Immer wieder werden US-Demokraten und Verfechter des Maskenzwangs dabei erwischt, wie sie privat die von ihnen selbst beschlossenen Corona-Maßnahmen ignorieren.
Der jüngste Eklat betrifft Stacey Abrams, die bislang als die einzige Kandidatin der Demokraten für die im November stattfindende Gouverneurswahl im US-Bundesstaat Georgia galt. Abrams ist in Deutschland weithin unbekannt, in den USA aber ein prominentes Gesicht ihrer Partei. 2018 kandidierte sie schon einmal bei den Gouverneurswahlen und verlor. Trotzdem behauptete sie danach weiter, sie sei Georgias wahre Gouverneurin, der Republikaner Brian Kemp habe nur durch Wahlbetrug gewonnen. Von 2007 bis 2017 war sie Abgeordnete in Georgias Repräsentantenhaus, derzeit hat sie kein Amt inne. Weil sie aber eine der wenigen bekannten schwarzen Frauen in der Demokratischen Partei ist, wurde sie Mitte 2020 als mögliche Anwärterin auf die Vizepräsidentschaft an der Seite des demokratischen Kandidaten Joe Biden gehandelt.
Ein ursprünglich von ihren eigenen Mitarbeitern auf Twitter weiterverbreitetes Foto könnte nun ihrer Kampagne den Garaus machen, bevor diese überhaupt richtig begonnen hat. Es zeigt die beleibte Demokratin, grinsend in Buddhahaltung, ohne Maske inmitten einer Menge von Masken tragenden Grundschulkindern. Aufgenommen wurde es bei Abrams’ Besuch in der Glennwood-Grundschule in Atlanta letzten Freitag. Die Schulleiterin Holly Brookins postete es auf Twitter und schrieb dazu, dass sie „begeistert“ sei, Abrams anlässlich des Black History Month in der Schule empfangen zu dürfen. Der Black History Month – der Monat der Geschichte der Schwarzen – wird in den USA und Kanada jedes Jahr im Februar begangen. Zweck ist es, an Persönlichkeiten und Ereignisse der Geschichte zu erinnern, die für die Bevölkerungsgruppe der Afroamerikaner wichtig sind. Abrams’ Wahlkampfteam verlieh dem Foto durch einen Retweet noch größere Beachtung. Kurz darauf aber wurde der Tweet gelöscht – und Schulleiterin Holly Brookins schämte sich offenbar so sehr, dass sie gleich ihren gesamten Twitter-Account löschte.
"Inkompetenz und Unmoral"
Viele Bürger sehen in dem Foto nämlich vor allem eines: Heuchelei. Es geht bei der Kritik an Abrams also nicht um eine etwaig von den Kritikern befürchtete Infektionsgefahr für die Kinder, sondern allein darum, dass Abrams sich selbst als über den von ihr selbst propagierten Gesetzen wähnt. Die New York Post berichtet:
„Abrams, die geimpft ist, war während der gesamten Pandemie eine lautstarke Befürworterin einer Maskenpflicht. Im Juli 2020 drosch Abrams auf den republikanischen Gouverneur Brian Kemp ein, weil dieser eine Maskenpflicht untersagt hatte. Dies, so Abrams, zeige ‚Inkompetenz‘ und ‚Unmoral‘.“
Weitere Fotos, die bei Abrams’ Besuch in der Grundschule gemacht wurden, zeigen, dass sie offenbar während der ganzen Veranstaltung keine Maske trug, alle anderen Kinder und Erwachsenen hingegen ohne Ausnahme die ganze Zeit über.
Während die Schulleiterin in der Versenkung verschwand und auch für Presseanfragen nicht zu erreichen ist, ging Abrams’ Wahlkampfteam dreist in die Offensive, spielte die Rassenkarte und machte die Außenwirkung dadurch noch verheerender. In einer über Instagram verbreiteten Erklärung heißt es:
„Es ist schändlich, dass unsere Gegner eine Lesung für Georgias Kinder aus Anlass des Black History Month für falsche politische Angriffe benutzen, und es ist erbärmlich und vorhersehbar, dass unsere Gegner weiter nach Möglichkeiten suchen, von ihren Versäumnissen beim Schutz der Volksgesundheit während der Pandemie abzulenken.“
Dann werden republikanische Politiker namentlich genannt und ihnen angebliche Versäumnisse vorgehalten. Auf die Vorwürfe gegen Abrams geht der Text nicht ein: keine Erklärung, keine Entschuldigung. Der Vorfall schlägt nicht nur in den sozialen Medien und der konservativen Presse Wellen – auch der eng mit den Demokraten verbundene Fernsehsender CNN sah sich mittlerweile zu einem Bericht gezwungen.
