Spekuliert Macron auf einen Ausnahmezustand?

Ohne stabile parlamentarische Mehrheit bleibt Frankreich wohl auch mit einem neuen Premierminister unregierbar. Schielt Macron etwa nach dem Artikel 16 der Verfassung, der ihm im Falle einer "Bedrohung der Sicherheit" Macht wie einem absoluten Monarchen geben würde?

Am Donnerstag, dem 5. Dezember, dem Vorabend des Nikolaus-Tages und wenige Tage vor der feierlichen Re-Inauguration des Wahrzeichens Notre Dame de Paris, sollten große Teile der öffentlichen Dienste Frankreichs (einschließlich der Schulen und Flughäfen) durch Massenstreiks einer gewerkschaftlichen Einheitsfront lahmgelegt werden. Die stark politisierten Gewerkschaften hatten eifrig dafür getrommelt. Und es nahmen dann nach den Angaben des Ministeriums für den öffentlichen Dienst immerhin fast 250.000 Staatsbeamte und Angestellte am Streik teil. Das war allerdings weniger als von den Organisatoren erhofft. Besonders hoch war die Streikbeteiligung im staatlichen Erziehungswesen, wo fast ein Viertel des Lehrpersonals streikte. Außer dem üblichen Ärger lohnabhängiger Eltern über unfreiwillige Urlaubstage für die Kinderbetreuung hat dieser aber nichts bewirken können.

Gegen welche Regierung sollten die Kollegen und Genossen auch kämpfen? Wurde doch dem von Präsident Emmanuel Macron bestallten Verlegenheitskandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten Michel Barnier am 4. Dezember spätabends durch die absolute Mehrheit der Nationalversammlung das Misstrauen ausgesprochen. Und zwar infolge des eigentlich wenig wahrscheinlichen Zusammengehens der Fraktionen der ultralinken Bewegung „La France Insoumise (LFI)“, der Sozialisten (PS) und Grünen sowie des  “Rassemblement National (RN)“ von Marine Le Pen.

Barnier musste am 5. November im Elysée-Palast seinen Rücktritt einreichen. Die über Monate mühsam zusammengestoppelte Regierung Barniers ohne parlamentarische Mehrheit wird die laufenden Geschäfte noch so lange erledigen, bis Macron einen neuen Ministerpräsidenten gefunden hat. Resultat: Frankreich steht kurz vor Weihnachten 2024 ohne Regierung und ohne Staatshaushalt da, was manche übrigens nicht tragisch finden. 

Die Berater Macrons zimmerten eine „republikanische Front“

Macron ist allerdings selbst daran schuld, dass es trotz des Mehrheitswahlrechts in zwei Wahlgängen, das normalerweise im Parlament für klare Mehrheitsverhältnisse sorgt, zum Chaos kam, weil er am 9. Juni nach den für seine Anhänger verlorenen EU-Wahlen überraschend die Nationalversammlung auflöste und damit schlecht vorbereitete Neuwahlen zur Sommerzeit auslöste.

Die wie Parias behandelten Politikerinnen und Politiker des RN hätten dabei nach übereinstimmender Einschätzung der politischen Beobachter reale Chancen gehabt, in der Pariser Nationalversammlung die absolute Mehrheit zu gewinnen. Um das zu verhindern, zimmerten die Berater Macrons eine „republikanische Front“, um das RN in der Stichwahl um den Sieg zu bringen. Dabei schreckten selbst bourgeoise Kandidaten der Macron-Bewegung nicht davor zurück, sich zugunsten der Kandidaten des Trotzkisten Jean-Luc Mélenchons (LFI) zurückzuziehen, um dem RN den Weg zur parlamentarischen Mehrheit zu versperren. Unter den Kandidaten der LFI befanden sich auch polizeibekannte Gewalttäter der Antifa.

Resultat: Trotz ihrer 11 Millionen Stimmen im ersten Wahlgang befinden sich die Angeordneten des RN im Parlament hinter der LFI und der Regierungspartei auf dem dritten Platz. Es gibt keine Regierungsmehrheit. Deshalb dauerte die Suche nach einem Kandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten, der bereit war, es mit einer Minderheitsregierung zu versuchen, ein Vierteljahr. Für diesen Versuch fand sich schließlich der als seriös geltende Michel Barnier bereit.

