Wegen der als "Provokation" empfundenen Stationierung von Spezialeinheiten der kosovarischen Polizei in der serbisch besiedelten Grenzregion des Kosovo versetzte Serbien seine Armee in erhöhte Alarmbereitschaft, meldet kleinezeitung.at. Serbiens Präsident Aleksandar Vucic hätte den Befehl erteilt, einige Einheiten der serbischen Armee und Polizei in erhöhte Alarmbereitschaft zu versetzen, habe das Verteidigungsministerium in Belgrad am Sonntag mitgeteilt.
Im Norden des Kosovo seien laut Reuters am Samstag nahe zwei von Serben blockierten Grenzübergängen Dienststellen des Innenministeriums angegriffen worden. Hintergrund sei die Wut über ein Einreiseverbot für Autos mit serbischen Nummernschildern. Im Norden des Kosovo lebende Serben würden seit Inkrafttreten des Verbots für serbische Nummernschilder zwei Hauptstraßen in Grenznähe blockieren. Autofahrer aus Serbien müssen seit vergangenem Montag provisorische kosovarische Kennzeichen erwerben, die 60 Tage gültig seien.
Der serbische Verteidigungsminister Nebojsa Stefanovic habe am Sonntag Truppen in zwei Armeestützpunkten besucht. Einer davon liege in der Nähe der Grenze zum Kosovo. Die Spezialeinheiten der Polizei des Kosovo waren zuvor an zwei Grenzübergängen im Norden des Landes postiert worden. In der Gegend lebten überwiegend ethnische Serben, welche die Autorität der von ethnischen Albanern geführten Regierung in der Hauptstadt Pristina nicht anerkennen.
Die Präsidentin des Kosovo, Vjosa Osmani, habe ihren Besuch bei der UNO in New York angesichts der Entwicklungen in ihrem Land abgebrochen. Albanien habe sich über die jüngste "Eskalation der Lage" besorgt gezeigt und Serbien aufgefordert, seine Truppen aus der Grenzregion abzuziehen. Die EU und die USA hätten beide Seiten zu einer Beruhigung der Lage aufgefordert.