Thomas Rietzschel / 10.01.2022 / 12:00 / Foto: Pixabay / 42 / Seite ausdrucken

Sollte die Quarantäne nicht eher verlängert werden?

Mit den politisch konstruierten Prophezeiungen und Versprechen verhält es sich wie mit den Lügen; Sie haben kurze Beine. Früher oder später verstricken sich die Schwindler im eigenen Lügengespinst. Mit jeder neuen Lüge laufen sie Gefahr, über die vorherige zu stolpern. Gefangen im Hamsterrad ihrer Täuschungen, treten sie auf der Stelle. Um ihre Glaubwürdigkeit nicht zu verlieren, müssen sie immer noch ein Geflunker draufsetzen. Denn gäben sie die eine, ihr erste Lüge zu, würden ihnen auch alle folgenden nicht mehr abgenommen. Ausbrechen können sie nicht, selbst dann nicht, wenn sie sich mit Wahrheiten widersprechen, die nun einmal auf der Hand liegen. 

Die „Omikron-Welle“ wird uns überrollen, eine „Wand“ bricht über uns zusammen, eine „Flut" steht bevor, eine Infektion, die sich schneller verbreitet als Omega oder Delta; sie wird alles übertreffen, was wir bisher erdulden mussten. Wer hat hier Alarm geschlagen? Sie ahnen es schon. Das eingespielte Trio infernale: Karl Lauterbach, Lothar Wieler und Christian Drosten.

An sich nichts Besonders, politisches business as usual, würde nicht zugleich aus gleichem Munde eine Verkürzung der Quarantäne in Aussicht gestellt. Wie das zusammenpasst, die beschworene Gefahr der Omikron-Viren und die frühzeitige Entlassung derer, die sie sich eingefangen haben und in Windeseile weiter verbreiten könnten, haben uns die Pandemie-Verkünder bisher nicht erklärt, nicht erklären können. Wenn Omikron tatsächlich so bedrohlich wäre, wie wir glauben sollen, dann läge doch eher eine Verlängerung der Quarantänezeiten als deren Verkürzung nahe. 

Jetzt ist die „kritische Infrastruktur“ an der Reihe

Doch des Rätsel Lösung würde den düsteren Verheißungen von gestern heute den Boden entziehen. Die Menschen könnten erkennen, dass dem Alarmismus weniger zu trauen ist, als viele noch immer annehmen. Zwar lässt sich die Omikron-Ansteckung im Labortest nachweisen, doch zeigen die Infizierten kaum Symptome.  

Deshalb wird wohl unterdessen auch weniger von der Krankheit als vielmehr von einer Gefährdung der „kritischen Infrastruktur" gesprochen. Jetzt sollen wir glauben, dass bevorzugt Feuerwehrmänner, Krankenschwestern, Pfleger und Ärzte, Busfahrer, Lokomotivführer, Schaffner und Lehrer befallen werden und als Arbeitskräfte ausfallen würden.

In Hessen wurde bereits überlegt, infizierte Angestellte weiter arbeiten zu lassen, wenn sie beispielsweise am Steuerpult eines Klärwerkes sitzen. Man könnte ja um sie herum einen virendichten Glaskasten bauen, um andere vor der Ansteckung zu schützen. Ob dem Mann oder der Frau Essen und Trinken dann über eine Bodenklappe, unterhalb der Flughöhe der Viren, zugeschoben würden, war bislang noch kein Thema landespolitischer Beratung. 

Im Raum steht vorerst die Verheißung eines Zusammenbruchs des öffentlichen Lebens, als ob den die politischen Kaffeesatzleser mit dem, was sie bisher verordneten, nicht längst schon herbeigeführt hätten: Eine von amtlicher Eitelkeit und administrativem Versagen befeuerte Corona-Panik, die Unternehmen wirtschaftlich an den Rand des Ruins brachte oder dazu führte, dass lebensrettende Operationen und Behandlungen nicht stattfinden konnten, weil Intensivbetten für den Fall freigehalten wurden, dass ein Corona-Patient überraschend vor der Tür steht. 

Wer einen Fehler macht, muss den nächsten draufsatteln

Und nun? Nun sollen wir abermals glauben, allein die politische Weitsicht der gewählten Knalltüten würde uns vor dem Schlimmsten bewahren. Nochmals sollen wir die Suppe auslöffeln, die sie uns in ihrer Ratlosigkeit eingebrockt haben. Ihnen selbst sind die Hände in der Tat gebunden, der Verstand liegt lahm, die Politiker tagen.

Erst am vergangen Freitag trafen sie sich wieder zur Bund-Länder-Konferenz: der Bundeskanzler, ausgewählte Kabinettsmitglieder und die Ministerpräsidenten der Länder. Der „Corona-Gipfel“ verlief nach dem eingespielten Ritual, diesmal allerdings verkürzt. In „nur“ drei Stunden war man durch, wie rundum gemeldet wurde. Abgespult wurde das hinlänglich bekannte Programm, heiße Luft mit hoheitlichem Gepränge produziert.

Am Ende verständigte man sich darauf, etwas zu beschließen, wenn es die Lage erfordere. Zeit gewonnen, alles gewonnen. Doch gab es diesmal noch eine Sahnehäubchen obendrauf. Gaststätten, Bars und sonstige Kneipen dürfen wir noch betreten, wenn wir erstens doppelt geimpft sind und zweitens einen tagesaktuellen Negativtest zücken können, es sei denn, der verdächtige Bürger ist geboostert. Keine Impfpflicht versteht sich, nur eine Nötigung namens "Anreiz".