Frankreich zahlt größere Risko-Aufschläge als Griechenland

Macron hatte den Mann im Rentenalter aus Savoyen offenbar mit Bedacht ausgewählt, denn der ehemalige EU-Kommissar, der mit einigem Geschick den Brexit ausgehandelt hat, gehört nicht der engeren Pariser Blase an und schien als Mitglied der gemäßigt konservativen Republikaner (LP) mit einer gewissen Distanz zur Macron-Partei „Renaissance“ reale Chancen zu haben, einen parteiübergreifenden Konsens über die Lösung der sich zuspitzenden Finanzkrise einfädeln zu können. Das Defizit des französischen Staatshaushaltes wird im kommenden Jahr 6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) locker überschreiten. Die akkumulierten Staatsschulden belaufen sich schon jetzt auf 112 Prozent des BIP. Das Land zahlt am Finanzmarkt nun größere Risko-Aufschläge als Griechenland. Das will einiges heißen. Der aufgeblähte Sozialstaat muss offenbar schrumpfen, um das Vertrauen wichtiger Investoren zurückzugewinnen. 

Doch da liegt der Hase im Pfeffer. Franzosen, denen der gesunde Menschenverstand nicht abhandengekommen ist, warten schon seit mindestens 40 Jahren auf grundlegende Reformen des staatlichen Systems der sozialen Sicherung, dessen Grundzüge mit dem Segen der kommunistischen Gewerkschaft CGT von der Kollaborationsregierung Maréchal Pétains 1941 unter der Nazi-Besatzung eingeführt wurde. Vorher waren dafür in Frankreich private Kranken- und Rentenversicherungen zuständig. Im täglichen Leben wird offenbar, dass die politische Mentalität der meisten Franzosen immer noch stark von der scheinbar siegreichen gewaltsamen Revolution von 1789 bis 1795 geprägt ist, obwohl es noch immer eine monarchistische Minderheit katholischen Glaubens gibt.

Die meisten Franzosen sehen sozialen Fortschritt nicht als Ergebnis steigender Arbeitsproduktivität beziehungsweise als Lohn für die Übernahme unternehmerischer Risiken durch mutige Personen, sondern als Resultat erpresserischer Massenproteste, Streiks und Blockade-Aktionen. Nicht wenige einfache Leute sind bereit, für ihre mehr oder weniger berechtigten Forderungen und manchmal schon aus purem Ärger über Kleinigkeiten auf die Straße zu gehen. Viele deutsche Demokraten finden das sympathisch, weil sich unsere Nachbarn jenseits des Rheins offenbar weniger gefallen lassen als die tendenziell grenzenlos leichtgläubigen und leidensfähigen Deutschen.

Mangelnde Reformfähigkeit des französischen Zentralismus

Doch liegt dem Demokratieverständnis vieler Franzosen meines Erachtens ein Missverständnis zugrunde. Seit der öffentlichen Hinrichtung (die Monarchisten sprechen von Ermordung) des letzten Königs Ludwigs XVI. am 21. Januar 1793 verstehen viele, wenn nicht die meisten Franzosen die Republik als umgedrehte Monarchie, in der für demokratisch legitimierte Gegengewalten nach dem Vorbild des amerikanischen Systems der Checks and Balanciers wenig Platz ist. Daraus resultiert die mangelnde Reformfähigkeit des französischen Zentralismus nach jakobinischem Vorbild.

Es bedurfte seither jeweils mehr oder weniger großer Revolutionen, um das mit Rousseaus „Volonté générale“ begründete politische System an neue Herausforderungen anzupassen. Dabei war eine zeitweilige Rückkehr zu monarchischen bzw. imperialen Herrschaftsformen bekanntlich kein Tabu. Neuere Versuche, die Verwaltung des durchbürokratisierten Zentralstaates zu dezentralisieren, kamen denn auch nicht weit. Sie schufen nur zusätzliche Posten und Pöstchen für mehr ideologisch-politisch als fachlich Qualifizierte. (Der beeindruckende Erfolg der Wiederherstellung des abgebrannten Heiligtums Notre Dame de Paris in nur fünf Jahren war nur möglich, weil die französische politische Klasse aus Prestigegründen vorübergehend viele bürokratische Reglungen fallen ließ und qualifizierten Architekten und Handwerkern das Feld überließ.)

