Joachim Nikolaus Steinhöfel / 24.09.2018 / 15:00 / 15 / Seite ausdrucken

Sir Charles Napier – Multikulti für alle

Folgt man den Thesen von Douglas Murray in seinem großartigen Buch „Der Selbstmord Europas“, so sind die hier mehr dort weniger präsenten Identitätsprobleme europäischer Staaten und ihrer Bürger jedenfalls auch auf den Kolonialismus zurückzuführen. Die Schuld, die viele Länder einst auf sich geladen haben, lastet noch heute schwer auf dem Schultern vieler billig und gerecht Denkender und ist eine der Quellen für den heimlichen Wunsch, die Nationalstaaten als Wurzeln allen Übels aufzulösen. Durch ein stärkeres „Europa“ oder durch Migrationsströme von solchen Personen, deren Kultur eine andere als die Verderben bringende westlicher Staaten ist. Damit alles besser werde. Auf dass es nie wieder zu Völkermord, Kolonialismus, Weltkriegen, Massenvernichtung komme. Multikulti Über Alles!

Sie kennen Sir Charles James Napier (10. August 1782 † 29. August 1853) noch nicht? Wird Zeit, dass sich das ändert. Napier – seine bronzene Statue steht auf dem Londoner Trafalgar Square – war ein britischer General, Oberbefehlshaber der Truppen der Britisch-Ostindischen-Handelsgesellschaft. Und wahrscheinlich der Erfinder des Multikulturalismus.

Napier war ein Gegner der in Indien weit verbreiteten Witwenverbrennung, also dem Brauch, die Witwe lebend auf dem Scheiterhaufen ihres verstorbenen Mannes zu verbrennen. Ein Brauch, von dem die Priester, so meinte Napier, auch noch finanziell profitierten. Napier, in der Region Sindh stationiert, erfuhr davon, dass eine Witwenverbrennung bevorstünde. Er ließ die Verantwortlichen wissen, dass er diese Opfergabe stoppen würde. Die Priester beschwerten sich. Dies sei ein althergebrachter religiöser Brauch. Und die Bräuche einer Nation sollten respektiert werden. Napier erwiderte:

„So sei es denn. Wenn das Verbrennen von Witwen euer Brauch ist, bereitet den Scheiterhaufen vor. Aber mein Land hat auch einen Brauch. Wenn Männer Frauen lebendig verbrennen, hängen wir sie auf und konfiszieren ihren Besitz. Meine Tischler werden also einen Galgen neben eurem Scheiterhaufen errichten und alle Beteiligten aufhängen, wenn die Witwe verbrannt ist. Ihr könnt eurem Brauch folgen. Und danach folgen wir dann unserem.“

Zuerst erschienen auf Joachim Steinhöfels Blog

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Rudi Knoth / 24.09.2018

Nun gibt einen Unterschied zwischen Deutschland und Indien. Die Briten haben damals dieses Land kolonisiert. Dann stellt sich die Frage, ob sie Ihre Gesetze dort anwenden durften. Deutschland wohl seine gültigen Gesetze anwenden und jeder Migrant hat sich daran zu halten. Ansonsten stell ich mal die Frage, ob Deutsche und Europäer nicht auf einer Leitkultur nach Bassam Tibi bestehen sollen. Es muss ja nicht Bier und Schweinshaxen sein.

Regina Dexel / 24.09.2018

Was für ein Glück für die oder andere potentielle Sati, die diesem barbarischen Feuertod entkam. Im Deutschland der heutigen Tage ist eher kein Retter in Sicht. Im Gegenteil, auf den Kinderkanälen, aber nicht nur da,  wirbt man um die Zusammenführung junger Mädchen mit Flüchtlingen meist muslimischer Herkunft, wohl wissend, dass beider Sozialisierung und Kultur nicht kompatibel ist. Unterwerfen wird sich die junge Frau müssen, eine Weigerung könnte schmerzhafte oder tödliche Folgen haben.

Frank Stricker / 24.09.2018

Heute werden Frauen zwar nicht mehr bei lebendigem Leib verbrannt , aber immer noch täglich an Baukränen hochgezogen (Iran) , nur weil sie Frauen sind !  Statt für die Henker auch einen Galgen aufzubauen , um mal im Bild des Sir Charles Napier zu bleiben, spenden wir lieber 300 Millionen für das totalitäre Mullah-Regime ,  damit Frauen auch weiterhin im politischen Islam als Vieh behandelt werden können……..Wo bleibt eigentlich da der Aufschrei der verhaltensauffälligen Hypermoralisten ?  (Steinmeier , Hayali , Miosga , Reschke etc,)  um nur einige der lizensierten Vollpfosten zu nennen !

Andreas Rochow / 24.09.2018

Witwenverbrennung war nicht nicht gendergerecht. Nach gendergerechter Reform - also Witwer -und Witwenverbrennung - unter Einschluss aller gleichgeschlechtlichen, Kinder- und Vielehen, könnte man vielleicht darüber nachdenken, sie wieder aufleben zu lassen, um den Rententeil des Sozialstaates zu stabilisieren. Sir Charles und den Galgen braucht man heute nicht mehr zu fürchten.

