Manfred Haferburg / 08.11.2018 / 16:00 / Foto: Bildarchiv Pieterman / 23 / Seite ausdrucken

Sicherheitsgefühl der Bürger so gut wie nie!

Der FOCUS hat’s mit einem CIVEY-betriebenen Sicherheitsmonitor rausgefunden: alles paletti im Land, hipp hipp, hurra! Beim Thema innere Sicherheit punktet die GroKo bei den Bürgern wie nie zuvor. 

Unsere Menschen, insbesondere die Frauen, fühlen sich im öffentlichen Raum des Landes, in dem sie #fedidwgugln, immer sicherer. Das liegt laut FOCUS am ständigen Rückgang der Kriminalität. Da fragt man sich: Sind die 1.265 Straftaten der 642 Bewohner der Dresdener Erstaufnahmeeinrichtung in sieben Monaten und andere Einzelfälle da schon mitgerechnet? Was rauchen die Jungs vom FOCUS und CIVEY?

Die Realsatire offenbart sich noch direkt im Artikel. Denn CIVEY macht eine Online-Umfrage am Ende des Artikels, die das Ergebnis vollumfänglich bestätigt – solange man nicht die Rohdaten anschaut. Da fühlen sich repräsentativ 7,7 Prozent „sehr unsicher“, während sich bei den Rohdaten 34,3 Prozent „sehr unsicher“ fühlen. Und das bei 280.000 Teilnehmern. (dem Link zum Artikel folgen. Dann unten im Artikel an der CIVEY-Frage nach Sicherheit teilnehmen. Geschlecht, Alter, Postleitzahl angeben – dann erscheinen die repräsentativen Daten. Unten rechts kann man die Rohdaten anklicken, dann sieht man sie).

Offenbar wurden die Daten so enorm „gewichtet“, dass Unfug herauskam. Wie das geht? Den sich „unsicher“ fühlenden Beantwortern wurde wahrscheinlich eine sehr hohe Beteiligungswahrscheinlichkeit zugeordnet. Und deshalb werden diese mehr als dreifach „heruntergewichtet“. CIVEY unterstellt wohl, dass AfD-Anhänger auf CIVEY-Fragen dreimal so oft antworten wie der Bevölkerungsquerschnitt. So werden aus 34 Prozent eben mal 7 Prozent. Die AfD als beste Kundin der Meinungsforscher – und Schwupps, wird aus unliebsamen Fakten der FOCUS-Sicherheitsmonitor mit Fakten, Fakten, Fakten.

Foto: Bildarchiv Pieterman

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Sabine Drewes / 08.11.2018

Lieber Herr Haferburg, aufmerksame Beobachter ihrer Zeit erleben heutzutage oft ein seltsames Déjà-vu. Die Themen sind dabei austauschbar. Schauen Sie mal, was im Jahre 1986 beispielsweise die ZEIT schrieb: „Es gibt noch graue Dörfer, trostlose Stadtviertel. Aber sie setzen nicht länger die dominierenden Akzente…. Die DDR ist eine einzige Großbaustelle. Allenthalben wird rekonstruiert, modernisiert, saniert. Straßenzug um Straßenzug wird hergerichtet, Baulücke um Baulücke gefüllt, Stadtkern um Stadtkern erneuert.“ Wäre ich darauf hereingefallen, wäre ich als „Wessi“ 1988 in (Ost-)Berlin und 1990 auf meinen Fahrten durch die Landschaften, Dörfer und Städte von Mecklenburg bis Thüringen erstaunt gewesen, was ich dort sah… Ja, ich war tief erschüttert, aber eben nicht überrascht, denn die WELT hatte damals noch nicht den Blick auf die Realitäten verloren. Heute liest man auch bei ihr zuweilen ähnlichen Unsinn wie jenen im Focus, über den Sie hier berichten. „Mach‘ dir die Welt, wie sie dir gefällt!“ Unterstellt wird aber genau dies den anderen, die tagtäglich mit ihren eigenen Augen sehen, was wirklich los ist. Die würde man wohl am liebsten für verrückt erklären, zumindest aber erklärt man sie zu „rechten Wutbürgern“ oder zu „Abgehängten“. Früher war es „Ewiggestrige“ oder „Kalte Krieger“.

Jürgen Probst / 08.11.2018

Wie warb der Focus: Fakten, Fakten, Fakten… Mittlerweile Realität: Fake, fake, fake…

Erik Meinhardt / 08.11.2018

Daher melde ich mich als alter, weißer Mann bei solchen CIVEY Befragungen immer als junge Frau und wenn möglich Grünen Wählerin an ;-)

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