Nicht zufällig verbreitete sich im französischen System bald die Unsitte, erpresserische Volksbewegungen mit politischen Zugeständnissen zu beruhigen, die auf Pump beziehungsweise durch die Notenpresse finanziert wurden und dadurch die Inflation anheizten. Auch in Deutschland gibt es heute diese Unsitte. Aber Ludwig Erhards marktwirtschaftliche Reformen von 1948/49 wirkten lange als Bremse, weil sie Wohlstand für alle ohne Erpressung verhießen und über längere Zeit auch ermöglichten. Über weite Strecken der Nachkriegszeit eilte die Inflation des Franc der stabilen D-Mark weit voraus.

Charles de Gaulle konnte diese Entwicklung mit der Einführung einer Wahl-Monarchie durch die Verfassung der V. Republik und mit der damit verbundenen Währungsreform nicht einmal ein Jahrzehnt lang aufhalten. Spätestens mit den von gewalttätigen Studentenprotesten begleiteten Massenstreiks von 1968 war alles vorbei. Politische Zugeständnisse wurden von den vergleichsweise schwachen, aber staatlich subventionierten (und korrumpierten) Gewerkschaften als demokratische Errungenschaften gefeiert und deren Ergebnisse zu fundamentalen Menschenrechten umgedeutet. 

Selbst Teenager streiken für die Rente mit 60

So geschehen bei der Einführung der 35-Stunden-Woche, die heute trotz ihrer schädlichen Wirkung auf die Wirtschaft nur von einer Minderheit infrage gestellt wird. Eine weitere zum Menschenrecht erklärte „Errungenschaft“ ist die von der Linksunion von Sozialisten und Kommunisten unter Staatspräsident François Mitterand schon in den 1980er Jahren eingeführte Senkung des Rentenalters auf 60 Jahre. Der von Emmanuel Macron 2017 mithilfe einer Intrige geschlagene katholische Präsidentschaftskandidat François Fillon wagte es als Premierminister unter dem Präsidenten Nicolas Sarkozy (2007–2012) als erster, daran zu rütteln und setzte das Rentenalter auf 62 Jahre herauf. Sarkozys sozialistischer Amtsnachfolger François Hollande wagte nicht, daran zu rütteln. In der ersten Amtszeit des heutigen Staatspräsidenten Emmanuel Macron erfolgte dann die Heraufsetzung des Rentenalters auf 64 Jahre. Doch die wird von einer parteiübergreifenden Mehrheit der Franzosen nicht akzeptiert. 

Heute fordern die Gewerkschaften zusammen mit den Linksparteien und dem RN einhellig die sofortige Rücknahme der unter Macron verfügten Heraufsetzung des Rentenalters als Zwischenschritt für die Rückkehr zur Rente mit 60. Die Renten sind zum Hauptthema der französischen Politik geworden – weit vor der Sorge um den Klimawandel. Selbst Teenager streiken für die Rente mit 60. Unter diesen Umständen hatte Michel Barnier kaum Chancen, das von ihm ausgehandelte äußerst moderate Sparprogramm durchs Parlament zu bringen. Das RN, dessen Stillhalten es bis dahin Michel Barnier erlaubten, ohne parlamentarische Mehrheit zu regieren, schloss sich am 5. Dezember dem Misstrauens-Votum der zur „neuen Volksfront (NFP)“ erweiterten LFI an. 

Nun ist Macron auf der Suche nach einem neuen Premierminister. Diesmal wird er sich damit nicht lange Zeit lassen können. Als diese Zeilen geschrieben wurden, waren Macrons Verhandlungen mit allen Parteien außer der LFI, die die Einladung Macrons nicht annahm, bereits so weit gediehen, dass die Ernennung eines neuen Premierministers nur noch eine Frage von Stunden zu sein schien.

Ohne stabile parlamentarische Mehrheit bliebe Frankreich allerdings grundsätzlich unregierbar. Neue Regierungen würden, mit Misstrauens-Voten konfrontiert, nur wenige Monate lang halten. Emmanuel Macron weiß das selbstverständlich. Manche verdächtigen Macron deshalb, nach dem Artikel 16 der Verfassung von 1958 zu schielen. Dieser gäbe ihm im Falle einer Bedrohung der Sicherheit wie einem absoluten Monarchen unbeschränkte Machtbefugnisse. Begründungen wären bei Bedarf wohl rasch zu Hand.

 

Edgar L. Gärtner ist studierter Hydrobiologe und Politikwissenschaftler. Seit 1993 selbstständiger Redakteur und Berater, als solcher bis 1996 Chefredakteur eines Naturmagazins. Bis Ende 2007 Leiter des Umweltforums des Centre for the New Europe (CNE) in Brüssel. Er ist In Deutschland und Frankreich als Autor und Strategieberater tätig.