Gleichwohl ein Tatbestand, für den der Einzelne unter Umständen zu einer Geldstrafe verurteilt werden könnte, wenn nicht gar dazu, eine Weile einzusitzen. Politiker haben das nicht zu befürchten, erst recht nicht in der Corona-Krise. Würde ihr haftbedingter Ausfall doch zu einer eklatanten Gefährdung der „kritischen Infrastruktur“ führen. Es gäbe Sendeausfälle in den öffentlich-rechtlichen Medien, leere Seiten in Zeitungen und Zeitschriften, keine Marschbefehle mehr, die das Volk in Sicherheit wiegen, dass die Anführer schon wissen, was tun oder lassen. 

Wollen die Mitglieder im Coronastab nicht jegliche Glaubwürdigkeit verspielen, müssen sie alles daransetzen, ihr morsches Lügengebäude von der Jahrtausendpandemie mit immer neuem Schwindel stützen. Ein Ammenmärchen zieht das nächste nach sich. Wer einen Fehler macht, muss den nächsten draufsatteln, damit das Ganze den Anschein der Wahrheit behält. Wer Niederlagen eingestehen würde, wäre weg vom Fenster, er hätte nichts mehr zu melden.

Wer sich einmal zum Zuchtmeister der Gesellschaft aufgeschwungen hat, wird aus dieser Rolle nicht so schnell wieder herauskommen. Bleibt zu hoffen, die Unheilsverkünder mögen sich in ihrem Lügengespinst verstricken, bis ihnen der Atem ausgeht. Für diesen Ernstfall, einige Betten auf der geschlossenen Intensivstation samt Beatmungsgeräten freizuhalten, wäre nun wahrhaftig ein Gebot gesundheitlicher Vor- und Fürsorge. 

Foto: Pixabay

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Thomas Kneiss / 10.01.2022

Erinnert mich sehr an das Grimm`sche Märchen vom Frieder und das Katerlieschen. Als ihr ein Käse den Berg herunterrollt, den sie gerade erklommen hat, möchte sie Auf- und Abstieg nicht gern auf sich nehmen und schickt einen zweiten Käse bergab um den ersten zurückzuholen. Als die beiden nicht zurückkommen schickt sie käse Nummer drei. Insgesamt sechs Käselaibe hatte sie. Versuch macht klug aber nicht das Katerlieschen!  Aufgrund vorangegangener, wiederholter Fehlleistungen besteht keine Hoffnung auf Einsicht und Besserung. Märchen und manche Wünsche werden besser nicht wahr.

Hans-Peter Dollhopf / 10.01.2022

Sich in die Wälder zurückziehen können, wär das schön. Eine Blockhütte bauen, mit einen Kamin. Einen Brunnen graben. Hühner und ne Kuh und ein kleines Schwein zum Unterhalten. Und Bärenfallen für alle, die sich in die Nähe verirren! Oder aber Florida. Jedenfalls weiiit weg! “Etwas Besseres als den Tod findest du überall!”

Stanley Milgram / 10.01.2022

p.s.: Ich habe die Herpes-Zoster-Erkrankung meines Vermieters nach der Impfung ans PEI gemeldet. Das landet doch eh in der Ablage “rund”...

Stanley Milgram / 10.01.2022

@R. Reger: Genau so ist es leider…

Stanley Milgram / 10.01.2022

Ich wiederhole mich zwar wieder, allerdings mit einer Erweiterung: Wie man jetzt in Studien festgestellt hat, taugen die Schnelltests genausoviel wie ein Münzwurf. Ich komme nicht mehr in den Baumarkt, allerdings ins Seniorenheim. Dort macht man dann einen Schnelltest, der etwa 10% Infizierte identifiziert. 9 von 10 Kranken kommen also rein. In Raststatt starben jetzt 13 Menschen vorzeitig. Ich sagte meinem Vermieter: “Die Tests taugen nichts, ich fühle mich nicht wohl und will nicht für tote Menschen im Seniorenheim verantwortlich sein.” “Wer sagt, dass die Tests nichts taugen?” - “Das PEI himself. Soll ich es Dir ausdrucken?” “Nee, lass mal.” Faktenresistente Menschen kosten Menschenleben und machen uns das Leben zur Hölle! (siehe auch das neue Video von Gunnar Kaiser). Danke.

Stephan Maillot / 10.01.2022

Es ist kaum zu glauben, wie Politik und Medien mit diesem Alarmismus durchkommen. Die Deutschen sind wirklich ein Volk von Angstneurotikern und Deppen, mit einem Goldfischgedächtnis.

Block Andreas / 10.01.2022

@Heike Olmes…. “Ich weiß, dass die Impfung nicht sicher ist. Aber ich fühle mich sicher.”........so eine hatten wir auch in der Firma ...nun sitzt diese im Rollstuhl und kann nicht mal mehr alleine kacken .... Blutgerinnsel….

Wolfgang Richter / 10.01.2022

@ Petra Wilhelmi - Zu Ihrem Sohn - Dann ist das Schicksal von z.B. Gunnar Michel / DRK Eschwege sicher auch nur eine Fiktion, nachzulesen beim Herrn Milosz Matuschek. Leider lernen manche Leute nur nach dem Prinzip “Heiße Herdplatte”. Da kann man nichts machen, wenn seit der Kleinkindphase keine weiteren Erfahrungswerte dazu gekommen sind. Schlimm vor allem für diejenien, die ob solcher Ignoranz fassungslos daneben stehen müssen, cdenn man kann niemanden zu seinem Glück zwingen.

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