Etwas Positives hat die Causa Claas Relotius doch noch zu bieten. Er hat sich damit jetzt wenigstens als neuer aufstrebender “Moderator” für die Tagesschau oder das Heute Journal qualifiziert. Der GEZ Zwangsgebührenzahler darf sich jetzt schon auf ein neues Gesicht beim Vorlesen der ultimativen Wahrheit freuen.
Unter historischen Gesichtspunkten gehört die Krim eher zu Anhalt-Zerbst als zur Ukraine.
Ich zitiere SPON von heute: “Fragwürdigkeiten stellen sich sofort ein, sobald man einmal anfängt, sie zu suchen. Wer arglos liest, merkt nicht weiter auf. Wer das Falsche sucht, wittert es bald überall. Es gehört zur Grundausstattung des Menschen, im Umgang mit Wahrheit und Wahrscheinlichkeit erstaunlich großzügig zu sein, solange kein Grund zum Zweifeln besteht. Dann ist die Bereitschaft, noch die unglaublichsten Geschichten für wahr zu halten, solange sie nur plausibel wirken, ziemlich grenzenlos.” Vertauschen wir doch versuchshalber einmal die Personen: “Relotius” mit “Merkel”, und vertauschen wir einige Vokabeln und Formulierungen:, z.B. “Fragwürdigkeiten” mit “Rechtsbrüchen”, “das Falsche” mit “Strafbare Entscheidungen”, “die unglaublichsten Geschichten für wahr zu halten, solange sie nur plausibel wirken” mit “die unglaublichsten Rechtsbrüche als legitim zu behandeln, solange das Parlament oder das Bundesverfassungsgericht nicht einschreiten”, so merken wir, wie schmal der Grat ist, auf dem die jetzt Regierenden wandeln. Sollte sich das Blättchen eines Tages wenden, wird es kaum noch jemanden geben, der die jüngere Geschichte nicht mit völliger Fassungslosigkeit betrachten will: Wie KONNTE DAS nur so weit kommen? Gegen jeden Verstand! gegen jedes Recht! gegen jede Vernunft! gegen jeden gesunden Instinkt! und gegen jede Einsicht in den Gang der Evolution und ihre bewährten und durchaus nicht immer gnädigen aber durchsetzungfähigen Grundprinzipien.
Der Spiegel-Slogan passt: „Spiegel-Leser wissen mehr.“ Spiegel-Leser wissen Dinge, die gibt es garnicht. Was will man mehr? Das Spiegel-Kontrollsystem hat jahrelang versagt. Damit hat auch das Spiegel-Management versagt, da bei ordentlichen Unternehmen QS-Bereiche direkt der Unternehmensleitung zugeordnet sind. Außerdem ist es bequemer und „klimaschonender“, Geschichten am Bildschirm zu erfinden, als durch die Welt jetten zu müssen. Warum sollte nur 1 Spiegel-Redakteur Lügengeschichten verbreitet haben? Die Wahrscheinlichkeit ist >> 0, dass weitere phantasiert statt recherchiert haben. Konsequent wäre, Abos zu kündigen. Trauen sich das eingefleischte Spiegel-Leser?
Schon interessant, wie der SPIEGEL sich hier als vertrauensselig-vertrauenswürdiges Betrugsopfer geriert, um zu verschleiern, dass der preisgekrönte Gutmenschentum-Fachverkäufer Relotius wohl schlicht und einfach deshalb vom SPIEGEL umfangreich gedruckt und gepriesen wurde, weil er die SPIEGEL-Ideologie in gut verkäufliche Polit-Schnulzen umsetzen konnte. Selbst nach eigener Darstellung hat die Wahrheit doch erst jemanden interessiert, als der Schwindel durch seinen Kollegen öffentlich zu werden drohte - mit entsprechend noch größerem Kollateralschaden. Da kann man nur mit Karl Kraus feststellen: “Je preiser gekrönt, je durcher gefallen”.
Die “Lückenpresse” hat die Matrix vorgegeben, die SPIEGEL-Relotius so kunstvoll ausgefüllt hat. Sie werden Relotius verstecken, irgendwie versorgen und dann die Karriere fortsetzen lassen. Märchenerzähler werden von der Ommi bis zu den Kindern geliebt. Die Sache ist schlimmer als bei den Hitlertagebücher des STERN. Dazu brauchte man noch Schriftsachverständige. Im Fall des SPIEGEL-Relotius bekam der Aufklärer, Moreno, zunächst gar keinen Glauben geschenkt.
Nur so kann man beim Spiegel ordentlich Geld verdienen. Geliefert wie bestellt. Mit Beschreibung der Realität wäre nur er bis zum Hausmeister aufgestiegen.
Was hat Claas Relotius eigentlich falsch gemacht? Geschichten frei erfunden? Fakten gefälscht? Personen gebastelt? Tränenzieher abgelaicht über syrische Kinder, die nachts von Angela Merkel träumen müssen, um nicht zu verzweifeln? Ja, hat er. Aber war das falsch? Musste man ihn deshalb jetzt fallen lassen? Nein. Relotius lag voll im Trend, er erfüllte täglich den Auftrag der Desinformation, der Meinungsmanipulation, der Faktenverdrehung. Damit wäre er ohne weiteres auch zukünftig durchgekommen. Im schlimmsten Fall hätte man ihn mal auf die Seite nehmen müssen und ihm sagen, er solle nicht all zu dick auftragen. Sein Fehler war einzig, einen Kollegen beim Spiegel mit rein zu reißen, und der ließ sich das nicht bieten. Man kann im Spiegel nachlesen, wie hartnäckig der betroffene Kollege Juan Moreno dran bleiben musste, um nicht als Co-Autor einer der Lügengeschichten zu gelten, laut Spiegel riskierte Moreno dabei seinen eigenen Job: “Drei, vier Wochen lang geht Moreno durch die Hölle, weil Kolleginnen und Vorgesetzte in Hamburg seine Vorwürfe anfangs gar nicht glauben können.” Aber er machte weiter. Und lieferte Beweise. Beim besten Willen: die Affaire ließ sich somit nicht unter den Teppich kehren. Ich spekuliere, dass man es gerne gemacht hätte, und wäre da nicht der unmittelbar betroffene Kollege am Ball geblieben und hätte Kopf und Kragen dafür riskiert, sich aus der Sache raus zu ziehen, es wäre niemals aufgeflogen, dass Relotius Personen, Begegnungen und Gespräche frei erfunden hatte. Von daher sollte der Spiegel gut daran tun, sich in Demut und (vielleicht sogar) Einsicht zu üben. Nur: welche Aufgabe hätte das Blatt noch, wenn nicht mehr tendenziell gewichtet und geschrieben würde? Nein, ändern wird sich nix.
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