Foto: Office of the Vice President of the United States - https://twitter.com/VP/status/1598135808871071747, Gemeinfrei, via Wikimedia Commons

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Leserpost

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Hubert Geißler / 10.12.2024

Nein Frieden darf auf keinen Fall sein, da sei Merz vor. Deshalb auch das BSW-Bashing. Betrachtet man die AfD und das BSW als eher sozial orientierte, „antiwoke“, migrationskritische Parteien mit einer ukrainekritischen Tendenz, so kratzt dieses Bündnis bereits an der Mehrheit im Osten oder liegt sogar darüber. Diese potenzielle Mehrheit darf sich nun auf keinen Fall auswirken. AfD und BSW – das wäre ja der Hitler-Stalin-Pakt in Neuauflage. Ich bleibe dabei: Unser Staat wird eher von außenpolitischen Katastrophen überrollt, als dass sich hier etwas bewegt. Doch die stehen bereits vor der Tür.

Klaus Hergesheimer / 10.12.2024

“Mangelnde Reformfähigkeit des französischen Zentralismus” ... und was ist dann erst mit dem europäischen Zentralismus? Im Übrigen: Die Euro-Krise, letzlich nur die zwangsläufigen Probleme, die bei einer Gemeinschaftswährung in einem nicht-optimalen Währungsraum auftreten, war nie weg, nur mit Geld zukünftiger Generationen zugeschüttet und von anderen aktuellen Krisen überlagert. Eine Währung muss passen wie ein Maßanzug, nicht wie Konfektion von der Stange. Eine Gemeinschaftswährung – EU-Konvergenzkriterien hin oder her – unter Staaten mit unterschiedlichen Wirtschaftskraft und -entwicklung führt zwangsläufig (!) zu immer größeren Ungleichgewichten, die irgendwann zum Auseinanderbrechen der Währungsunion führen. Man kann ökonomische Gesetzmäßigkeiten (!) nicht mit politischem Willen aushebeln. Die Eurozone ist kein optimaler Währungsraum: Frage: Kann eine Währungsunion zwischen souveränen Staaten dauerhaft stabil sein, wenn neben der Geld- und Währungspolitik nicht auch die Finanz- und Wirtschaftspolitiken der Mitgliedsstaaten vereinheitlicht werden? Antwort: Nur Länder mit einer möglichst ähnlichen Wirtschaftsstruktur, flexiblen Arbeits- und Kapitalmärkten, intensivem Warenaustausch und einer abgestimmten Wirtschaftspolitik sollten eine Währungsunion bilden.

Christiane Neidhardt / 10.12.2024

Passend zum Thema Verteidigungsfall: Artikel BERLINER MORGENPOST 10.12.24 CHARITÉ CHEF UND EXPERTEN FORDERN BESSERE VORBEREITUNG AUF ERNSTFALL Zitat aus dem Artikel: “Bei einem Angriff Russlands auf einen Nato Staat würde der Bündnisfall ausgerufen und Deutschland zur logistischen Drehscheibe werden. Das hat nach Ansicht des Expertenrats “Gesundheit und Resilenz” auch weit reichende Folgen für das Gesundheitssystem”. Dazu gab es dann als Titelbild martialisch aussehende Bundeswehrsoldaten bei der Nato Übung “Grand Quadriga 24” im Mai 24. Grand Quadriga war eine Nato Übung, die gewissermaßen den Krieg der Nato gegen die Russische Föderation simuliert hat, mit Deutschland als “Drehscheibe”.

