Danke, Frau Heinisch! Sie werden es nicht glauben, seit fünfzig Jahren konstatiere ich den wachsenden Infantilismus, der mit den Achtundsechzigern seinen Anfang nahm und mit dem Einzug der “Grünen” - nomen est omen, also der ewig hinter den Ohren grün Bleibenden - ins Parlament, seinen systematischen Marsch durch und in die Gesellschaft antrat. Eine neu zu gründende Partei sollte eine Partei der Erwachsenen sein, eine Gemeinschaft derer, die nicht vor der Inbetriebnahme des eigenen Verstands zurückschrecken.
Die Mittelschicht hierzulande ist sicher nicht “arm” im klassischen Sinne, sieht sich aber von zwei Seiten bedroht: nämlich zum einen von “unten”, dem verfestigten Hartz IV-Milieu, das zudem stetig wächst. Es wächst auch deshalb, weil die hiesigen Funktionseliten beschlossen haben, potentiell die ganze Welt an den Segnungen des deutschen Sozialstaates teilhaben zu lassen. Der Zugang von außen zum bedingungslosen Grundeinkommen nebst freier Wohnung und Sozialleistungen ist daher signifikant. Das die große Koalition derzeit mit Geld um sich wirft, um alle möglichen Gruppen innerhalb unserer Gesellschaft zu beglücken, hat sicherlich damit etwas zu tun - die “Mütterrente”, die “Rente mit 62”, das “gute Kita-Gesetz” etc. pp. sind die kurzsichtige Absicht, die “Gerechtigkeitslücke” und den wachsenden Unmut über eine kopflose Einwanderungspolitik zu kompensieren und Wählerstimmen zu “kaufen”. Von “oben” wiederum sehen sich die Menschen in der Mitte gleichfalls bedroht. Der Arbeitsplatz steht potentiell unter dem Damoklesschwert der technischen Rationalisierung oder Verlagerung. Mieten in den Großstädten, wohin es die Menschen angesichts einer unzureichenden Strukturpolitik drängt, sind sehr hoch. Hinzu kommen die Vorhaben der Modernisierer, die den Menschen einen neuen Lebensstil verordnen wollen. Erzwungener Verzicht aufs Auto, Konsumverzicht, Deindustrialisierung, Multi-Kulti etc. gefallen nicht jedem. Die Krise wird hier ausbrechen, sobald die finanziellen Mittel der Menschen und des Staates knapp werden.
Und wieder gilt: Ist’s auch Wahnsinn, so hat es doch Methode. Ich bin weit davon entfernt, Verschwörungstheoretiker zu sein, aber die europäische, die EU- und die deutsche Politik wissen genau, was sie anrichten. Das Motto heißt: stelle den Bürger still, beschäftige ihn mit dem Problem der eigenen Versorgung, setze ihm dramatische Probleme wie Weltuntergang durch Klimakatastrophe usw vor, denn wenn er mit solchen Themen befasst ist, hat er weder Zeit noch Kraft, sich den wirklichen Problemen zu widmen. Die, die uns das alles einbrocken, sind beileibe keine kleinen Kinder. Sie sind erwachsene Schwerstkriminelle, deren einzige Ziele die Vermehrung und Sicherung der eigenen Pfründe sind. Zu Lasten der Menschen. Früher hätte man sie “Volksschädlinge” genannt.
Frau Heinisch, Ihr Fazit “es wird Zeit, dass endlich Erwachsene das Ruder übernehmen” sagt alles. Nur leider gilt das für das Wahlvolk ebenso, sonst wären die Kinder gar nicht an der Macht.
Bei Herrn Macron hatte ich von Anfang an Zweifel. Zum einen ist der Mann - wenn auch mit kleinen “Ecken” - die ganz normale Laufbahn eines Pariser Staatsbeamten durchlaufen. Für die merkantilistische Elite in Frankreich mag er als “Marktliberaler” durchgehen, für einen Marktliberalen ist er ein Merkantilist mit kleinen kapitalistischen Farbkleksen. Die “Bewegung” wollte irgendwas bewegen, wohin war nicht so ganz klar und ist es bis heute nicht. Manchmal habe ich den Eindruck, was sich bewegt hat an der Bewegung war die Bewegung selbst. Und genau da, denke ich, ist des Pudels Kern verborgen: all diese “Protestbewegungen” sind selbstreferentiell. Macron vermittelte das Gefühl, dass es “so nicht weiter geht” und “etwas Anderes, Neues” Politik machen muss. Die strukturellen Probleme Frankreichs sind aber nicht zu lösen, in dem man nur etwas Anderes will. Diese Probleme sind über 200 Jahre alt und werden ganz bestimmt nicht von einem Macron gelöst werden - das ist eben der Unterschied zu Thatcher, die immerhin nur an eine zwar verschüttete, aber dennoch vorhandene liberale Tradtition anknüpfen konnte. Macron will das merkantilistische System mit den Mitteln des Merkantilismus reformieren - ein Unding und zum Scheitern verurteilt, selbst wenn Deutschland über die “EU” Milliarden in das marode Nachbarland steckt (und genau dann schon gar nicht). Setzt man, um all diese Probleme zu übertünchen, auf “Gefühle”, dauert es nicht lange, bis das Pendel zurückschlägt. Die Gelbwesten sind so wenig intellektuell fassbar wie Macrons “Bewegung”. Die Unzufriedenheit wird kräftig ventiliert. Heisse Luft strömt, Steine fliegen. Die Ursachen aber werden nicht in den Strukturen und merkantilistischen Denkmustern gesehen, sondern lediglich (anders) personalisiert. Das konnte nicht gutgehen.
