Manfred Haferburg / 26.09.2018 / 16:00 / 16 / Seite ausdrucken

„Sicherheitsgefährdende Schutzsuchende”

Der Thron der mächtigen Kaiserin wackelt, und einige der medialen Merkel-Bücklinge strecken vorsichtig ihre Köpfe aus der Deckung. Und sie bringen Informationen mit, die lieber nicht kommuniziert wurden, da sie „die Bevölkerung hätten verunsichern können“.

Das Jahr 2018 ist schon weit fortgeschritten. Plötzlich erfährt der erstaunte Leser, dass aus dem BAMF alarmierende Zahlen des Jahres 2017 kommen: Über 10.000 Hinweise auf „sicherheitsgefährdende Schutzsuchende“ landeten 2017 beim Verfassungsschutz. Die Zahl der Meldungen stieg damit um 400 Prozent. 

Welt-Online heute: „Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat 2017 dem Bundesamt für Verfassungsschutz 10.597 Hinweise zu Bestrebungen von Schutzsuchenden gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung, zu sicherheitsgefährdender oder geheimdienstlicher Tätigkeit sowie zur Vorbereitung oder Anwendung von Gewalt übermittelt“.

Ein neuer Begriff wurde geprägt: „Sicherheitsgefährdende Schutzsuchende“. An dieser Formulierung erkennt man einen Paradigmenwechsel. Die strammen Linksschreiber können sich noch nicht von dem Narrativ „Schutzsuchende“ lösen und verbinden es mit einem neuen Narrativ: „sicherheitsgefährdend“. Daraus entsteht ein Oxymoron, bei dem der denkende Leser nur den Kopf bis zum Schleudertrauma schütteln kann. 

Wie sagte doch unser damaliger Justizminister und heutiger Außenminister im Jahre 2015: „Es gibt nicht einen einzigen Hinweis, dass zwischen den Flüchtlingen und den Terroristen eine Verbindung besteht“. Heute erfahren wir: „Der deutliche Anstieg der übermittelten Hinweise hat seine Gründe: Als die Zahl der Asylbewerber 2015 sprunghaft zunahm, häuften sich auch die Sicherheitshinweise beim BAMF. Immer wieder gab es Informationen, wonach ein Migrant womöglich zu einem Sicherheitsrisiko werden könnte. Zum Teil erreichten monatlich 800 bis 1000 „sicherheitsrelevante Meldungen“ die BAMF-Zentrale“. Da stellt sich doch die Frage: Log er damals oder war er nur zu doof.

Unter diesem Gesichtspunkt kann man mit der gleichen Schleudertrauma-Gefahr auch den Kopf über die Ablösung des Verfassungsschutzpräsidenten schütteln, der es wagte, auf diese Gefahr hinzuweisen.

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Leserpost

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Immo Sennewald / 26.09.2018

Sieht das nicht eindeutig danach aus, dass Politbürokraten bis zum Anschlag testen, wie weit und wie lange sie das Staatsvolk mit Hilfe ihrer medialen Gefolgschaft an der Nase herumführen können? Wer’s kritisierte, wurde (mal wieder) zum Staatsfeind, die Liste der déjà vus zum real existierenden Sozialismus ist so lang wie die staatsfinanzierter Bejubler. Leider kein Ende in Sicht.

M. Schneider / 26.09.2018

Die sprachlichen Verrenkungen zur Verschleierung der tatsächlichen Gegebenheiten nehmen immer groteskere Formen an. “Sicherheitsgefährdende Schutzsuchende”  - bei dieser Wortkombination schreit sogar der PC auf -  muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Widersprüchlicher und dümmer geht es eigentlich nicht mehr.Wird es vielleicht bald die Bezeichnung “schutzsuchender Mörder” geben? Man wird immer sprachloser.

Klaus Reichert / 26.09.2018

Frankreich hat die Aquarius mit 48 Migranten nicht nach Marseille einlaufen lassen. Stattdessen Malta, aber erst nachdem mehrere Staaten die Übernahme zugesagt hatten. Frankreich weist schon immer Migranten an der italienischen Grenze zurück, jetzt auch and der spanischen. Man hat ein Gesetz, welches die Unterstützung Illegaler mit drakonischen Strafen bedroht. Das Perfide ist, dass unsere Leitmedien und die EU Orban und Salvini mit Dreck bewerfen, bei Macron aber höflich drüber hinweg sehen.

Chris Hofer / 26.09.2018

Ich nehme an, dass er schlicht zu doof ist (Präsens) und war (Vergangenheit). Ausserdem log er natürlich. Und Lügen ist ein ganz grosses Zeichen von Doofheit, die gerade bei Politikern immer wieder erstaunt. Die lügen ja permanent, obwohl sie theoretisch genau wissen und darum auch damit rechnen müssten, dass ihre Lügen unweigerlich eines Tages aufgedeckt werden. Sie lügen weiter. Täglich. Immer in der Meinung: Okay, es kommt bei allen heraus, aber bei mir nicht. Mir gefällt der Ausdruck “Sicherheitsgefährdende Schutzsuchende” ungemein. Er ist so blöd, dass er unbedingt den ersten Preis für das den dümmsten Ausdruck des Jahres erhalten muss. Ein weiterer, unschlagbarer Beweis für die Dummheit, oder sagen wir mal ein bisschen höflicher, Torheit der Politiker. Wenn es nicht so ernst wäre und um die Zukunft der europäischen Völker ginge, könnte man sich vor Lachen über die Politiker und gewisse Medien am Boden winden. Aber leider ist den meisten das Lachen wohl schon lange vergangen.

Frank Stricker / 26.09.2018

Wäre doch ein schöner Titel für Reinhard Mey , “Sicherheitsgefährdender Schutzsuchender stellt Antrag auf ein Antragsformular beim BAMF”.

Peter Pertz / 26.09.2018

Italien macht es gerade vor wie man das handhaben sollte. Geschrei von links wird einfach überhört da die Bevölkerung vor Freude jubelt.

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