkommen; Messer, Gabel, Schere, Licht gibt es dort bekanntlich nicht. Früher nannte man sie Boys, jeder Südwestler hatte welche; aber noch heute weiß der deutsche Massa am besten, was gut für sie ist. – Flüchtlinge sind Objekte wie Lehrlinge oder Rohlinge, aus dem erst unsere Erziehungskunst etwas Wertvolles macht. Das können wir natürlich viel besser als die Franzosen oder Amerikaner! Jetzt kann sich der Deutsche als Kulturbringer fühlen, als Licht für die Welt und hochmoralischer Retter. Darauf ein dreifach donnerndes Jawoll!
Beim besinungslosen Rattenrennen unserer Qualitätsjournalisten um die schönste Haltung gibt es eben sprachliche Kollateralschäden. Wenn erst mal die Realität unerbittlich die one-world-Seifenblase zum Platzen gebracht hat, wird “Flüchtling” nur noch negativ konnotiert sein, synonym mindestens mit Schmarotzer. Da haben die echten Flüchtlinge eben Pech gehabt. Das Gegenstück der moralischen Abnutzung ist “Nazi”. Da mittlerweile jeder, der keine Teddybären wirft, voll “nazi” ist, also die Bevölkerungsmehrheit, wird der ganze negative Überbau geschleift (ist ja jetzt schon zu beobachten). Da haben die echten Nazis aber Glück gehabt.
Eigenartigerweise schweigen unsere Medien oder spielen die Fälle herunter, wenn Flüchtlinge aus Kuba über das karibische Meer nach Florida flüchten wollen und dann ertrinken, weil die amerikanische Küstenwache nicht mehr rettend eingreifen konnte. So gab es vor Jahren den Fall, dass ein marodes Flüchtlingsboot mit allen Passagieren sank und nur ein 5 jähriger lebend in einer Kapsel von der amerikanischen Küstenwache gerettet werden konnte. Fidel Castr,o, der eigentlich Schuldige machte dann daraus ein riesige Propagandaspektakel. Oder der jetzige Exodus aus Venezuela? Liegt es vielleicht daran, dass in diesen beiden Staaten sogenannte Sozialisten alles ruinieren, was ein Volk benötigt?
Sehr geehrter Herr Grimm, schon mal darüber nachgedacht, daß es möglicherweise ganz wunderbare Bio-Franzosen gewesen sein könnten, die nach eingehender Betrachtung der EU-Zukunft das rettende Ufer der brittischen Inseln erreichen wollten ? Aktuell wohl lächerlich, demnächst aber denkbar ?
Wie wir wissen ist der Traum eines jeden “Flüchtlings” von F rüber nach GB zu kommen. Raus aus dem “Dschungel”... So betrachtet haben wohl eher tumbe, professionelle Migrantenfischer blöderweise eine Happy-Bootstour nach GB vereitelt…Nazibande aber auch!
Lieber Herr Grimm, Bootsflüchtlinge”, das klingt so schön nach “Boatpeople”. Das waren übrigens tatsächlich Flüchtlinge. Mit Recht in Europa positiv im Kollektivgedächtnis verortet. Warum? Dankbare Leute, die entweder wieder zurück gingen und immer noch gehen, oder eben hier bestens integriert sind, aus eigenem Antrieb. Kurz, Leute, die hier niemanden auf die Nerven gehen. Ja tatsächlich, es gab wirklich mal Leute, wo die Verwendung des Begriffes “Flüchtling” Sinn machte. Und die gibt es natürlich auch heute noch. Allerdings, wie Sie schon sagen, werden sie mit den Millionen Hasardeuren, die kürzlich nach Europa kamen, in selbe Boot geschmissen. Dank der Sprachpolizei und dem politisch korrekten ideologischen Status quo im Land. Wenn jeder, der abweicht, ein Nazi ist, wird der so verharmloste Holocaust irgendwann zum alltäglichen Kinkerlitz. Alles hat seinen Preis. Vor allem aber die Lüge.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.