„Spekulationen von DESTATIS” ist noch recht freundlich formuliert. DESTATIS zeigt in der zitierten ‘Sonderauswertung’ nämlich spezifisch einen Kurvenvergleich der Sterbefallraten von 2020 (rote Kurve) und einer Durchschnitts-Sterbefallraten-Kurve von 2016 bis 2019 (schwarz-gepunktet). Und dieser Vergleich ist in der Tat „konstruiert“ und entspricht keiner statistischen Sorgfalt. Erstens sind die Sterbefallraten im gesamten Frühjahr 2020 eher unterdurchschnittlich tief, jedenfalls nicht erhöht. Zweitens müssten für einen statistisch relevanten Vergleich viele Jahre, also z. B. diejenigen von 2000 bis 2020 herangezogen werden. Drittens müsste ein Vergleich auf eine gleiche Bevölkerungsanzahl normiert werden. Viertens sollte man eine wahrscheinliche Bandbreite der zu erwartenden Sterbefallraten ermitteln und die Sterbefallkurven diesbezüglich mit einem schraffierten Bereich umgeben (z. B. + / - 8 %). (Es gebe noch weitere Gründe für meine Behauptung, die aber an dieser Stelle zweitrangig sind). Die Arbeit von DESTATIS offenbart darüber hinaus ein gewaltiges, grundsätzliches Handicap, was mindestens eine systematische Fahrlässigkeit darstellt. Aufgrund diverser Regularien werden die Daten mit mindestens vierwöchiger Zeitdifferenz zum jeweils aktuellen Datum ausgewertet. In einer vorgeblich außerordentlich Krise ist dieser Zeitversatz nicht akzeptabel. Schauen Sie sich schließlich noch die graue Sterbefallraten-Kurve von 2017 an, die im März 2017 enorm erhöht ist. Spätestens dann merken Sie, dass 2020 die Regierungen von Bund & Bundesländern extrem unangemessen agieren.
Vielleicht sollte das “stat. Bundesamt” (destatis.de) endlich einen Statistiker einstellen, statt Erbsenzählerei durch Hilfskräfte betreiben zu lassen, die mit der Agenda versehen sind, auf-Teufel-komm-raus Interpretationen im Sinne der Regierung zu ermöglichen und herauszugeben, natürlich auch noch mit einer Verspätung, die die ganze Lächerlichkeit dieses verlängerten Armes der Regierung offensichtlich werden läßt ( entsprechendes läßt sich genauso übers RKI sagen). Wie armselig!
Herr Neuhof, schon mal was vom Vorsorge-Paradoxon gehört?
Das nützt doch nix. Es geht überhaupt nicht um Corona, um Sterben oder Leben oder gar um die Gesundheit der Bevölkerung. Es geht nur um völlig verkrampftes Festhalten an unsinnigen Behauptungen und Maßnahmen um die eigene Agenda nicht zu gefährden und um eventuelle Fehler nicht zuzugeben. Das gilt sowohl für die unfähige Politik als auch für die hündisch ergebenen Medien drumherum.
Noch so ein Renitenzler. Wie können Sie es wagen Statistiken, erstellt von unseren Besten, anzuzweifeln? Sind Sie etwa auch diplomierter oder promovierter Statist? Hm, nein - diese Koryphäen sind ja alle für höhere Staatsaufgaben eingespannt. Als Hobby-Statistiker laufen Sie natürlich Gefahr, umgehend in die verschwörungstheoretische, Ecke gestellt zu werden - Sie wissen schon: da sind die Flat-Earther und die Chemtrailer, die rechtsradikalen und die Impfgegner, natürlich jetzt auch Sie, als geouteter Bezweifler der verkündeten, reinen Wahrheit - versammelt. Willkommen im Club.
Umbenennung des Vereins in “satirisches Bundesamt” und Merkel-Fakenews den ganzen Tag im TV und Radio. Das ist Deutschlands goldene Zukunft.
Mit flinken und zuverlässigen Statistikern könnte man auch ein Lager betreiben. Also rüsten wir intellektuell ab und besetzen staatliche Stellen nur noch mit Stümpern. – Das ist jetzt ein bisschen böse, aber die deutschen Zahlen sind im internationalen Vergleich nicht nur besonders langsam (dreieinhalb Wochen Verzug), sondern auch besonders sprunghaft; die Unterschiede zwischen Werktag und Wochenende sind kaum irgendwo so riesig.
nein, die vier Wochen werden gebraucht, damit die Erklärung hingebogen werden kann
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