Excellent, sehr geehrte Frau Heinisch, so kommen wir der Sache allmählich auf den Grund. Wer die Beiträge des Schweizer Prof. Ederer hier verfolgt hat, fragt sich bestimmt schon länger, wie die deutsche Finanzdoktrin eine völlig andere sein kann als die der Schweizer. Da müssen doch grundsätzlich andere Überzeugungen weltanschaulicher Art dahinter stecken. Und zwar gar nicht nur bei der Kanzlerin, deren Ausbildung und Sozialisation man als Ostdeutscher ja sehr gut einfühlen kann. Sollte es einfach der totale Egoismus sein, der hier die Elfenbeintürme beherrscht?
Sehr geehrte Frau Heinisch, was für ein gigantischer Artikel? Sie bringen nun wirklich eine geballte Ladung auf den Punkt und ich hoffe sehr, dass viele Menschen das lesen, denn sie sprechen sehr einfach den Kern der Sache an. Als “nicht Deutscher” fasse ich mich längst ungläubig an den Kopf, wenn ich das tägliche Topen der Ignoranten in der deutschen Politik mitverfolge. Es ist nicht nachvollziehbar, dass die Deutschen nicht längst auf der Strasse sind, wenn man die Plünderung des Volkes mitverfolgt. Wenn man ungläubig zusehen muss, wie man im 360° Koalitionen trotz Wahlschlappen noch an der <Macht bleiben kann? Das ganze Trauerspiel macht ja auch nicht einfach so an den EU-Grenzen halt, sondern es trifft ja den Kontinent, und damit auch die nicht EU-Staaten. Interessant, dass hier auf der Achse neutrale Berichterstattung von jeglicher Couleur immer mehr platz findet. Die Berichterstattung betreffend den Gilets von Herrn Haferburg sind Teil davon. Ich hoffe, dass Ihr hervorragender Bericht den Weg in die grossen Netzwerke findet und ich hoffe auch, dass noch rechtzeitig endlich kompetente “MACHER” ans Ruder kommen. Vielleicht gäbe es dadurch noch eine etwas sanftere Landung. Von der Grösse her hätte Deutschland in der Tat eine Einflussmöglichkeit, aber niemand nutzt sie. Aber, nichts regt sich in dieser Richtung und die AfD ist noch zu neu. Im Augenblick scheint es leider nicht nach deutscher Hilfe, im Gegenteil. Man schaue nur, was da von Deutschland noch alles so durch gewunken werden soll. Das, trotz dem sichtbaren Versagen aller Ämter und Politik mit den sogenannten Flüchtlingen.Und das ist ja nur ein kleines Problem der Plünderung. b.schaller
Man muss sich nur mal das “Spitzen-Personal” in der deutschen Politik angucken, das ist zum Davonlaufen. Kein Unternehmen welches seinen Mitarbeitern, Kunden und Investoren verpflichtet ist, würde diese Leute außer zum Kaffee-Kochen einstellen. Man muss sich nicht nur rhetorisch sondern wirklich ernsthaft die Frage stellen: wie bitte ist so etwas möglich? Der Ingenieur würde jetzt sagen: der Fehler liegt im System, und so ist es. Meine schon länger gehegte Theorie ist: wenn die Wirtschaft in der Breite so stark wie in Deutschland aufgestellt ist und de-facto alle verfügbaren schlauen Köpfe abgreift, bleibt für die Politik zwangsläufig nur die berühmte Resterampe. Genau hier muss man als erstes ansetzen: Politiker darf in meinen Augen nur werden, wer ein Erwerbsleben hinter sich und Steuern gezahlt hat. Der Staat muss entweder unterbinden, daß Leute aus dem steuerfinanzierten Hörsaal in den steuerfinanzierten Plenarsaal fallen, oder eben mehr direkte Demokratie fördern. Gerade bei den Grünen und Linken sammeln sich in der Politik auffallend viele Studienabbrecher und gescheiterte Existenzen, welche nichts in ihrem Leben geleistet haben und der Bevölkerung mit erhobenem Zeigefinger den Alltag diktieren wollen. Das kann nicht sein, das darf nicht sein, das ist eine unerträgliche Schieflage.
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