“Die Toten Hosen” sind doch im Grunde ganz liebe Jungs, die haben z.B. schon Ende der 1980er Jahre bei der TV-Weihnachtssendung für Kinder “Wir warten aufs Christkind” mitgemacht. (Kein Witz!)
Beide - Ärzte wie Tote Hosen - sind Hofkapellen des PC-Linksspießertums, mit Stadion-und Bierzeltrefrains zum Mitschunkeln. Dass die jemals in die Kategorie PUNKROCK eingereiht wurden - auch so ein deutsches Wunder, ähnlich dem von 1954…..
Mag sein dass sich beide Bands etwas verschlissen haben. Trotzdem ist es richtig beobachtet, die Toten Hosen eher auf der Spiesserseite zu verorten als die Ärzte. Musikalisch sind die Berliner sowieso weit vorne! Textlich herrscht pure Anarchie fernab jeder (auch geschmacklichen) Schublade (“die fette Elke”, “Bademeister”) wo bei den Hosen das Pathos regiert.
Naja,die Ärzte hätten auch schon längst aufhören sollen. Und a propos Spießer: Farin Urlaub hat seinen Auftritt bei Roche & Böhermann abgesagt, weil während der Aufnahme geraucht werden durfte. Das ist mal richtiger Punk! Außerdem würden sich die Ärzte sehr wohl weinerlich beschweren, wenn man mal nur an die Heino-Geschichte denkt. Und wahrscheinlich hört Volker Kauder auch gerne “Westerland”. Also, was soll das alberne Spießer-Gerede. Die Bands haben sich beide überlebt und die Zeiten haben sich halt geändert. Punk-Musik steht in der Mitte der Gesellschaft. Sie sollten zu Ghetto-Rap wechseln, wenn sie nicht spießig sein wollen.
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