Claudio Casula / 21.09.2022 / 12:00 / Foto: Henyk M. Broder / 80 / Seite ausdrucken

So meistern Sie die nächsten Monate!

Der dritte Corona-Winter ist beschlossen, die Preise steigen rasant, es droht Energieknappheit. Vielen Menschen graut es vor dem kommenden halben Jahr. Hier steht, was Sie tun und was Sie lassen müssen.

Während die Bürger sich zunehmend Sorgen machen, was den Herbst und den Winter betrifft, werden die Politiker immer optimistischer. „Wir kommen wohl (sic!) durch diesen Winter“, meinte Bundeskanzler Scholz kürzlich, und Wirtschaftsminister Habeck ergänzte jetzt: ja, unter der Voraussetzung, dass wir tüchtig Gas sparen und „ein bisschen Glück mit dem Wetter“ haben.

Das ist wie bei den Erneuerbaren Energien, auch da muss das Wetter mitspielen, der Wind stetig und nicht zu stark wehen und die Sonne auch nachts scheinen. Zwar gibt es da gewisse Naturgesetze, aber die sind veraltet und müssen nicht ewig gelten, die fortschrittliche Ampel-Koalition arbeitet bereits am Entwurf zu einer Naturgesetzänderung noch in dieser Legislaturperiode.

Die angebotsorientierte Energieversorgung sieht vor, dass wir nicht weiter unsere Ressourcen vergeuden. Seltener duschen, am besten gar nicht, es gibt schließlich Waschlappen, und zum Glück haben wir Ministerpräsidenten, die sich nicht zu fein sind, Ihnen die korrekte Bedienung des Thermostats höchstpersönlich zu demonstrieren (hier ab Min. 1:52).

Erst kommt die Moral, dann das Fressen

Jetzt werden Sie vielleicht fragen: Warum die Nachfrage drosseln, wenn man auch das Angebot erweitern kann? Das ist nun schlimmster Kapitalismus, und dieses Denken muss aufhören! Natürlich könnte man abgeschaltete Atomkraftwerke reaktivieren, bestehende weiterbetreiben oder Schiefergas in Niedersachsen mittels Fracking fördern, statt dies alles nicht zu tun und dem Gaslieferanten, von dem man sich abhängig gemacht hat, mit Anlauf in die Eier zu treten, aber das wäre zu kurz gedacht: Erst kommt die Moral, dann das Fressen.

Und vor allem ist es nicht im Sinne der Rettung des Planeten, wenn weiterhin genügend Strom vorhanden ist. Das würde Sie ja doch nur dazu verleiten, nachts in allen Zimmern das Licht brennen zu lassen und bei 30 Grad im Baströckchen durchs Wohnzimmer zu tanzen. Nein, der Mensch will gezwungen werden, wie es eine tagesthemen-Kommentatorin ganz richtig bemerkte, deshalb muss Ökostrom knapp und teuer sein, dafür steht am Ende der Systemwandel, nicht der Klimawandel, den wir als Deutsche mit unserer weltweit einzigartigen Opferbereitschaft ganz allein verhindern.

Wer preppt, ist nur zu faul zum Plündern, heißt es. Aber was gestern falsch war, kann heute genau richtig sein, schließlich wird dieser Tage von höchster Stelle empfohlen, sich zu bevorraten, und nebenbei gibt es für nur 9,99 Euro wirklich wertvolle Tipps, Ende September vergangenen Jahres in weiser Voraussicht in Buchform herausgebracht. Auch wenn wir ein Wärme- und kein Stromproblem haben, sollten Sie rechtzeitig vorsorgen, das meint auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

Hier oder hier finden Sie alles, was Sie brauchen, wenn Ihnen die angebotsorientierte Energieversorgung einmal zum Nachteil gereichen sollte. Außerdem wecken Kurbel-Radio und Esbit-Kocher Erinnerungen an Jugendzeiten. Denken Sie daran, dass die Plastikbeutel für Ihren vierbeinigen Liebling auch Ihnen nützlich sein könnten, wenn ein Brown- oder Blackout die Benutzung des WC unmöglich macht. Einige Dutzend Dosenbrote, Leberwurstkonserven, Hartkekse und 80 Liter Wasser für den Vier-Personen-Haushalt sollten Sie schon nebenbei verstauen können. Machen Sie sich um die Frische der Viktualien keine Gedanken, Sie werden überrascht sein, wie haltbar Lebensmittel im Winter in einer ungeheizten Wohnung sind! 

Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen!

Wenn Sie nun in Ihrer Thermounterwäsche, dem Fleece-Pullover und einem Parka vom Outdoor-Ausrüster auf dem Sofa sitzen und sich an den Eisblumen an ihrem Wohnzimmerfenster erfreuen, kann es natürlich passieren, dass Sie ins Grübeln kommen, wem Sie diese Situation zu verdanken haben. Hierzu müssen Sie wissen: Da draußen gibt es jede Menge schlechte Menschen, die nur darauf warten, dass Sie einen Rochus auf „die da oben“ bekommen! Kanzler Scholz und Innenministerin Faeser haben bereits davor gewarnt, diesen Scharfmachern und Demokratiefeinden auf den Leim zu gehen, die nicht etwa Putins Krieg in der Ukraine, sondern absurderweise die Energiewende und die Regierung verantwortlich machen. 

