Diese kranke Aktion des Herrn Somuncu zeigt den traurigen Niedergang des deutschen Theaters, der Folge der Machtergreifung der Achtundsechziger-“Bewegung” in der deutschen Kulturscene ist. Wer sich das antut, ist selber schuld. Jedenfalls, solange wir noch frei entscheiden dürfen, ob wir ins Theater gehen oder nicht.
Ich werde eine Hakenkreuzbinde annehmen und während der Vorstellung aus dem Koran vorlesen.
Ich empfinde dies als plumper Versuch, mittels verdecktem Sozialexperiment auf eine ungefragte Frage eine Antwort zu finden. Man darf gespannt sein, was daraus gemacht wird.
Ich frage mich, was der seelige George Tabori dazu gesagt hätte? Ich habe nur einige Interviews mit ihm gesehen und kenne sein Werk nur in Auszügen, er hatte aber einen feinen tiefen Sinn für Humor und Ironie. Die grundsätzliche Idee hinter der Wahl des Publikums ist ja auch gar nicht mal so schlecht. Ein Zuschauer hat hier die Möglichkeit seine “Seele” öffentlich zum Preis einer Eintrittkarte zu verkaufen, wer hingegen den Davidstern wählt, ist eben (reicher) Jude und wird extra zur Kasse gebeten. Leider ist das auch wieder so derb und mit “dem Vorschlaghammer” ziseliert, wie man es von Herrn Somuncu erwarten kann. Sich Hakenkreuz oder Davidstern anheften wird, wie der Artikel feststellt, zum plumpen Event. Auch ich kann mir schwer vorstellen, das sich das jüdische Publikum und/oder das Publikum überhaupt, wohl dabei fühlt, sich #TeamNazi oder #TeamJews anzuschließen. Wie soll/kann man mit diesen Rollen umgehen? Das fühlt sich schon aus der Ferne irgendwie obszön an. Das Ganze ist tatsächlich nicht zu Ende gedacht.
Der Gipfel dieser Pseudo - Bekenntnis - Show ist doch der, dass der Regisseur quasi potentielle Hakenkreuzträger mit einer Freikarte lockt und belohnt und damit eine optische Diffamierung betreiben will. Auf den “spektakulären ” Einfall ist er sicher stolz und hofft, damit in die (Theater - ) Geschichte eingehen zu können. Es wäre natürlich an der Intendanz, dem Übel angemessen Einhalt zu gebieten.
Das Theaterstück des genialen, liebenswerten George Tabori wird durch Herrn Serdar Somuncu, wenn diese Aktion so stattfinden sollte, in unerträglicher Weise entstellt und geschändet. Ekelhaft! Ich wünsche Herrn Somuncu, der anscheinend auch im gesetzten Alter von fünfzig Lebensjahren an üblen pubertären Phasen leidet, von ganzem Herzen, dass er endlich stabil erwachsen wird.
Leider ist dieser “Entscheidungs-Gag” auf metaphorischer Ebene bundesdeutsche Realität. Wer sich heute mit dem Davidstern als Wurzel-Deutscher solidarisiert, dem wird das Hakenkreuz als Etikett tätowiert. Ohne Zweifel gibt es einen echten Prozentsatz Wurzel-Deutscher Antisemiten. Diese gehören ohne wenn und aber sanktioniert. Ich wage aber die Behauptung, dass das eine Randerscheinung und kein Massenphänomen ist. Der echte, weite Teile infizierte Antisemitismus kommt aus einer anderen Ecke. Wer darauf hinweist wurde bis vor kurzem noch mit dem Hakenkreuz gebrandmarkt. Leider tragen Figuren wie Höcke, Poggenburg und wie sie alle heissen eine echte Mitschuld. Die AfD wäre gut beraten sich von solchen schändlichen Relativieren ostentativ zu distanzieren. Wenn sich die AfD “Gegen JEDE Form von Antisemtismus” positioniert, wäre das eine komplett konträre Aussage als wenn Frau Merkel das äusserst. Sofortiger Parteiausschluss für solche Gestalten und mal im Bundestag mit Davidstern oder Israel-Flagge auftauchen, OHNE exklusiv gegen Muslime zu wettern, wäre ein Signal in die richtige Richtung.
Hier stellt sich die Frage, ob das Anlegen von Hakenkreuz-Armbinden durch die Theaterbesucher überhaupt erlaubt ist. Das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ist ja nach dem deutschen Strafrecht ein Vergehen, das in § 86a StGB geregelt ist.
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