Die Fälle häufen sich
Bemerkenswert ist, dass sich solche Fälle häufen; Fälle, die zeigen, dass jene Spitzenpolitiker der Demokratischen Partei, die am eifrigsten Maskenpflichten und Lockdowns gegen die Bürger verhängen, selbst wenig geneigt sind, sich daran zu halten. Einige Beispiele:
- San Francisos Bürgermeisterin London Breed: In ihrer Stadt müssen alle Bürger bei Veranstaltungen in Innenräumen Masken tragen, solange sie nicht essen oder trinken. Doch die Bürgermeisterin wird immer wieder ohne Maske gefilmt und fotografiert – etwa beim Singen und Tanzen in einem Nachtclub. Dem Fernsehsender ABC gegenüber behauptete sie, sie habe „gegessen und getrunken“. Der örtliche Nachrichtenblog SFGate kommentierte: „Wenn Breed meint, die Maskenpflicht sei ein Witz, dann soll sie das so sagen.“
- Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom: Während seine Regierung 2020 eine Verordnung erlassen hatte, die Versammlungen von Personen, die mehr als drei Haushalten angehören, verbot, nahm der Gouverneur am 6. November 2020 zusammen mit elf anderen Gästen (die mehr als drei Haushalten angehörten) an einem Dinner in dem bekannten Luxusrestaurant French Laundry in Napa Valley teil. Eine Frau, die zur gleichen Zeit im „French Laundry“ zu Gast war, erinnerte sich gegenüber dem Fernsehsender Fox 11, wie sie sich gefragt habe: „Ist das nicht Gavin Newsom?“ Eine Kellnerin habe es ihr bestätigt. Daraufhin machte sie Fotos von der Feiergesellschaft. Als die ersten Berichte über das Dinner bekannt wurden, behauptete Newsom, es habe „im Freien“ stattgefunden. Doch die Fotos zeigten deutlich, dass das nicht stimmte. Die Frau, die die Fotos gemacht hat – und deren Namen Fox 11 auf ihren Wunsch hin nicht nannte –, sagte dem Sender, dass das Restaurant eine große Glasscheibe habe, die anfangs geöffnet gewesen sei; weil die Geburtstagsgesellschaft aber „immer lauter“ geworden sei, hätten die Kellner sie aus Rücksicht auf die Nachbarn geschlossen. Ab da saß Gouverneur Newsom also zu Tisch in einem geschlossenen Raum, dicht an dicht und ohne Maske mit elf anderen sich laut unterhaltenden Gästen. Mit von der Partie: Janus Norman und Dustin Corcoran, zwei Männer, die in der amerikanischen Presse als „Top-Lobbyisten“ des Ärzteverbands California Medical Association bezeichnet wurden.
- Eric Garcetti, Bürgermeister von Los Angeles: Basketballlegende Magic Johnson verbreitete kürzlich über Instagram Fotos, die ihn zusammen mit Gouverneur Newsom und Eric Garcetti, dem Bürgermeister von Los Angeles zeigen, wie sie alle ohne Maske von der VIP-Lounge aus ein Footballspiel der Los Angeles Rams verfolgen. Garcetti verteidigte sich: Er habe „die Luft angehalten“.
- Alexandria Ocasio-Cortez, Abgeordnete: Auch die ultralinke New Yorker Abgeordnete im US-Repräsentantenhaus ist eine glühende Verfechterin der Maskenpflicht. Anfang Januar nahm sie ohne Maske an einer Dragqueen-Party in Miami teil. Kurz darauf wurde sie positiv auf Covid-19 getestet. Mittlerweile ist sie kuriert – zumindest, was Covid betrifft.
- Jamaal Bowman, Abgeordneter: Jamaal Bowman ist ein enger Verbündeter von Ocasio-Cortez und vertritt ebenfalls einen New Yorker Wahlbezirk im US-Repräsentantenhaus. Am 3. Februar twitterte er: „Obwohl die täglichen COVID-19-Fälle zurückgehen, müssen wir wachsam bleiben. Stellt sicher, dass ihr Masken tragt, in Sicherheit bleibt und euch boostern lasst. Wir müssen unsere Alten und immungeschwächten Mitbürger schützen.“ Gleichzeitig verbreitet er selbst Fotos, die ihn ohne Maske an der Seite von (Maske tragenden) Schülern zeigen.
Gibt es zwei Kasten?
Die Heuchelei der Demokratischen Partei sorgt für wachsenden Widerstand in der Bevölkerung, auch in Milieus, wo man es nicht unbedingt erwarten sollte. So protestierten etwa letzte Woche an einer Schule in Oakdale, Kalifornien, zeitweilig bis zu 375 Schüler gegen die von Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom verhängte Maskenpflicht und beriefen sich dabei auf – Newsom. Die britische Zeitung Daily Mail zitierte einen der Schüler mit den Worten:
„Wenn sie sich nicht an ihre eigenen Regeln halten, die sie uns aufzwingen, warum sollte ich mich dann daran halten.“
Wie die Daily Mail weiter berichtete, hätten sich zeitweilig hundert aufmüpfige Schüler in der Turnhalle verbarrikadiert, während die Schulleitung versucht habe, sie durch das Abstellen der Heizung zur Aufgabe zu zwingen.
Gibt es zwei Kasten? Eine Kaste von Menschen, die die Regeln nicht machen, aber zu befolgen haben – während eine andere Kaste von Menschen die Regeln macht, sich aber nicht daran halten muss? Die New York Post kommentiert das Foto von Stacey Abrams in der Glennwood-Grundschule in Atlanta mit den Worten:
„Wir wurden alle für Trottel gehalten. Die linke Elite feiert in den Hamptons, im French Laundry und in Luxussuiten, während der Rest von uns gemobbt und heruntergemacht wird. Genug! Diese Leute sind es nicht wert, dass man ihnen zuhört, sie sind es nicht wert, für sie zu stimmen. Hier geht es nicht um Wissenschaft. Es geht um Kontrolle.“
Wenn die Demokraten wissen wollten, warum das Volk so sauer sei, so die Zeitung, dann müssten sie nur auf jenes Foto schauen.