Christiane Neidhardt / 10.12.2024

Mit diesen Möglichkeiten rechnen aufmerksame und interessierte Beobachter des Zeitgeschehens auch in Deutschland. In Deutschland heißt das “Verteidigungsfall”. Im Verteidigungsfall sind Bundestag und Bundesrat ausgeschaltet und das “Notparlament”, welches in Deutschland Gemeinsamer Ausschuss heißt, übernimmt die Funktion von Bundestag und Bundesrat. Der Gemeinsame Ausschuss besteht aus lediglich 48 Mitgliedern des Bundestages und des Bundesrates.  Dieses Notparlament wählt auch den Bundeskanzler. Während des Verteidigungsfalls sind Wahlen in Bund und Ländern ausgesetzt, und zwar so lange, wie der Verteidigungsfall besteht- also unbefristet, möglicherweise das neue Tausendjährige Reich. Amts- und Mandatsträger bleiben im Verteidigungsfall im Amt. Das Notparlament berät und entscheidet nach seiner Geschäftsordnung unter Ausschluß der Öffentlichkeit! Beschlussfähig ist das Notparlament, wenn mindestens die Hälfte seiner Mitglieder anwesend sind. Das Notparlament kann mit wenigen Ausnahmen im Schnelldurchgang nahezu komplett alle Gesetze ändern. Also Rentenkürzungen, Aufnahme neuer Schulden, Eingriffe in Sozialversicherungsrecht etc. Es fehlt nur noch das schockartige Momentum a’la 9/11, welches die Bevölkerung überwältigt, um den Verteidigungsfall zu begründen. Wenn man die Protagonisten der Parteien der demokratischen Front betrachtet, dann hat man schon den Eindruck, daß auf den Verteidigungsfall hin gearbeitet wird. Die Mitglieder des Notparlaments stehen schon fest, kann man alles auf den Internetseiten von Bundestag und Bundesrat zum Thema Verteidigungsfall Notparlament recherchieren. Auch in Sachsen könnte Kretschmer im Verteidigungsfall erst einmal unbefristet im Amt bleiben. Die sächsische Landesverfassung verbietet es nämlich, dem Ministerpräsidenten während des Notstands das Misstrauen auszusprechen. Die Masse der Bevölkerung ist ohnehin durch und durch geimpft und indoktriniert und wird sich gegen einen unbefristeten Verteidigungsfall nicht wehren.

A. Ostrovsky / 10.12.2024

@L. Luhmann : Machen wir es konkret: Der Journalist Günther Lachmann hatte 2015 davor gewarnt, wenn unter den Zehntausenden “Flüchtlingen”, die Merkel vom ungarischen Bahnhof Keleti nach Görmanyi holen ließ, nur jeder Tausendste ein Jihadist ist, bekommt Deutschland ein schweres Sicherheitsproblem. Das war deshalb überzeugend, weil in Budapest mehrere Hassprediger mit islamistischen Symbolen aufgetreten waren und die Kinder der “Flüchtlinge” auf Videos die Geste mit beiden Zeigefingern zeigten und Görmanyi riefen. Alles eindeutige Signale, dass diese Leute nicht vor dem Islam fliehen, sondern den Islam ins Haus des Krieges tragen wollen. Lachmann, damals bei Springer beschäftigt, wurde schnell danach entlassen und man hätte nach seinem Namen in genauer Schreibweise suchen müssen, um noch Texte von ihm zu finden. Die Blondinen wurden aufgehetzt, den jungen Männern, am Bahnhof Teddys entgegen zu werfen, Karola Rackete, Tochter eines Bundeswehroffiziers, begann “Seerettungen” zu organisieren und Mutti erklärte dem staunenden Volk, mit zweiarmigen Bewegungen, dass es unsere Verantwortung wäre, besonders als Deutsche Vorbilder, jeden Entwurzelten und jeden Glücksritter und auch jeden entsendeten Kämpfer des Propheten aufzunehmen, zu verpflegen, Wohnung zu geben. Ausdrücklich sollte es gar nicht möglich sein, wenigstens die Identität der “Geflüchteten Mädchen” festzustellen, zumal die entsendenden Staaten zur Mitarbeit grundsätzlich nicht bereit schienen. Die Kinder in den Schulen mussten Regenbögen malen und falls sie Eltern hatten, die dem nicht zustimmen, sollten sie den Kontakt zu denen auf ein Mindestmaß reduzieren und lieber in die Flüchtlingsunterkünfte gehen, um die armen Schutzsuchenden zu integrieren. Alle Lehrer wurden eingenordet, alle Medien-Schaffenden begannen, rassistische Äußerungen gegen Schutzsuchende aufzuspüren. Siggi Pop beleidigte das Pack von Heidenau. Und der Zentralrat beklagte das Wiedererstarken des deutschen Antisemitismus.

