Verstehe ich das richtig, Relotius ist also zurück und nennt sich jetzt “Nelles”? Da bin ich aber froh, ich habe ihn schon vermisst, den alten Lügenbaron und Geschichtenerzähler. Ich finde es gut, dass wo doch heutzutage alles relativ ist, insbesondere die Wahrheit und sogar die Wissenschaft, dass der SPON sich noch immer um besonders gute Geschichten bemüht. Vielleicht könnte man zukünftig den gedruckten Spiegel auch gleich als Roman verlegen, dick genug ist er sowieso schon fast? So mit rosa Einband und jungen Frauen mit Rüschenkäppchen auf dem Kopf als Aufdruck auf dem Einband?
Deutschland hat zur Zeit 80-plus Millionen Einwohner. Davon haben – so genau weiß man´s nicht - lt. Wikipedia zwischen 5 und 25 Prozent eine sadomasochistische Veranlagung. Nehmen wir den unteren Wert von 5%. Das wären absolut etwas mehr als 4 Millionen Bundesbürger mit einschlägigen Vorlieben. Der Spiegel hatte – ebenfalls lt,. Wikipedia – 2018 eine verkaufte Auflage von knapp über 700.000 Exemplaren (einschließlich etwa halb so vieler Abonnenten). Bezogen auf die Gesamtbevölkerung ist das ein Anteil von nicht einmal einem Prozent. Rechnet man hinzu, daß jedes Heft von vielleicht 2, 3 meinetwegen auch 5 oder 6 Menschen in die Hand genommen wird, landen wir bei einer SPIEGEL-Leserschaft, deren Zahl recht exakt mit der des niedrigsten vermuteten Sadomasochistenanteils in der Gesamtbevölkerung korreliert. Nun bin ich mir der Problematik von Kausalität und Korrelation durchaus bewußt, aber … ist das nicht seltsam? Vor diesem Hintergrund, meine ich, relativiert sich doch sehr, was Thomas Rietzschel über die Bedeutung des SPIEGEL zu sagen hat: „Nur sind eben Der Spiegel und sein Online-Ableger, was die Verbreitung anbelangt, keine Käseblätter. Vielmehr zählen sie nach wie vor zu den Leitmedien, denen viele vertrauen.“ Vielleicht keine Käseblätter. Aber doch Medien für eine sehr spezielle Klientel.
WAS bin ich froh, daß ich all diesem “Journalismus” total entsage. Eine Wohhltat.
++ Mit dem Vorwurf der „Lügenpresse“ ist dagegen wenig auszurichten. ++ Angesichts der Hilflosigkeit der Leser der Zeitungen und die Seher des ÖR ausgesetzt sind, viele der Lügen in den Medien, sich diesen zu widersetzen, diese berechtige Vorwurf der Lügenpresse ist sehr wohl richtig aber nur hinreichend. Hinreichend und notwendig richtig wird er wenn dazu die Lügen, das Verschweigen von wichtigen Fakten und die sich ausbreitende Berichterstattung von Ereignissen die so nicht sind, die so sein könnten, sollten, eigentlich sein müssten. Pressearbeit der Journalisten im Konjunktiv. Gut, es war nicht so, aber es hätte so sein können, Wie das täglichen Horoskop in der Zeitung: Wenn Sie heute immer schön fleißig sind, dann könnte ihnen ein guter Lohn winken.
“Mit dem Vorwurf der „Lügenpresse“ ist dagegen wenig auszurichten.” Sehr geehrter Herr Rietzschel, aber genau das was Sie beschreiben, meint der Vorwurf “Lügenpresse”! Es geht um das Weglassen von Negativem, hervorheben von Positivem, umgekehrt beim Andersdenkenden, und die vielen hätte, könnte, würde etc. Die Menschen da draußen sind doch nicht doof. Also ich meine jetzt nicht Greta sondern die Menschen mit Lebenserfahrung. Die wissen schon wie man aus einem “hässlichen Entlein” einen schönen Schwan macht. In der Zeit als Victor Klemperer als Militärangehöriger im ersten Weltkrieg in Leipzig Literatur etc. zensieren musste, liefen dort die Menschen vor Hunger und anderen Entbehrungen auf die Straße und schrien Lügenpresse. Trotz der “tollen Meldungen” von der Ost- und der Westfront. Über die Versorgung schrieb niemand. Also musste niemand im Wortsinn lügen. Ich gehe mal davon aus, damals so wie heut muss die Anzahl derjenigen die SPON gelesen und diesem geglaubt haben, sehr übersichtlich gewesen sein. Natürlich wäre noch zu klären, wie die Menschen früher ins Internet kamen, als es noch keine Computer gab.
Und da werfen die den “Rechten” Verschwörungstheorien vor. “Trump als Marionette von Putin” ist jetzt genau was?
Spon schreibt für seine Leser und die sind alle so, sowas merken sie nicht, sie sind gehirngewaschen und ideologisch und glauben, wenn sie Spon lesen, dass sie Intelektuelle sind, sie werden vieleicht erst wach, wenn sie bestimmte Ereignisse selbe treffen werden.
Manischer Journalismus trifft es schon sehr genau. Eine Manie tritt in Episoden auf. Ich würde sogar noch eine Bewusstseinsspaltung diagnostizieren. Nelles und sein kongenialer Partner Pitzke fabulieren in peinlichster Art und Weise. Und wenn man sich richtig ärgern will, dann muss man die Lesermails lesen. Die Hasstiraden von völlig frustrierten Proleten kennen keine Schranken. Manometer. Völlig verblendet.
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