Klaus Reichert / 24.09.2018

Jeder seriöse Rückblick auf die Kolonialzeit, ob er von Historikern stammt oder von Literaten (mir fällt Amitav Ghosh, “Der Glaspalast”, ein), beschreibt den Beginn als brutalen militärischen Akt und auch als einen Akt der Ausbeutung, den weitern Verlauf jedoch als eine Geschichte der kulturellen Bereicherung (hier passt der Ausdruck), besonders von Seiten der Kolonisatoren hin zu den Kolonisierten. Länder mit langer britischer Kolonialgeschichte haben Verwaltungen, Rechtssysteme, freie Presse, ein Mass an Zivilisiertheit, wie sie sie sonst nicht hätten. Dies gilt auch für Indien. Oder man denke an Hongkong. Selbst in Europa gibt es ein kleines Beispiel: Zypern (der griechische Teil zumindest) hat als Erbe der britischen Besatzung eine bessere Verwaltung, eine größere Zielstrebigkeit der Menschen, mehr wirtschaftlichen Erfolg, weniger Korruption, als der Staat Griechenland - und schlechteres Essen.

Helge Grimme / 24.09.2018

Wo Sir Charles Napier Recht hat, hat er Recht. Leider zählt bei uns zur Zeit nicht die Wahrheit des Rechts sondern des Links. Doch es liegt an uns, das zu ändern.

H.Roth / 24.09.2018

Würde der geschätzte Sir heute in Deutschland einen solchen Spruch wagen, käme er auf den (medialen) Scheiterhaufen, während diejenige, die die Willkomensmulitkultikultur der Frauenverachtung nach besten Kräften fördert, auf den (ebenfalls mediealen) Sockel gestellt wird.

Armin Hoffmann / 24.09.2018

Deutschland wird zum “Rorke’s Drift” ! Es bedarf Männer wie Lieutenant John Chard und Lieutenant Gonville Bromhead, um das, was kommt, zu überstehen. ... Seht selbst: ZULU 1964 ... Die Engländer haben noch Schneid, Geschichtsbewußsein, Nationalstolz, ...

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Joachim Nikolaus Steinhöfel / 12.03.2024 / 16:00 / 16

Eberhard Wein fragt – Broder und Steinhöfel antworten

Eberhard Wein ist als Journalist bei der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten tätig. Hier ein kleiner Schriftwechsel mit ihm, der es wert ist, festgehalten…/ mehr

Joachim Nikolaus Steinhöfel / 07.03.2024 / 13:00 / 28

Broder zwingt Baden-Württemberg zur Antisemitismus-Bekämpfung

Henryk M. Broder verklagt Baden-Württemberg und zwingt das Bundesland zur Antisemitismusbekämpfung. Das Land hat sich verpflichtet, eine Spende von 5.000 Euro an den Verein Keren Hayesod…/ mehr

Joachim Nikolaus Steinhöfel / 05.02.2024 / 06:00 / 82

Broder siegt über Faeser

Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg attestiert Verfassungsministerin Faeser einen Grundrechtseingriff zu Lasten von Henryk M. Broder. Das Innenministerium wurde mit gerichtlicher Hilfe gezwungen, diesen Rechtsbruch und die…/ mehr

Joachim Nikolaus Steinhöfel / 14.11.2023 / 12:07 / 55

Abmahnungen – Die dubiose Geschäftemacherei der Abgeordneten Strack-Zimmermann 

Es ist ohne Weiteres vorstellbar, dass Frau Strack-Zimmermann auf ihrem Abmahn-Feldzug, den sie auch über die deutschen Grenzen hinaus betreibt, mehr Geld einkassiert, als sie…/ mehr

Joachim Nikolaus Steinhöfel / 08.11.2023 / 13:00 / 15

Urteil rechtskräftig: Die Achse des Guten obsiegt gegen X (Twitter)

Das siegreiche Urteil, dass Achgut vor dem LG Karlsruhe gegen X (Twitter) erstritt, ist rechtskräftig. Eine Berufung wurde nicht eingelegt. Damit wurde gleichzeitig eine niederträchtige…/ mehr

Joachim Nikolaus Steinhöfel / 08.09.2023 / 16:33 / 43

Böhmermann, Schönbohm: Programm-Beschwerde an den ZDF-Fernsehrat 

Eine den ehemaligen Leiter des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik Arne Schönbohm desavouierende Böhmermann-Sendung ist immer noch beim ZDF aufrufbar, Persönlichkeitsrechtsverletzungen inklusive. Heute habe…/ mehr

Joachim Nikolaus Steinhöfel / 15.08.2023 / 13:00 / 14

Twitter, YouTube und „Die Achse des Guten“ vor Gericht

Der juristische Kampf gegen Löschungen auf Plattformen wie YouTube und Twitter ist oft langwierig, aber im Ergebnis auch immer erhellend. Hier ein Update zu den…/ mehr

Joachim Nikolaus Steinhöfel / 08.05.2023 / 12:00 / 44

Deutschlandfunk jetzt recherchebefreite Zone

Beim Deutschlandfunk wird ungeprüft als bare Münze dargestellt und berichtet und nachgeplappert, was irgendjemand irgendwo behauptet hat. Journalistische Standards: Null, nada, zero. Das gibt’s von dort…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com