A. Ostrovsky / 10.12.2024

@L. Luhmann : Die Lage ist noch gravierender. Im “Westen”. Mit Duldung des Staates, durch aktive, fanatische Aktionen von staatlich finanzierten NGOs, unter Beifall der staatshörigen Medien, werden lange Zeit gegen bestehende Gesetze Feinde der Sicherheit ins Land geholt, zu MILLIONEN! Dabei werden verlogene Begründungen überstrapaziert, wie Asylrecht, politische oder religiöse Verfolgung, sexuelle Diskriminierung, ... Am Ende sind dann Massen von Feinden im Land, auf die die vorgeschobenen “guten” Begründungen absolut nicht zutreffen. Alle wissen es, aber durch massive Propaganda, Zensur und Drohungen wird die Tatsache aus der offiziösen Meinung heraus gehalten. Wenn dann diese Feinde tatsächlich eine Bedrohung darstellen, dann weder für die Existenz der Mächtigen, noch für den Staat selbst, sondern vorwiegend für die friedlichen und bis dahin gutwilligen Bürger. Die hohen Tiere haben ihre Personenschützer, gepanzerten Limousinen, abgesperrten Sicherheitsbereiche, Bundes-Flugzeuge usw. Deren Sicherheit und auch die Sicherheit von deren Machausübung wird nicht gefährdet. Sann aber wird die Gefährdung der Sicherheit friedlicher Bürger als Begründung genommen, um ein nicht mehr von der Mehrheit des Volkes unterstütztes Zwangsregime zu errichten, wie wir es bei den Corona-Zwangsmaßnahmen erlebt haben, im ganzen “Westen” (angeblich weltweit, aber in den Südstaaten war es nur Fake). Und die Zwangsmaßnahmen richten sich gar nicht gegen die Gefährder der öffentlichen Sicherheit, denn die werden davon ausgenommen. Dieses systematisch von langer Hand aufgebaute Propaganda-Lügengeflecht ist das VERBRECHEN GEGEN DIE MENSCHHEIT. Es richtet sich gegen friedliche, friedliebende, gesetzestreue Steuerzahler. Und IMMER gegen die Wehrlosen, gegen Kinder, gegen Alte, gegen Frauen, gegen jeden Menschen, der durch ehrliche Arbeit sein friedliches Leben gestalten wollte. DAS IST DAS UNRECHT! Wie soll man das nennen? Notstands-Mafia? Notstands-Putsch? Notstands-Satanismus?

A. Ostrovsky / 10.12.2024

@L. Luhmann : >>Begründungen wären bei Bedarf wohl rasch zu Hand.<< # Das ist in der Tat das große Problem. Wenn die Sicherheit tatsächlich bedroht wäre - was sie im übrigen durch die Ausbreitung des Islam in Frankreich explizit auch ist - könnte man darüber nachdenken, ob die Bürgerrechte derer, die die Sicherheit tatsächlich bedrohen, eingeschränkt werden müssen. In Wahrheit ist es aber anders. Die Sicherheit wird nur vorgeschoben, um die Rechte aller anderen einzuschränken, während man jene gewähren lässt, die die Sicherheit bedrohen. Das ist nicht nur in Frankreich so, und es ist ein Skandal, den man nicht verzeihen darf. In WORTEN: NICHT VERZEIHEN. Es erzeugt so viel Groll gegen den Staat, das darin selbst eine Gefährdung der Sicherheit liegt. Die Instrumentalisierung der Feinde der Sicherheit, die man GEWÄHREN LÄSST, ja sogar exxplizit gegen geltendes Recht ins Land geholt hat, damit sie die Sicherheit gefährden, weil sie das unschlagbare Argument liefern, um die Rechte derer einzuschränken, die die Sicherheit gar nicht gefährden. Es ist nicht der Notstand an sich, der Unrecht ist. Es ist seine Instrumentalisierung und die unerträglichen Lügen, die mit jeder Instrumentalisierung der Bosheit und Gewalt verbunden sind. Man muss das aber auch genau auseinanderhalten, was wirkliche Sicherheitsbedrohung ist und was Instrumentalisierung. Nur wenn man es auseinander hält, kann man das Problem überhaupt intellektuell erfassen. Die Spaltung der Gesellschaft besteht in der LÜGE. Die einen behaupten eine Bedrohung der Sicherheit und reklamieren daher diktatorische Sonderrechte, die Anderen, die von den Sonderrechten betroffenen, wissen, dass die Sicherheit gar nicht von ihnen selbst bedroht wird, sondern von den Diktatoren, die damit Sonderrechte fordern. Das ist in ALLEN “westlichen” Ländern der Grund der Spaltung. die LÜGE! Wenn die Macchiavellisten nicht diejenigen erst ins Land geholt hätten, die die Sicherheit gefährden, hätten sie doch die Zustimmung der Mehrheit.

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