Ich bin eher der Meinung, dass das Antagonym von “Sorgfalt” “Fahrlässigkeit” ist. Aber ansonsten stimme ich zu. Und ich möchte ergänzen: Grundvoraussetzung für Sorgfalt ist auch die vielgehasste und gern ignorierte Disziplin. Eine Tugend, die ich mir in Minischritten langsam erarbeiten muss, weil sie leider in meiner Generation (Jahrgang ‘86) völlig unter den Tisch gefallen ist. Und ich habe den Eindruck, dass dieser Trend sich immer weiter verstärkt hat, so dass heutzutage sowohl in u. a. Politik, Medien und Wissenschaft (letzteres weiß ich aus persönlicher Erfahrung) sich die Pfeifen und Luftpumpen nur so tummeln. Du musst dich nur gut verkaufen können und den Menschen sagen, was sie hören wollen, dann ist dir der Erfolg sicher. Eine Gesellschaft, die so etwas duldet und fördert, wird langfristig zu Grunde gehen.
Auf mich wirkt die um sich greifende, verbale Totschlagetikettierung und Diffamierungswut eher infantil als einer mangelnden Sorgfalt geschuldet. So haben sich Auseinandersetzungen im Grundschulalter abgespielt, da war das altersgerecht normal und endete nicht selten in Rangeleien. Man musste nämlich damals nicht kuschen vor den Beschimpfungen sondern durfte sich noch verteidigen, resp. wehren. Eingemischt (durch Autoritäten) wurde sich meist erst, wenn es eskalierte oder jemand oder etwas zu Schaden kam.
“...... deutungsmächtiger Kreise…. ” dann würden die ja, aus “Klugheit und Geduld” die “populistischen Andersdenkenden” beschimpfen . Ha, ha , ha, herrlich.
Nach dem Duden (Etym.) kommt das Wort von Sorgenfalten, sei’s drum. Es handelt sich um eine Kombitugend, aus Klugheit und Geduld.
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