Schon bei Relotius war ich kaum der einzige, der nicht glaubte, daß der den Spiegel mit seinen Lügengeschichten hintergangen hätte. Entweder war es längst bekannt oder egal. Als es dann mal Ärger gab, spielte jeder sein Spiel. Und jetzt bei den Flüchtlingsdramen ist es ähnlich. Beim Spiegel arbeiten (bzw. arbeiteten?) Profis, für die es im Internetzeitalter Routine ist, selbst in Kriegs- und Krisengebieten echt und falsch mit wenigstens 99% Sicherheit zu unterscheiden. Wenn man denn will. Aber wozu sollte man wollen? Geht es nicht ums NARRativ? Wenn das stimmt, ist doch alles bestens. Und genau das ist es auch, was Correctiv u.a. “Faktchecker” überprüfen: ob die Ideologie stimmt. Wie in “guten alten” Zeiten kirchliche oder königliche oder parteieigene Zensur darüber wachten, daß niemand leichtfertig auf unerwünschte Gedanken gebracht werde.
Das Sturmgeschütz der Demokratie! Das war der Spiegel einmal in grauer Vorzeit. Inzwischen ist dieses Blättchen zu einer unerträglichen Mainstream Postille verkommen, für die ein einigermaßen vernünftiger Mensch keinen Cent aus dem Fenster wirft. Ich habe viel mehr das Gefühl, dass man die wenigen Leser dafür bezahlt, dass sie diese Dreckschleuder in die Hand nehmen. Selbst Lore-Romane sind da ein besserer Lesestoff.
Zitat M. Schmitt: “Elon Musk - bitte kaufen Sie auch den Spiegel, BITTE BITTE!” Das wird dann ein lustiger Bietwettbewerb! Bis jetzt liegt da Billyboy weit vorne!
Sich mit dem Lügel zu beschäftigen ist vertane Lebenszeit. Im Meer der Lügen ist der Fisch der Wahrheit nicht zu finden.
Vom kritischen, investigativen “Stürmgeschütz der Demokratie” zur links-grün-woken “Erpsenpistole” des “Haltungs-Journalismus”. “Fairytale” kommt vor Fakten und Recherche. Wenn es nicht so abgrundtief erbärmlich, jämmerlich und peinlich wäre, könnte man (fast) lachen. Es passt aber genau zum ganzen Rest der deutschen Qualitätsmedien!
@Yon Bureitxa. Naja, der Spiegel ist zwar ein K_ckblatt, aber das mit den Leserbriefen sollte man nicht allzu genau nehmen. Ich lese die Achse auch nicht wegen der Leserbriefe. Im Gegenteil. Manche LB auf der Achse kann man getrost als unterirdisch bezeichnen. (Es gibt natürlich auch Gute!) Mich hält das aber nicht davon ab, die Achse zu lesen. Ich kann das trennen. Und außerdem ist es überall so. Und als Zeitung hat man nun mal nicht nur Edelmenschen unter seinen Lesern, sondern auch Dumme, Aggressive, Ängstliche, Gehässige, Alberne, Naive oder Bekloppte. Manche Zeitungen und Foren verfälschen das Bild ihrer Leserschaft durch Zensur. Wenn man das nicht tut besteht natürlich das Risiko, dass bei Reizthemen bei den ruhigeren, gesitteteren Vertretern der Eindruck entstehen kann “Mein Gott, hier sind ja nur Prolls und Psychos unterwegs!” Man wähnt sich am falschen Ort unter den falschen Leuten. Manch einer liest heimlich ohne je einen Kommentar zu verfassen, andere wenden sich ganz ab. Das ist eben leider eine der Nebenwirkungen, wenn man die Leute in den Kommentarspalten gewähren lässt. Auch ich bin kein Freund von Zensur! Aber das Nicht-zensieren hat leider auch Nachteile. Ich bleibe der Achse trotzdem treu. Auch wenn mir viele Kommentare zu weit gehen. Und ich schreibe auch selbst gelegentlich Kommentare, obwohl es ein Risiko ist. Und ich würde mir wünschen, dass in Zukunft mehr sachliche Kommentare zu lesen sind. Zu viele Leute schreiben leider im Brast. Oder wenn schon gehässige Kommentare, dann bitte originell-gehässige! Noch mal zum Spiegel: Ich habe mir vor einigen Jahren mal dort die Leserbriefe durchgelesen. Ca. ein Dutzend. Nur einer war meiner Ansicht nach in Ordnung. Alles andere war völliger Müll. Aber wie gesagt. Wohl kein Blatt kann sich damit rühmen, dass es nur von Hochbegabten und charakterlich Einwandfreien gelesen wird! (Der Spiegel schon gar nicht!)
A propos: Wann arbeitet die “Achse” eigentlich einmal auf, wo sie ihre Leserschaft überall so in die Irre geführt hat? Es gibt viel zu tun, packt es an!
Das einstige “Sturmgeschütz der Demokratie” passt sich eben den jeweiligen Zeiten an, als die Stasi mit IM Schrammel bis in die Chefredaktion vorgedrungen war, mutierte man zum “Sturmgeschütz der DDR” und nun eben zum “Sturmgewehr des Zeit"un"geistes”. Wenn der “Spiegel” so konsequent gehandelt hätte, wie er es von anderen erwartet, dann hätte er seine Leser ebenso entschädigen müssen, wie VW und andere Autokonzerne ihre Kunden. Diese fatale Berichterstattung ist kein Zufall, sie ist so gewollt und ich erinnere auch an Bad Kleinen, wo man mit etwas “pocket-money” eine Kioskverkäuferin zu einer falschen Aussage bewegte, was zu Rücktritten und Entlassungen bis hin zum damaligen Innenminister führte. Als der Berliner SPD/AL-Senat ab 1989 mit gefälschten!!! Vorschriften und unzutreffenden Gründen unbescholtene Bürger wie Verbrecher jagte, da informierte ich damals den Berliner Vertreter mit entsprechenden Unterlagen. Dieser winkte ab, erklärte mir telefonisch, dass da noch einiges auf uns zukäme und als ich die Unterlagen zurückforderte, da waren sie verschwunden. Dafür gab es dann einen Entlastungsartikel nicht nur für den Berliner Senat.
Wenn die Leitung des Spiegels einen Mitarbeiter wie damals den Relotius aus der Belegschaft entlässt, dann ist das noch lange nicht ein Beleg dafür, dass sich im “System Spiegel” etwas geändert hat. Üblicherweise ist auch die Belegschaft eines Unternehmens stets das Spiegelbild der Unternehmensführung.
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