Lieber Frank Box im Prinzp meine Zustimmung, mit einer kleinen Korrektur: Die SPÖ (Österreich) ist zwar nicht in der Regierung lag aber bei der letzten Wahl 2017 mit 26,8% noch mehr als 6% vor dem Resultat der SPD wobei bei uns die Grünen rausgeflogen sind.
@Frank Box @Silas Loy: Die Agenda 2010 war von der Grundidee richtig, die Ausführung war, wie zwischenzeitlich die Regel, schlecht, will hier heißen unsozial und zu tiefst ungerecht. Das Land krankt an Gesetzen, die insbesondere die ärmeren Schichten benachteiligen, in dem sie diese de facto mit höheren Steuern belegt. Vor dem Gesetz sollten alle Menschen gleich sein und das war in Deutschland noch nie der Fall. Der Verrat der SPD liegt m. E. darin dies, nicht nur hingenommen, sondern sogar noch befördert zu haben und mit ihrer Migrationspolitik weiter zu befördern. Ihr Lohn, Zutritt zu den Fleischtöpfen oder 30 Silberlinge.
@Silas Loy: “Die SPD hat mit der Agenda 2010 ihre Seele verraten und viele ihrer Wähler über die Klinge springen lassen.” - So ist es! Und sie hat sich von diesem Verrat an ihrer eigentlichen Wählerklientel - der Arbeiterschaft - auch nie distanziert, weshalb sie niemand mehr wählt! So bleibt Andrea (Bätschi!) Banales nur noch die Aufgabe als Abwicklerin der weiterhin schwindenden SPD-Konkursmasse.
Ich denke der SPD wird es wie z.B. den französische Sozialisten gehen. Die gibt es eigentlich nicht mehr. Die Parteizentrale in Paris wurde verkauft um Schulden zu bezahlen. Ähnlich ist des in den Niederlanden, Österreich u.s.w. Dort sind die Sozis mit unglaubliche Geschwindigkeit in der Bedeutungslosigkeit verschwunden.
Neben den fehlenden Inhalten, die wie von Ihnen beschrieben, verlustig gingen und jetzt nur noch aus Kopien anderer Parteien bestehen, mangelt es an geeigneten kompetenten Persönlichkeiten, sozusagen an herausragenden Köpfen, innerhalb dieser Partei und an innerparteilicher Loyalität. Seilschaften, Intrigen, Neid und Widersprüche werfen ein schlechtes Licht auf die SPD und ihre Mitglieder. Die menschliche Auswahl ist auch wahrlich verheerend. Gabriel, vielleicht noch der intelligenteste, war zu aggressiv, opportunistisch und in eigener Sache zu zielstrebig. Schulz fehlt es an geistiger Potenz und an Durchsetzungsvermögen, was wiederum Nahles als alte Netzwerkerin im Übermaß besitzt ( das Durchsetzungsvermögen!),und es etwas peinlich in Halbstarkenmanier präsentiert. Eigentlich eine Partei, die sich selbst überflüssig gemacht hat!
Die SPD hat mit der Agenda 2010 ihre Seele verraten und viele ihrer Wähler über die Klinge springen lassen. Auch um “Die neue Mitte” zu werden, das neue bürgerliche Establishment und hier die verblödete Union zu beerben. Wenn es in ökonomischen Fragen nur die eine unheilige Kirche des Neoliberalismus gibt, die die einzige richtige Lösung hat und wenn das die Abschaffung von “Besitzständen” (Steinbrück) von Wählern der Sozialdemokratie durch die Sozialdemokratie bedeutet, dann ist die Sozialdemokratie am Ende. Kann man einem Wähler der Sozialdemokratie erklären, dass es sozialdemokratisch ist, wenn ein sozialdemokratischer Kanzler ihn im Falle der Arbeitslosigkeit erst seine Ersparnisse wegnimmt und dann seine Lebensleistung in Qualifikation und Erfahrung für vollkommen obsolet erklärt? Nachdem Generationen von Sozialdemokraten für diese “Besitzstände” gekämpft haben? Einfach mal so per Federstrich und Basta? Nein, das kann man eben nicht. Mit der Abschaffung der Arbeitslosenhilfe hat sich die SPD selbst abgeschafft. Sie ist keine Alternative mehr zu Union und FDP, sie hat keine eigenen Rezepte, sie betrügt und verrät die eigenen Wähler. Jetzt wirft sie sich dann eben den von ihr geschaffenen Doppelpassinhabern an den Hals.
Treffende Analyse! Rückblick: Bei meiner ersten BTW habe ich damals tatsächlich die SPD gewählt (Aera Brandt). Inzwischen ist diese Partei für mich völlig unwählbar geworden. Willfährige Steigbügelhalter für den Merkelismus und Anbiederung an die Grünen, alles nur, um selbst an der süßen Macht zu bleiben. Dauernd mit sich selbst beschäftigt, Neid, Irrsinn und verschwurbelte Realitätsferne. Es würde mich nicht wundern, wenn die SPD auf 12-14% abrutscht, Schadenfreude inklusive.
Die SPD ist mittlerweile zur Partei der Beamten und Staatsangestellten geworden. Dies drückt sich auch darin aus, dass Gesetze gemacht werden, die aber Niemand durchsetzt, weil schlicht das Personal dazu fehlt. Oder aber in den geschönten Arbeitslosenstatistiken, die mittlerweile vor Ausnahmen, wer dabei mitgezählt werden darf, nur so strotzen. Ähnlich verhält es sich im Bildungswesen: SPD geführte Bundesländer brüsten sich mit der hohen Zahl der Abiturienten, anstatt wahrzunehmen, dass sie schlichtweg die Anforderungen soweit nach unten gedrückt haben, dass mittlerweile jeder des Deutschen halbwegs mächtige sein Abi macht. Wobei das auch wiederum nur teilweise stimmt, denn die Rechtschreibfehler werden ja in den Abiklausuren gar nicht mehr berücksichtigt. Es wäre ja auch der pure Rassismus, wenn man die mangelnde Deutschkenntnisse von Menschen mit Migrationshintergrund ihnen anlasten würde. Aber Hauptsache, liebe SPD, die Zahlen stimmen. Nur: Wahlergebnisse kann man sich nur bedingt schönrechnen!
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