Benny Peiser / 08.05.2007 / 18:37 / 0 / Seite ausdrucken

Spiegel, Spiegel an der Wand - wer ist der kritischste im Land?

Im Unterschied zu Hannes Stein, meinem old mate and best man, lese ich schon lange nicht mehr die Druckausgabe des Spiegel. Ich vertraue indes auf Hannes Urteil, wonach die Titelgeschichte diese Woche besonders lesenswert sein soll. Offenbar gibt es sogar eine Art internen Wettbewerb zwischen der Druck-, der Online- und der Spiegel TV Redaktion, wer die kritischsten Berichte und Analysen der gegenwärtigen Klimahysterie liefern kann.

Besonders empfehlenswert sind zwei erstklassig recherchierte Artikel, die sich kritisch mit den Apokalyptikern unter den Klimapropheten auseinandersetzen. Der erste (“Sintflut-Prognose bringt Forscher ins Schwimmen”) stammt von Axel Bojanowski, einem der besten Wissenschaftsjournalisten in Deutschland:

“Zentimeter, einige Handbreit, mehrere Meter - kaum eine Vorhersage über die Zukunft des Planeten ist umstrittener als jene, wie stark die Weltmeere anschwellen werden. Experten prognostizieren Dramatisches, teilweise Bizarres. Dabei versteht niemand den Unsicherheitsfaktor Grönland. http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,481430,00.html

Der zweite Artikel erscheint heute auf der englischsprachigen Ausgabe von Spiegel Online. Er stammt von Olaf Stampf und ist ebenfalls durch eine bemerkenswert kenntnisreiche und ausgewogene Analyse geprägt:

“The apocalyptic mood seems to grow each time the United Nation’s Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) releases a new section of its climate change report. Climate hysteria appears to be more contagious than a flu epidemic. “We only have 13 years left to save the earth,” screamed a recent front-page headline in the German tabloid Bild. “If mankind is unable to stop the greenhouse effect by the year 2020, it will bring about its own demise—and a horribly tortured one at that.” ....

A healthy dose of skepticism is a good idea, especially when scientists become all too confident and make themselves out to be oracles. But there can be a wide gap between their predictions and the end result—a fundamental weakness of all computer simulations that present only incomplete pictures of reality.
http://www.spiegel.de/international/germany/0,1518,481684,00.html

Schließlich hat Spiegel Online ein erhellendes Interview mit dem Biologen Josef Reichholf ins Englische übersetzt:

Frage: Why has it become a dogma that we should be afraid of warmer times?

Reichholf: It’s a mystery to me. As recently as the 1960s, people were more concerned about a new ice age—and that would indeed pose a great danger to us. The most catastrophic eras were those in which the weather became worse, not phases of warmer climates. Precisely because we have to feed a growing population on this planet, we should in fact embrace a warmer climate. In warmer regions it takes far less effort to ensure survival.
http://www.spiegel.de/international/germany/0,1518,481707,00.html

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