Sollten Sie sich also dazu verleiten lassen, Ihren Protest auf die Straße zu tragen, werden Sie sich garantiert in der Gesellschaft von Staatsfeinden wiederfinden. Denken Sie daran: mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen! Es sei denn, Sie verlassen sofort die Demonstration, so wie früher immer die Sozialdemokraten am 1. Mai gleich nach Hause gegangen sind, wenn bei der Kundgebung plötzlich Marxisten-Leninisten oder Leute vom Kommunistischen Bund Westdeutschland neben, vor oder hinter ihnen marschierten. Schließlich möchten Sie doch wohl nicht in den Verdacht geraten, das Vertrauen in die freiheitlich-demokratische Grundordnung und Ihrer gewählten Vertreter erschüttern zu wollen.

Bei einem mehrtägigen Stromausfall könnte sich die Situation punktuell zuspitzen. Verhalten Sie sich bitte auch beim Plündern besonnen und tragen Sie eine FFP2-Maske, wenn kein ausreichender Abstand zu Ihren Mitplünderern gewährleistet ist. So schützen Sie sich und andere.

Foto: Henyk M. Broder

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Wolfgang Richter / 21.09.2022

@ B. Zorell - “daß eine Bundesregierung soviel Macht hat. Ich vertraute immer auf die Gewaltenteilung.” Die Crux ist ja, daß die Parteien -bis auf die Schwefligen und einige aus Links gedrehte- sich den Staat zur Beute gemacht und die Einflußsphären so untereinander aufgeteilt haben, daß damit nicht nur die Gewaltenteilung, sondern auch der als weitere KOntrolle eingesetzte Föderalismus ausgehebelt sind. Deshalb sind auch Wahlen inzwischen wirkungslos, denn egal was ich wähle, am Ende bekommt der Bürge eine Sammlung von Mini-Truppen als “Regierung” vorgesetzt, die so nicht gewählt wurde. Und wenn dann nach Parteienproporz auch noch die Posten im Lande einig verteilt werden, vom VerfassungsGericht bis zum Pressegedöns, dann wars das mit der Demokratie, ist das System mindestens so fragwürgig wie der Chinesische Volkskongress, aber natürlich völlig rechtskonform.

Wolfgang Richter / 21.09.2022

@ Matthias Thiermann - “Wenn wir kein Glück haben mit dem Wetter,” Andernfalls - wie wärs mit einem Langzeiturlaub zB in den Niederlanden, die noch mit eigenem Gas heißen und kochen? Oder selbige Fahnenflucht nach Spanien, wohin das Gas aus Algerien fließt? Sicher gibt noch weitere entsprechende Optionen. Tipi mit Lagerfeuer in Kanada kommt ja wegen der Zwangsspritze im Namen des Heiligen Trudeau zumindest für mich nicht in Betracht.

Wolfgang Richter / 21.09.2022

” Verhalten Sie sich bitte auch beim Plündern besonnen und tragen Sie eine FFP2-Maske,”  Ganz sicher nur mit, denn wie hilfreich diese Teile, vor allem gegen andere Unbill des Lebens eingesetzt als Virenfang, das Leben erleichtern können, ist u.a. in jeder xy-Sendung als gelebte Lebenshilfe zu beobachten.

Ulla Schneider / 21.09.2022

Diese ganzen Energiesparmaßnahmen sind doch nur gemacht, um bestimmte Berufe atraktiver zu gestalten und mehr Jobs zu genieren: Der Maler = Fachmann für Schimmel und Gedöns. Der Heizungsbauer= Ab aufs Dach und die chinesichen Plättchen zum Sonneneinfang montieren ( hier gibt’s ja nix mehr).  Der Fußbodenleger= Abdichtung von unten mit irischer Wolle oder Plastikgedöns ( so hat der Dreck auch ein Recycling). Der Dachdecker= Plänchen ziehen unter den Ziegeln, damit Putins kalter Wind nicht das Gesicht verunstaltet. Dicke Watte da drunter ( evtl. kriegt man keine Luft, macht nix,  das sind wir ja von der Lauterbach-Burka gewöhnt). Dann kommt eben der Elektriker und baut neben der Wärmepumpe noch ein paar strombetriebene Löcher zum atmen durch die Wand etc. etc.  - Ganze Gewerke feiern Auferstehung, obwohl die erst nächstes Jahr ist. —- Das ist der Grund, warum das Gas abgedreht wird. Ist doch eigentlich logisch, oder?

Michael Guhlmann / 21.09.2022

@ Rolf Mainz “Hätte man vor wenigen Jahren noch vorhergesagt, dass Deutschland seinen Energiebedarf nicht mehr werde decken können und seine Regierung dies mitansehe - ”  nicht mit ansehe, lieber Herr Mainz, sondern: dies verursache.

Peter Woller / 21.09.2022

PS: Jetzt um 23.19 Uhr. Internet-Ausfall. Die Problem-Analyse heute Mittag ergab: DNS-Server antwortet nicht. Ja, der Kabelbrand auf der Baustelle bei Aldi. Fazit: Das Internet ist nicht sicher. Es kann immer ausfallen.

Peter Woller / 21.09.2022

Jetzt um 23.12 Uhr. Bei uns war wieder mal ein Internet-Ausfall von etwa 24 Stunden, angeblich wegen einem Kabelbrand auf einer Baustelle bei Aldi. Das Internet ist nicht sicher. Es kann immer mal ausfallen, oder auch mutwillig abgeschaltet oder blockiert werden. Ist das technisches Versagen oder menschliche Absicht? Mein Internet fällt alle paar Wochen immer wieder mal aus. Vorgeschmack?

Caroline Neufert / 21.09.2022

Sehr schöner Beitrag.

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